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sowjetischer Marxismusforscher Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Boris Moissejewitsch Rudjak (ukrainisch Борис Мойсейович Рудяк; * 23. Dezember 1923 in Kupel, Rajon Wolotschysk, Oblast Chmelnyzkyj, Ukrainische SSR; † 30. Dezember 1999 in Dossenheim, Deutschland) war ein ukrainisch-sowjetischer Archivar, Historiker und Mitarbeiter der Marx-Engels-Gesamtausgabe.
Rudjak wurde in einer ukrainischen jüdischen Familie geboren. Nach dem Schulbesuch in Poltawa studierte er Mathematik an der Leningrader Universität. Nach dem Überfall Hitler-Deutschlands auf die Sowjetunion vom 22. Juni 1942, war er bei Verteidigungsarbeiten im Raum Poltawa eingesetzt, wurde nach Mittelasien evakuiert und diente dann 1942 bis 1944 als Offizier in der Roten Armee. Nach einer schweren Verwundung leitete er von 1944 bis 1945 das Stadt-Museum von Poltowa. Von 1945 bis 1950 studierte er an der Moskauer Lomonossow-Universität Geschichte und machte sein Abschluss-Diplom als Historiker. Seine nächste Tätigkeit war im Moskauer Michail-Kalinin-Museum. Hier promovierte er 1958 über Kalinin zum Dr. hist. Ab 1960 war er im Moskauer Institut für Marxismus-Leninismus tätig, von 1963 bis 1969 als stellvertretender Direktor des Marx-Engels-Museum. Als wissenschaftlicher Archivar war er 1969 in der Marx-Engels-Sektion des Zentralen Partei-Archivs der KPdSU, verantwortlich für Beschaffung und Erschließung neuer Marx-Engels-Dokumente. So gelang es ihm u. a. Fotoalben und Bücher aus der Familie Longuet (Frédéric Longuet) zu erwerben.[1][2] Anfang der 1970er Jahre wurde er in die Redaktionskommission der IV. Abteilung der Marx-Engels-Gesamtausgabe berufen. Rudjak gelang in den 80er Jahren der Nachweis, dass fünf Fotografien statt Karl Marx’ Ehefrau Jenny von Westphalen und ihre Tochter Jenny in Wirklichkeit Gertrud Kugelmann, die Frau des Mediziners Louis Kugelmann und deren Tochter Franziska zeigen.[3]
Eine schwere chronische Herzkrankheit veranlasste Rudjak Anfang der 1990er Jahre mit seiner Frau Esther nach Deutschland überzusiedeln. Er starb am 30. Dezember 1999 im badischen Dossenheim.
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