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Recht des Eigentumserwerbs an res mancipi im römischen Geschäftsverkehr Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bonitarisches Eigentum – auseinanderlaufend und den Begriff des Eigentums entkräftend, sind die Bezeichnungen im klassischen Recht, wo es als Besitzstandshaltung (in bonis habere)[1][2] beziehungsweise Doppeldomäne[3] (duplex dominum)[4] bezeichnet wird – bedeutet im römischen Geschäftsverkehr das Recht des Eigentumserwerbs an res mancipi. Die Übereignungserfordernisse richteten sich zunächst nach den Grundsätzen, die für eine mancipatio[5] (ritualisierter Kauf als Übereignungsritual bei res mancipi) beziehungsweise eine in iure cessio (Scheinprozess als Übereignungsritual bei allen Sachen) galten. Später genügten geringere Anforderungen an den Übertragungsakt durch bloße traditio ex iusta causa (Übereignung durch Übergabe aufgrund eines Rechtsgrunds).[6] Der Begriff des bonitarischen Eigentums wiederum geht auf die moderne Lehre zurück.[1]
Der bonitarische Eigentümer war in seinen Befugnissen dem zivilen Eigentümer nahezu gleichgestellt, er genoss den vollen Eigentumsschutz des Prätors, allerdings verteidigte er sein Recht bei Verlust der Sache im Gegensatz zu einem quiritischen Eigentümer nicht mit der rei vindicatio, sondern mit der honorarischen actio Publiciana. Die rei vindicatio findet im deutschen Recht sein Pendant im § 985 BGB, die actio Publicania im § 1007 BGB (Schutz des Ersitzungsbesitzes oder auch des Eigentums bei Übereignung des Berechtigten in Form der traditio).[7]
Wurde der bonitarische Eigentümer einer Sache vom quiritischen Eigentümer mit der rei vindicatio auf Herausgabe der Sache – hilfsweise Geldersatz – verklagt, konnte er sich mit der exceptio doli verteidigen und obsiegte, sofern er an der Sache vom quiritischen Eigentümer oder einem Verfügungsbefugten aufgrund einer iusta causa (= wirksamer Grund für einen Eigentumsübergang) fehlerfreien Besitz erhalten hatte.
Mit Ablauf der Ersitzungszeit (usucapio) erwarb der bonitarische Eigentümer binnen einem Jahr oder auch zwei Jahren ziviles (quiritisches) Eigentum,[1] je nachdem, ob es sich um mobile Gegenstände oder Grundstücke handelte. Ab diesem Zeitpunkt stand auch ihm die rei vindicatio offen.
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