Remove ads
Bergmassiv in den Berner Alpen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Blüemlisalp, manchmal auch Blümlisalp geschrieben, ist ein stark vergletschertes Bergmassiv der Berner Alpen in der Schweiz.
Blüemlisalphorn | ||
---|---|---|
Im Hintergrund Morgehorn, Wyssi Frau, Blüemlisalphorn, Oeschinenhorn; Mitte: Wildi Frau, Ufem Stock, Blüemlisalp Rothorn, jeweils von links nach rechts. Die im Vordergrund sichtbaren Gipfel gehören nicht zur Blüemlisalp. | ||
Höhe | 3660 m ü. M. | |
Lage | Kanton Bern, Schweiz | |
Gebirge | Berner Alpen | |
Dominanz | 7,8 km → Breithorn | |
Schartenhöhe | 896 m ↓ Tschingelpass | |
Koordinaten | 625570 / 148642 | |
| ||
Erstbesteigung | 27. August 1860 durch M. Anderegg, R. Liveing, F. Ogi, P. Simond, L. Stephen, J.K. Stone | |
Normalweg | Nordwest-Grat (von der Blüemlisalphütte über den Rothornsattel) | |
Karte: Blüemlisalp auf dem Gebiet der Gemeinde Kandersteg |
Der Bergstock trägt von West nach Ost mit
vier ausgeprägte Gipfel, deren Verbindungsgrat oft überschritten wird (ausgeprägte Wechten). Diesen Hauptgipfeln sind auf der Nordseite mit dem Blüemlisalp-Rothorn (3297 m), dem Stock (»Ufem Stock«, 3222 m) und der Wildi Frau (»Wilde Frau«, 3274 m) drei weitere Gipfel vorgelagert. Während die Nordseite durch Firnfelder dominiert wird, die von weither aus dem Schweizer Mittelland und bei klarer Sicht selbst von den höheren Gipfeln des Schwarzwaldes aus sichtbar sind, fällt die Südflanke in steilen Felswänden auf den rund 1000 m tiefer liegenden Kanderfirn ab.
Die Blüemlisalp liegt ganz auf Berner Boden und ist dem Hauptkamm der Berner Alpen, der weiter südlich über das Balmhorn zieht, nördlich vorgelagert. Weiter westlich hängt das Massiv über das Fründenhorn mit der Doldenhorngruppe zusammen. Im Osten folgt jenseits des Einschnitts der Gamchilücke das Gspaltenhorn im Gratverlauf.
Die grossen Firn- und Gletscherfelder der Blüemlisalp-Nordseite fliessen über den Blüemlisalpgletscher ab, der über den Oeschinensee in die Kander entwässert. Im Südosten des Berges liegt der Kanderfirn, aus dessen Alpetligletscher genannter Zunge die Kander im oberen Gasterental entspringt. Im Nordosten befindet sich der Gamchigletscher, dessen Wasser via Gamchibach, Gornerewasser und Chiene (Kiental) ebenfalls in die Kander fliesst.
Von Kandersteg im Kandertal führt eine Höhenwanderung am Oeschinensee vorbei zum Pass Hohtürli, und weiter über die Sefinenfurgge ins Sefinental. Dabei passiert man die Zunge des Blüemlisalpgletschers und den wilden Gamchikessel. Knapp über der Passhöhe von Hohtürli bietet sich die Blüemlisalphütte als hochalpiner Stützpunkt an. Die Hütte kann auch aus dem nördlich gelegenen Kiental erreicht werden.
An den Namen «Blüemlisalp» erinnert in mehreren Varianten eine Sage, in der menschlicher Hochmut schlimme Folgen hat:
Früher soll die Blüemlisalp eine der besten und ertragreichsten Alpen weit und breit gewesen sein und der Senn, der sie bewirtschaftete, wurde von Jahr zu Jahr reicher und reicher. Eines Tages holte er sich eine junge, hochmütige Magd ins Haus. Damit ihre Füsse nicht schmutzig wurden, baute der Senn ihr aus Käselaiben einen Weg ums Haus, füllte die Fugen mit Butter und wusch jeden Morgen mit frischer Milch den Dreck von den Stufen. Die Mutter des Sennen hörte von diesem Tun und stieg auf die Alp, um ihren Sohn von seinem Tun abzubringen. Müde und durstig erreichte sie die Hütte. Aber der Bursche lachte die Mutter nur aus, und auf Geheiss seiner Geliebten reichte er ihr eine Schale mit verdorbener Milch. Empört erhob sich die Mutter und sprach einen Fluch aus: "Gott strafe euch, ihr Frevler! Der Berg soll euch mit Eis bedecken und du und deine Kathrin und deine Herde sollen für immer darunter begraben werden!" Dann nahm sie ihren Stab und stieg ins Tal zurück. Kaum hatte sie die Alp verlassen, türmten sich schwarze Wolken um den Berg und ein dumpfes Grollen war zu hören. Mächtige Fels- und Eisbrocken stürzten von den Gipfeln hinunter auf die Alp und bedeckten Mensch und Tier. Von nun an blieb die Blüemlisalp weiss und kalt, und noch heute soll man in klaren Nächten die Schreie des sündigen Sohnes und das panische Brüllen der Kühe hören.[1]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.