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Die Bezirkssparkasse Eppingen war von 1840 bis 2001 eine selbständige Sparkasse in Eppingen. Sie zählte zu den ersten Sparkassen im heutigen Baden-Württemberg.
Die Waisenkassen waren die Vorläufer der badischen Sparkassen. Sie wurden gegründet, um sichere Anlagemöglichkeiten für Mündelgelder zu schaffen. Auch sollte den Vormündern und Vermögensverwaltern eine Hilfe bei der Ausübung der durch die Vormundschaft gebotenen Pflichten gegeben werden. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gründeten Städte und Gemeinden Sparkassen, oft an den kommunalen Leihhäusern angegliedert. Sparkassen entstanden zunächst in den größeren Städten wie Karlsruhe (1813), Mannheim (1822), Freiburg (1826), Heidelberg (1831) und Pforzheim (1834).
Das Großherzoglich Badische Innenministerium hatte durch einen Runderlass zu Beginn des Jahres 1840 die Kommunen aufgefordert, Sparkassen zu errichten. Deshalb ergriff der Amtsvorsteher des Bezirksamtes Eppingen Oberamtmann Anton Ortallo die Initiative und lud zu einer Beratung am 15. März 1840 ein, um den Entwurf der Statuten der neu zu gründenden Sparkasse zu besprechen. Eingeladen waren: Wilhelm (Geheimer Hofrat), Rechtspraktikant Eppinger, Dekan Gaa (evangelischer Pfarrer), Bürgermeister Hochstetter und die Mitglieder des Gemeinderates. Ein Ausschuss wurde gewählt, der die Gründungsversammlung, die am Sonntag, den 29. März 1840 stattfand, vorbereitete. Von dieser Gründungsversammlung, bei der 83 Personen aus dem Amtsbezirk anwesend waren, wurden die Mitglieder des Verwaltungsrates (Oberamtmann Ortallo, Assessor Ruth, Dekanatsverweser Rupp, Bürgermeister Hochstetter, Rechtspraktikant Eppinger, Altrentmeister Gebhardt) und des Ausschusses (Ratschreiber Raußmüller, Wilhelm, Gemeinderat Wittmann, Landchirurg Niebergell, Färber Preusch, Gemeinderat Gebhard) gewählt.
Am 31. März des gleichen Jahres ernannten die beiden Gremien Assessor Ruth zum Vorstand, Rechtspraktikant Eppinger zum ersten Sekretär und Amtsrevisor Scholderer zum Rechner der Sparkasse. Nachdem die staatliche Genehmigung erteilt worden war, erfolgte die Geschäftseröffnung am 21. Juni 1840 in der Wohnung des Rechners Scholderer. Der Name dieser Vereinssparkasse lautete Sparcasse im Bezirksamt Eppingen.
Ab 1. Januar 1892 übernahm die Stadt Eppingen die Gemeindebürgschaft und damit die Trägerschaft der Sparkasse. Aus der Vereinssparkasse wurde eine städtische Sparkasse. Die Vereinsmitglieder wurden ausbezahlt, und die zukünftigen ausgeschütteten Gewinne wurden für gemeinnützige Zwecke verwendet. Zum 1. Januar 1935 wurde die Bank in Sparkassen-Gesellschaft des Bezirkes Eppingen umbenannt, und folgende Gemeinden traten als Gewährträger für die Sparkasse ein: Eppingen, Adelshofen, Berwangen, Gemmingen, Ittlingen, Richen, Rohrbach am Gießhübel, Stebbach und Schluchtern. 1937/38 erfolgte der Beitritt der Gemeinden Sulzfeld, Mühlbach, Elsenz, Landshausen und Tiefenbach.
Im Jahr 1875 wurde der erste hauptamtliche Rechner Goswin Weigand eingestellt, dessen Nachfolger 1911 Heinrich Müller wurde. Die Steigerung der Geschäftstätigkeit erforderte eigene Geschäftsräume. 1892 bekam die Sparkasse Räume im Eppinger Rathaus, und 1925 zog die Bank in eine Villa in der Ludwig-Zorn-Straße 10 ein. 1932 wurde die erste Zweigstelle in Sulzfeld eröffnet.
Die jüdische Gemeinde Eppingen – ihre Mitglieder wanderten wegen der nationalsozialistischen Diskriminierung aus oder zogen in größere Städte – verkaufte am 26. Oktober 1938 ihre Synagoge an der Kaiserstraße 6 an die dahinter liegende Bezirkssparkasse. Trotzdem wurde während der Novemberpogrome am 10. November 1938 auch die Eppinger Synagoge geschändet und zum Teil durch Brand zerstört. 1940 wurde sie vollständig abgebrochen und an gleicher Stelle 1956 die neue Sparkassen-Hauptstelle erbaut, die sich dort bis 1983 befand.
Das Filialnetz wurde nach und nach erweitert und umfasste 11 Zweigstellen in folgenden Gemeinden: Adelshofen, Berwangen, Elsenz, Gemmingen, Ittlingen, Kirchardt, Mühlbach, Richen, Rohrbach am Gießhübel, Stebbach und Sulzfeld. 1983 wurde der Nachkriegsbau in der Kaiserstraße verkauft und der Neubau in der Bahnhofstraße 5 bezogen. 2002 erfolgte die Fusion der Bezirkssparkasse Eppingen mit der Kreissparkasse Heilbronn.
Umstellung zur Reichsmark am 1. Januar 1924
Umstellung zur D-Mark am 21. Juni 1948
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