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klein- oder mittelständisches Unternehmen für Metallbauarbeiten Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Schlosserei ist ein klein- oder mittelständisches Unternehmen, das Metallbauarbeiten durchführt.
Ursprünglich fertigte ein Schlosser hauptsächlich →Schlösser
Der Beruf des Schlossers hat seine Wurzeln in der Tätigkeit des Schlossschmieds, der über Schmieden hinaus noch weitere Bearbeitungsverfahren beherrschte. Die Schlosser gehörten zur Gruppe der kunstreichen Gewerbe.[1]
Bereits die Ägypter besaßen metallene Schlüssel und Schlösser für Truhen und Türen, ebenso das antike Griechenland und die Römer. In Straßburg fertigten im Jahr 982 noch die Schmiede für den Bischof Schlösser und Sperrketten an. Erst ab dem 14. Jahrhundert werden Schlosser genannt, zuerst in den Städten Nürnberg, Breslau und Merseburg. Um das Jahr 1550 entstanden die ersten Zünfte der Schlosser. Mit den jeweiligen Kunstepochen entstand auch die Kunstschlosserei. Schlosser fertigten u. a. Kaminabdeckungen, Riegel, Bänder, Schlüssel und Schlösser, Küchengeschirr und Uhrenräder. Das Mahlschloss wurde 1540 von einem Nürnberger Schlosser erfunden und von Christopher Polhem weiterentwickelt. Im 17. und 18. Jahrhundert entstanden kunstvolle Chorgitter, Tür- und Fenstergitter, die heute spezialisierte Kunstschmiede fertigen. Im 19. Jahrhundert kam noch die Geldschrankschlosserei dazu.
Mit der Mechanisierung im Zuge der industriellen Revolution, insbesondere der Stahlerzeugung, der Eisenbahn und dem Maschinenbau trennten sich die Berufe des Schlossers und des Schmieds. Mit zunehmender Verfügbarkeit von industriellen Halbfertigprodukten und Halbzeugen übernahmen Schlosser einen immer größeren Anteil der Metallarbeiten.
Der Schlosserberuf und die damit fachlich zugeordneten Betriebe und Betriebsabteilungen waren im Handwerk (bis 1989) und in der Industrie (bis 1987) je nach Aufgabengebiet in verschiedene Berufszweige unterteilt.[2][3][4]
Die Betriebe des Handwerks, speziell im Baugewerbe, mit ihren oft kleinteiligen Bedarfsfertigungen sind gemeinhin das, was auch heute noch unter einer Schlosserei verstanden wird. Die Sparten, nach den Berufsgruppen unterteilt, waren:
Die Tätigkeiten der Bauschlosser und der Metallgestalter lassen sich nur schwer voneinander abgrenzen. Deshalb wurde bei der Neuordnung des Handwerks die Sparte der Schlosserarbeiten mit den Schmiedearbeiten zum Metallbau gemäß DIN 18360 zusammengefasst.
Der Schlosserberuf, meist als eigene Fertigungs- und Montageabteilung, war auch in der Industrie von Bedeutung. In der Industrie unterschied man bis zum Jahr 1987 zusätzlich den
Im Mittelalter gehörten die Schlosser zu den Werkzeug- und Kleinschmieden. Die Handwerksgenossen des Schmiedehandwerks gehörten ebenso zur Zunft wie die Schlosser und Schleifer.
Im 16. Jahrhundert kamen die Büchsenmacher und im 17. die Uhr- und Windenmacher hinzu.[5] Ein alter Initiationsritus der Schlosser, um aus einem Lehrling einen Gesellen zu machen, ist das Schlüsselbeißen.
Schlosser hatten sich bei einem Brand gemäß Anordnungen zur Brandverhütung des 18. Jahrhunderts im Kurfürstentum Trier und in weiteren Kurfürstentümer des Heiligen Römischen Reiches mit ihrem Werkzeug zur Brandstelle zu begeben, um dort fachmännisch zu helfen.[6]
Im Handwerk wurde der Bauschlosser zum Metallbauer Fachrichtung Konstruktionstechnik, der Kfz-Schlosser zum Karosseriebauer – Fachrichtung Nutzfahrzeugbau und der Kunstschmied/Kunstschlosser zum Metallbauer Fachrichtung Metallgestaltung. In der Industrie wurden Maschinen- und Betriebsschlosser zum Industriemechaniker,[7] der Bauschlosser und der Stahlbauer zum Konstruktionsmechaniker.[8]
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