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italienischer Herpetologe (1924–2016) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Benedetto Giuseppe Antonio „Bettino“ Lanza (* 24. Mai 1924 in Florenz; † 11. März 2016 ebenda) war ein italienischer Biologe und Herpetologe. Seine Forschungen konzentrierten sich hauptsächlich auf Amphibien und Reptilien aus Italien und dem Horn von Afrika, aber auch auf andere zoologische Gruppen wie Fledermäuse, Weich- und Krebstiere sowie auf Höhlentiere, die Naturgeschichte der Inseln und die Wissenschaftsgeschichte.
Lanza interessierte sich bereits in sehr jungen Jahren für die Natur und widmete sich dem Sammeln und Studium von Tieren und Pflanzen. 1942 qualifizierte er sich am Liceo Classico «Gallileo Galilei» in den klassischen Wissenschaften. 1949 schloss er sein Studium der Medizin und Chirurgie an der Universität Florenz ab, wo er ab 1956 als Assistenzprofessor für Zoologie lehrte und 1971 den Lehrstuhl für Allgemeine Biologie an der Fakultät für Mathematik, Physik und Naturwissenschaften erhielt. Von 1972 bis 1992 war er Direktor des Museo di storia naturale sezione di zoologia La Specola.
Lanzas erste Publikation wurde 1946 veröffentlicht. Es folgten über 500 Schriften zu einer Vielzahl von Themen, von Ökologie bis Biogeographie, von zoologischer Systematik bis Biospeleologie, Anatomie, Biologie, Botanik, Taxonomie, Evolution und anderen. Dank der zahlreichen Expeditionen, an denen er teilnahm, und dank seiner Beziehungen zu Kollegen und Naturforschern aus der ganzen Welt, trug er große Sammlungen zusammen, die er dem Naturhistorischen Museum von Florenz vermachte. Der beträchtliche Zuwachs der Amphibien- und Reptiliensammlung des Museums ist zum großen Teil auf das kontinuierliche Eintreffen von Proben zurückzuführen, die direkt und indirekt mit Lanzas Forschungstätigkeit zusammenhängen, insbesondere auf die Übertragung von zwei seiner Privatsammlungen. Die erste stammt aus dem Jahr 1985 und zählt mehr als 1500 Exemplare, die zweite, die Neue Herpetologische Sammlung Lanza (NHCL), kam in den folgenden Jahren seit 1986 ins Museum und besteht aus mehreren tausend Proben.
Lanzas Beitrag zur herpetologischen Sammlung des Museums ist zudem mit dem Studium und der Bestimmung eines großen Teils des Materials verbunden, aus dem es sich zusammensetzt, insbesondere jenes aus Somalia. Zu seinen bedeutendsten Forschungen gehören auch die über die Europäischen Höhlensalamander und über die Herpetofauna der Satelliteninseln von Korsika. Ferner unternahm Lanza Reisen zu den Galapagosinseln, Patagonien, Feuerland, zum Galite-Archipel (Tunesien), Jordanien und zu den Farasan-Inseln (Saudi-Arabien).
Von 1985 bis 1993 war Lanza Präsident der Societas Europaea Herpetologica und von 1993 bis 1997 der Societas Herpetologica Italica. Er war Mitglied und Ehrenmitglied zahlreicher italienischer und ausländischer wissenschaftlicher Gesellschaften. Zuletzt wurde er zum Ehrenmitglied der Unione Zoologica Italiana (Italienische Zoologische Union) ernannt.
2015 veröffentlichte er mit Ugo Funaioli und Marco Riccucci sein letztes Buch The Bats of Somalia and Neighbouring Areas.
Nach Lanza sind folgende Gattungen, Arten und Unterarten benannt: Chalcides lanzai Pasteur, 1967, Emys orbicularis lanzai Fritz, 1995, Latastia laticaudata lanzai Arillo, Balletto & Spano, 1967, Lanzarana Clarke, 1982 und Salamandra lanzai Nascetti, Andreone, Capula & Bullini, 1988, Hypsugo lanzai Benda, Al-Jumaily, Reiter & Nasher, 2011.
Lanza war an folgenden Erstbeschreibungen beteiligt:
Personendaten | |
---|---|
NAME | Lanza, Benedetto |
ALTERNATIVNAMEN | Lanza, Benedetto Giuseppe Antonio (vollständiger Name); Lanza, Bettino (Spitzname) |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Herpetologe und Biologe |
GEBURTSDATUM | 24. Mai 1924 |
GEBURTSORT | Florenz, Italien |
STERBEDATUM | 11. März 2016 |
STERBEORT | Florenz, Italien |
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