Dielheim
Gemeinde in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Dielheim ist eine Gemeinde im Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 17′ N, 8° 44′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe | |
Landkreis: | Rhein-Neckar-Kreis | |
Höhe: | 138 m ü. NHN | |
Fläche: | 22,67 km2 | |
Einwohner: | 9144 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 403 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 69234 | |
Vorwahl: | 06222 | |
Kfz-Kennzeichen: | HD | |
Gemeindeschlüssel: | 08 2 26 010 | |
LOCODE: | DE DHE | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 37 69234 Dielheim | |
Website: | www.dielheim.de | |
Bürgermeister: | Thomas Glasbrenner | |
Lage der Gemeinde Dielheim im Rhein-Neckar-Kreis | ||
Dielheim gehört zur Metropolregion Rhein-Neckar und liegt am westlichen Rande des Kraichgaus und am Rande der oberrheinischen Tiefebene. Nach Süden hin wird Dielheim durch die bewaldeten Hänge des Wallenbergs begrenzt, der mit seinen 247,8 m ü. NN die höchste Erhebung auf Dielheimer Gemarkung darstellt. Durch den Ortskern von Dielheim, sowie die Ortskerne der Gemeindeteile Horrenberg und Balzfeld fließt der Leimbach von östlicher nach westlicher Richtung, der in Balzfeld entspringt. Die nächstgelegenen größeren Städte sind Wiesloch (4 km), Heidelberg (20 km) und Sinsheim (15 km).
Zur Gemeinde Dielheim gehören Dielheim (5.958 Einwohner am 31. Dezember 2022)[2] sowie die Ortsteile Horrenberg (1.836 Einwohner), Balzfeld (1.114 Einwohner) und die Weiler Oberhof (34 Einwohner) und Unterhof (298 Einwohner).
Die räumlichen Grenzen des Ortsteils Dielheim sind identisch mit der früheren Gemeinde Dielheim, die restlichen Ortsteile liegen im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Horrenberg. Seit Abschaffung der unechten Teilortswahl wurden die früheren Wohnbezirke abgeschafft.
Im Gemeindegebiet liegt die nur 860 genannte, abgegangene Ortschaft Hildebrandeshusen, die nicht sicher in einer der beiden ehemaligen Gemeinden lokalisiert werden kann.[3]
Folgende Gemeinden grenzen an die Gemarkung Dielheim, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt: Wiesloch, Meckesheim, Zuzenhausen, Sinsheim, Mühlhausen und Rauenberg.
Dielheim wurde 767 anlässlich einer Schenkung an das Kloster Lorsch im Lorscher Codex als „Diwelenheim“ erstmals urkundlich erwähnt.[4] 1272 kaufte das Hochstift Speyer die Hälfte des Ortes. Daneben hatten Adelsfamilien wie die von Sickingen, von Rosenberg (Erbauer der abgegangenen Burg Dielheim), von Menzingen, von Neipperg und von Gemmingen Besitz und Rechte in Dielheim bis Speyer 1512 den Ort ganz erwarb. Im Dreißigjährigen Krieg und im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde Dielheim zerstört. Im Reichsdeputationshauptschluss 1803 wurde Speyer säkularisiert und Dielheim wurde badisch. Am 1. März 1972 wurde Horrenberg mit den Ortsteilen Balzfeld sowie Ober- und Unterhof eingemeindet.[5]
Jahr | 1530 | 1818 | 1852 | 1905 | 1961 | 2007 | 2008 | 2010 | 2017 | 2018 | 2022 |
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Einwohner | 330 | 792 | 1227 | 1799 | 3494 | 5799 | 5797 | 5776 | 5892 | 5888 | 5938 |
Horrenberg liegt an einer alten Römerstraße. Im Mittelalter führte die Reichsstraße von Speyer über Wimpfen nach Nürnberg. Um 1220 wurde zum Schutz der Straße eine Turmburg, die abgegangene Burg Horrenberg, gebaut, um die herum eine kleine Siedlung entstand. 1272 wird Horrenberg erstmals eindeutig in einer Urkunde genannt, aus der hervorgeht, dass Bischof Heinrich von Speyer die Burg mit privaten Mitteln für das Hochstift Speyer erwarb. Von 1462 bis 1498 musste Speyer Horrenberg an die Kurpfalz abtreten. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort zerstört und fiel 1803 an Baden. 1932 wurden Ober- und Unterhof eingemeindet.
Jahr | 1530 | 1818 | 1852 | 1905 | 1961 | 2007 | 2008 | 2010 | 2017 | 2018 | 2022 |
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Einwohner | 86 | 334 | 419 | 528 | 848 | 1788 | 1778 | 1762 | 1771 | 1836 | 1836 |
Balzfeld wurde vermutlich bereits um 1000 gegründet, gehörte aber seit dem Mittelalter zu dem jüngeren Horrenberg und teilte dessen Geschichte. 1306 wurde Balzfeld als „Balgesuelt“ erstmals urkundlich erwähnt. Im Gegensatz zur politischen Abhängigkeit war kirchlich Balzfeld der Hauptort und Horrenberg die Filiale. Von 1705 bis 1966 gab es insgesamt sieben Versuche der Balzfelder, politisch unabhängig zu werden, die alle scheiterten.
Jahr | 1530 | 1818 | 1852 | 1905 | 1961 | 2007 | 2008 | 2010 | 2017 | 2018 | 2022 |
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Einwohner | 71 | 211 | 382 | 431 | 598 | 1014 | 1012 | 1023 | 999 | 1027 | 1114 |
Unterhof wurde 1341 als „inferiori curia“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort bestand jahrhundertelang aus drei Höfen. Bis zum Übergang an Baden gehörte er durchgängig zum Hochstift Speyer. Im 19. Jahrhundert erhielt er einen eigenen Stabhalter und wurde schließlich 1932 zu Horrenberg eingemeindet.
Jahr | 1530 | 1818 | 1852 | 1905 | 1961 | 2007 | 2008 | 2010 | 2017 | 2018 | 2022 |
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Einwohner | 6 | 54 | 79 | 98 | 155 | 313 | 311 | 315 | 300 | 291 | 298 |
Oberhof, heute der kleinste Ortsteil von Dielheim, wurde 1341 als „superiore curia“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort teilt die Geschichte Unterhofs und war bis in das 19. Jahrhundert wegen der fruchtbaren Böden größer als die Nachbargemeinde. Dann wirkte sich die etwas abgelegene Lage ungünstiger aus und Oberhof wurde an Einwohnerzahl überflügelt. 1932 erfolgte die Eingemeindung zu Horrenberg.
Jahr | 1530 | 1818 | 1852 | 1905 | 1961 | 2007 | 2008 | 2010 | 2017 | 2018 | 2022 |
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Einwohner | 19 | 77 | 60 | 69 | 64 | 39 | 38 | 40 | 33 | 30 | 34 |
Hier wird die Einwohnerentwicklung auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Dielheim angegeben.
Jahr | 1530 | 1818 | 1852 | 1905 | 1961 | 1970 | 1991 | 1995 | 2004 | 2010 | 2015 | 2020 | 2022 |
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Einwohner | 612 | 1468 | 2167 | 2925 | 5159 | 6141 | 7854 | 8146 | 9027 | 8902 | 8853 | 9078 | 9240 |
Entsprechend der jahrhundertelangen Zugehörigkeit zum Hochstift Speyer war die Bevölkerung früher fast ausschließlich katholisch. In der jüngeren Vergangenheit gab es deutliche Verschiebungen in der Verteilung der Religionszugehörigkeit. 2018 waren 53,0 Prozent der Einwohner katholisch (2007: 76 Prozent) und 15,9 Prozent evangelisch (2007: 16 Prozent). Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.
Der Gemeinderat hat 18 ehrenamtliche Mitglieder, die für fünf Jahre gewählt werden. Hinzu kommt der Bürgermeister als stimmberechtigter Gemeinderatsvorsitzender.
Die Kommunalwahl 2024 führte zu folgendem Ergebnis (in Klammern: Unterschied zu 2019):[6][7]
Außerdem gibt es für Horrenberg (mit Balzfeld, Unterhof und Oberhof) einen Ortschaftsrat und einen Ortsvorsteher (Harald Seib) als dessen Vorsitzendem.
Der Bürgermeister wird alle acht Jahre direkt gewählt. Seit dem 30. Juni 2017 amtiert Thomas Glasbrenner, der am 7. Mai 2017 mit 64,7 % der Stimmen gewählt wurde.[8]
Die Blasonierung des Wappens lautet: In Blau ein durchgehendes, geschliffenes silbernes Kreuz, bewinkelt von vier silbernen Sternen und zentral belegt mit einem silbernen Herzschild, worin der schwarze lateinische Großbuchstabe D.
Das Wappen setzt sich zusammen aus den beiden alten Wappen von Dielheim und Horrenberg. Beide enthielten das in Blau liegende silberne Kreuz, das dem Hochstift Speyer entstammt. Die aktuelle Flagge ist Weiß-Blau und wurde zusammen mit dem Wappen 1985 vom Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis genehmigt.[9]
Dielheim pflegt seit 1985 eine Partnerschaft mit dem französischen Saint-Nicolas-de-Port, in der Nähe von Nancy gelegen, in Lothringen und seit 1995 mit der ungarischen Stadt Lengyeltóti im Komitat Somogy unweit des Balatons.
Das Dielheimer Nachwuchsleistungszentrum „Rhein-Neckar-Knights“ ist gleichzeitig der Dielheimer Karateclub. Überregionale Bekanntheit erreichten die Rhein-Neckar-Knights allen voran durch Erfolge von Muhammed Özdemir. Dieser feierte als Athlet des Vereins große Erfolge, unter anderem der Gewinn der Jugendeuropameisterschaft im Jahr 2019 sowie die Deutsche Meisterschaft bei den Senioren.[10][11]
Der größte Fußballverein der Gemeinde ist die SG Dielheim. Der größte Erfolg der ersten Herrenmannschaft war dabei die Teilnahme an der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals 1976/77. Aktuell spielt die SG Dielheim in der Landesliga Rhein-Neckar und konnte 2023 den Kreispokal Heidelberg gewinnen. Der Verein bietet mehrmals pro Woche Trainingseinheiten an.
Südlich von Dielheim verläuft die A 6. Durch Dielheim und Horrenberg führt die L 612. In die umliegenden Orte führt eine Buslinie. Dielheim gehört zum Tarifgebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar.
Historisch ist die Nebenbahn von Wiesloch-Walldorf über Wiesloch-Stadt, Alt-Wiesloch, Dielheim, Horrenberg, Baiertal und Schatthausen nach Meckesheim beachtenswert, die am 14. Mai 1901 eröffnet wurde und deren Personen- 1980 und Güterverkehr 1990 stillgelegt wurde. Sie erhielt bereits am 16. Oktober 1901 einen weiteren Streckenabschnitt in Richtung Waldangelloch über Rauenberg, Rotenberg, Tairnbach, Mühlhausen, Eichtersheim, Michelfeld. Eigentümer dieser Bahnstrecke Wiesloch–Meckesheim/Waldangelloch war ursprünglich die BLEAG (Badische Lokal-Eisenbahnen AG) und ab 1932 die Deutsche Eisenbahn-Betriebsgesellschaft (DEBG).
Die Leimbachtalschule in Dielheim ist eine Grund- und Gemeinschaftsschule mit mittlerem Bildungsabschluss. Weitere Schulen gibt es im nahen Wiesloch und in Horrenberg (Grundschule). Die katholische Pfarrei unterhält eine öffentliche Bücherei.
Die Musikschule Horrenberg-Dielheim gGmbh unterrichtet in zahlreichen Fächern Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Die Volkshochschule Südliche Bergstraße bietet in vielen Bereichen Kurse an.
Im Ortsteil Unterhof befindet sich das Alten- und Pflegeheim Schönblick.
Die Gemeinde Dielheim ist Träger von insgesamt sechs Kindertagesstätten. Der SportPark Dielheim bei der Leimbachhalle wurde mit Unterstützung der Hopp-Stiftung erstellt und ist Vorbild für zahlreiche Alla-Hopp-Anlagen im Raum Heidelberg.
Dielheim hat folgende Ehrenbürgerwürden verliehen:
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