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Ortsteil von Neuenstadt am Kocher, Baden-Württemberg, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bürg ist ein Ort in Baden-Württemberg, der zu Neuenstadt am Kocher gehört und rund 1000 Einwohner hat.
Bürg Stadt Neuenstadt am Kocher | |
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Koordinaten: | 49° 15′ N, 9° 20′ O |
Höhe: | 199 (161–290) m ü. NHN |
Fläche: | 4,99 km² |
Einwohner: | 997 (28. Feb. 2019) |
Bevölkerungsdichte: | 200 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1973 |
Bürg liegt am nördlichen Uferhang des Kochertals gegenüber von Neuenstadt am Kocher. Die Stadtteilgemarkung erstreckt sich von der linken Kocheraue ganz im Süden weit nordwärts bis in den westlichen Teil des Harthäuser Waldes. Dazwischen steht etwa 1,7 km nördlich der Ortsmitte inmitten von Feldern der landwirtschaftliche Wohnplatz Hösselinshof.
Auf der Gemarkung von Bürg wurden 2003 die Überreste einer römischen Siedlung (Vicus von Neuenstadt-Bürg) entdeckt. Sie erreichte die im Vergleich zu den zahlreichen, der Versorgung der Limes-Grenztruppen dienenden römischen Einzelhöfen (Villa rustica) in der Umgegend stattliche Ausdehnung von 20 bis 30 ha und besaß sogar einen Verladehafen am Kocher.
Die heutige Besiedlung von Bürg geht auf eine Burg der Herren von Gosheim, der Ortsherren des knapp zwei Kilometer östlich gelegenen Ortes Gochsen, aus dem 11. Jahrhundert zurück. Die Burg zu Bürg befand sich zunächst in Alleinlage oberhalb des Kochertals, der heute südlich von Bürg gelegene Hauptort Neuenstadt wurde als „neue Stadt“ erst zu Beginn des 14. Jahrhunderts gegründet. Auf der Markung von Bürg befand sich mit dem heute abgegangenen Ort Osternbach nördlich des Hösslinshofes jedoch noch eine weitere Siedlung.
Die Burg war seit 1334 in Ganerbenbesitz, zu den Ganerben zählten unter anderem die Herren von Gemmingen, die Herren von Aschhausen, die Herren von Beutingen, die Greck von Kochendorf, die Herren von Talheim und die Herren von Weinsberg. Im Jahr 1456 kam die Burg in den Alleinbesitz der Herren von Gemmingen, die im Vorhof der Burg Hofleute ansiedelten und damit den Ort begründeten, in dem sie bis 1806 die Ortsherrschaft ausübten.
Kirchlich gehörte Bürg ursprünglich zu Kochertürn, wo der Deutsche Orden die von den Herren von Gemmingen geförderte Reformation verhinderte, so dass der Ort auf Bestreben Eberhards von Gemmingen ab 1541 ins benachbarte Neuenstadt eingepfarrt wurde. Eine eigene Kirche wurde 1650 erbaut, und nachdem Bürg 1766 einen eigenen Pfarrer erhielt, wurde 1767 auch ein Pfarrhaus (späteres Rathaus) errichtet.
1939 hatte der Ort bei einer Gemarkungsfläche von 500 Hektar eine Einwohnerzahl von 240 Personen, die in 57 Haushalten lebten.[1] Am 1. Januar 1973 wurde der Ort nach Neuenstadt am Kocher eingemeindet.[2] Am 31. Mai 2008 zählte Bürg 742,[3] am 30. November 2020 waren es mehr als 1000 Einwohner.[4]
Das Wappen von Bürg zeigt in Blau eine dreitürmige goldene Burg mit hochgezogenem goldenem Fallgatter. Dieses redende Wappen, das den Ortsnamen bildlich darstellt, wurde 1954 von der baden-württembergischen Archivdirektion vorgeschlagen und geht auf das Motiv eines Gemeindesiegels aus dem 19. Jahrhundert zurück. Blau und Gelb (Gold) sind die Farben der Herren von Gemmingen.
Söhne und Töchter der Gemeinde
Personen, die in der Gemeinde gewirkt haben
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