Gattung der Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Seidenpflanzen (Asclepias) sind eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Seidenpflanzengewächse (Asclepiadoideae) innerhalb der Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet ist hauptsächlich die Neue Welt und das tropische Afrika, einige Arten sind in vielen Gebieten der Welt Neophyten.
Schnelle Fakten Systematik, Wissenschaftlicher Name ...
Asclepias-Arten wachsen meist als ausdauernde, selten als einjährige krautige Pflanzen; die meisten Arten verholzen an der Basis etwas.
Meist sind die höchstens kurz gestielten Laubblätter gegenständig oder seltener stehen sie in Quirlen an den Stängeln angeordnet. Die krautigen Blattspreiten sind mit einer Länge von 2 bis 17 Zentimetern und einer Breite von 0,1 bis 3 Zentimetern linealisch, dreieckig, elliptisch oder länglich, mit gerundeter, keilförmiger oder stumpfer Spreitenbasis und spitzen oder zugespitzten oberen Enden. Die Blattflächen können kahl bis flaumig behaart sein.
Blütenstände und Blüten
Die endständigen oder zwischen den Knoten (Nodien) entspringenden, doldenähnlichen, zymösenBlütenstände sind wenig- bis meist vielblütig. Die Blütenstandsschäfte sind meist mindestens so lang wie die Blütenstiele, manchmal fehlen sie.
Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und meist fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die meist fünf Kelchblätter sind verwachsen und unterseits behaart oder kahl. Die meist fünf nur an ihrer Basis verwachsenen Kronblätter sind aufrecht bis zurückgeschlagen. Es ist nur ein Kreis mit fünf Staubblättern vorhanden. Die Staubfäden und der Spitzenbereich der Fruchtblätter sind zu einem so genannten Gynostegium verwachsen. Das aufrechte Gynostegium besitzt eingekrümmte, zungen-hornähnliche Anhängsel. Die zwei oberständigen Fruchtblätter sind untereinander frei.
Früchte und Samen
Je befruchteter Blüte entstehen zwei Balgfrüchte, die meist wie zwei Hörner zusammenstehen. Die spindelförmigen Balgfrüchte besitzen ein spitzes Ende und enthalten dicht gepackt viele flache Samen, die als Flugorgane 15 bis 40mm lange, seidige Haare besitzen (Coma) (daher der Name Seidenpflanzen).
Die Erstveröffentlichung des Gattungsnamens Asclepias erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 1, S.214–217. Als Lectotypus wurde in Hitchcock: Prop. Brit. Bot. 1929, S.136, Asclepias syriaca festgelegt.[1] Carl von Linné hat den botanischen Gattungsnamen Asclepias von Asklepios abgeleitet, dem griechischen Gott der Heilkunst, da sie häufig in der Volksmedizin verwendet wurde. Synonyme für AsclepiasL. sind: AceratesElliott, AnantherixNutt., AsclepiodellaSmall, AsclepiodoraA.Gray, BiventrariaSmall, OxypteryxGreene, PodostemmaGreene, PodostigmaElliott, SchizonotusA.Gray, SolanoaGreene.
Die Gattung Asclepias gehört zur Subtribus Asclepiadinae aus der Tribus Asclepiadeae in der Unterfamilie der Asclepiadoideae innerhalb der Familie der Apocynaceae.[2]
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Gattung Asclepias ist hauptsächlich die Neue Welt und das tropische Afrika. Einige Arten sind in vielen Gebieten der Welt Neophyten.
Zur Gattung der Seidenpflanzen (Asclepias) gehören über 200 Arten:[3]
Asclepias adscendens(Schltr.) Schltr.: Sie kommt vom östlichen Simbabwe bis zum südlichen Afrika vor.[3]
Asclepias ×aequicornuE.Fourn. = Asclepias candida × Asclepias mellodora: Sie kommt in Brasilien und im argentinischen Misiones vor.[3]
Asclepias alpestris(K.Schum.) Goyder (Syn.: Schizoglossum alpestreK.Schum.): Diese Neukombination erfolgte 2009. Dieser Endemit kommt nur im südwestlichen Tansania vor.[4][3]
Asclepias asperula(Decne.) Woodson: Sie kommt von den westlichen und zentralen Vereinigten Staaten bis zum nördlichen Mexiko vor. Es gibt zwei Unterarten:[3]
Asclepias inaequalisGoyder: Sie wurde 2009 aus dem südwestlichen Tansania erstbeschrieben.[4][3]
Sumpf-Seidenpflanze (Asclepias incarnataL.): Sie kommt vom zentralen und östlichen Kanada bis zu den westlich-zentralen und östlichen Vereinigten Staaten vor. Es gibt zwei Unterarten:[3]
Asclepias woodsonianaStandl. & Steyerm.: Sie ist von Mexiko über Guatemala, El Salvador, Honduras, Costa Rica, Nicaragua bis Kolumbien verbreitet.[3]
Asclepias zanthodacryon(L.B.Sm.) Woodson: Sie kommt im nordöstlichen Mexiko vor.[3]
Unterschiede zur verwandten Gattung Gomphocarpus
Die Gattung Asclepias unterscheidet sich von der Gattung Gomphocarpus vor allem durch
das schlank bis dick rübenförmig oder knollig ausgebildete Rhizom, das bei Gomphocarpus faserig oder verholzt ist. Asclepias bildet jährlich neu austreibende, meist unverzweigte oder wenig verzweigte Stängel, Gomphocarpus dagegen kurzlebige, ausdauernde Halbsträucher mit verzweigten Stängeln. Des Weiteren sind die Blütenstände bei Asclepias endständig, bei Gomphocarpus dagegen extra-axillar (aus den Blattachseln hervorgehend).
Bingtao Li, Antony J. M. Leeuwenberg, David J. Middleton: Apocynaceae. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 16 – Gentianaceae through Boraginaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 1995, ISBN 0-915279-33-9. Asclepias, S. 203 - textgleich online wie gedrucktes Werk. (Abschnitt Beschreibung)
Rafaël Govaerts, 1995: World Checklist of Seed Plants 1 (1, 2): 1-483, 1-529. MIM, Deurne. In: Asclepias. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science,abgerufen am 3.Januar 2020.
David John Goyder: A Synopsis of Asclepias (Apocynaceae: Asclepiadoideae) in Tropical Africa. In: Kew Bulletin. Band 64, Nr. 3, 2009, S. 369–399. JSTOR:20649668doi:10.1007/s12225-009-9133-3
Billie L. Turner: Taxonomy of Asclepias hirtella and A. longifolia (Apocynaceae). In: Phytologia. Band 91, Nr. 2, 2009, S. 308–311 online.
Mark Fishbein, David Chuba, Chris Ellison, Roberta J. Mason-Gamer, Steven P. Lynch: Phylogenetic Relationships of Asclepias (Apocynaceae) Inferred from Non-coding Chloroplast DNA Sequences. In: Systematic Botany. Band 36, Nummer 4, 2011, S. 1008–1023, doi:10.1600/036364411X605010.
Kevin Weitemier, Shannon C.K. Straub, Mark Fishbein, Aaron Liston: Intragenomic polymorphisms among high-copy loci: A genus-wide study of nuclear ribosomal DNA in Asclepias (Apocynaceae). In: PeerJ. Band 3, Nummer 1, 2015: e718. doi:10.7717/peerj.718
David Chuba, David John Goyder, M. W. Chase, Mark Fishbein: Phylogenetics of the African Asclepias complex (Apocynaceae) based on three plastid DNA regions. In: Systematic Botany. Band 42, Nummer 1, 2017, S. 148–159. doi:10.1600/036364417X694539