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Theaterstück Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Theaterstück Apu Ollantay gilt als das klassische Werk der kolonialperuanischen Quechua-Literatur. Es wurde im 18. Jahrhundert viel am Theater zu Cusco aufgeführt und wurde im 19. Jahrhundert wiederentdeckt. Der Text des Stückes ist vollständig auf Quechua, ohne spanische Lehnwörter, jedoch ist der Handlungsstrang stark vom spanischen Drama beeinflusst.
Das Theaterstück handelt von der Liebe des Generals des Inka, Apu Ollantay, zur Tochter des Inkas Pachakutiq, Kusiquyllur (auch Cusicoyllur, so viel wie „Glücklicher Stern“). Diese verbotene Liebe bleibt nicht folgenlos, dennoch hält der verdiente General Ollantay um die Hand Kusiquyllurs an – und wird wegen seines Ansinnens von Inka Pachakutiq vom Dienst als General suspendiert. Daraufhin startet Ollantay von Ollantaytambo aus eine Revolution, lässt sich selbst zum Gegeninka ausrufen und braucht 10 Jahre, um diese Revolution vorzubereiten. Derweil bringt Kusiquyllur im Gefängnis ihre Tochter Ima Sumaq zur Welt. Letztlich ist es der alte Freund Rumiñawi (Steinauge), der mit List als vorgeblicher politischer Flüchtling die Rebellenarmee in Ollantaytambo während des Inti Raymi (Sonnenfestes) zum übermäßigen Alkoholgenuss verführt und damit den wenigen reichstreuen Truppen die Tore öffnet. Ollantay, sein General Urqu Waranqa (Orco Huaranca), der Oberpriester Willaq Umu und die Rebellen werden überwältigt, festgenommen und vor den Inka gebracht. Dieser regierende Inka war aber nicht mehr Pachakutiq, sondern Tupaq Yupanki, sein Nachfolger, der Ollantay begnadigt und ihm seine Kusiquyllur zur Frau gibt.
Es gibt zwei Überlieferungsstränge, einerseits die Überlieferung aufgrund der Manuskripte und andererseits die Überlieferung aufgrund der 1857 erstmals nieder geschriebenen Oraltradition.
Die bekannten Manuskripte sind:
Nach dem Stand der Forschung gehört das Drama zu der spanischen von Calderón de la Barca begründeten Komödien- bzw. Tragikomödientradition. Dies erklärt aber immer noch nicht die Oraltradition und gewisse Dinge im Drama selbst, die das Vorwissen einer Vorgeschichte verlangen, wie beispielsweise Medea von Euripides wenigstens umrisshafte Kenntnisse der Argonautika als Vorgeschichte verlangt. Vom anthropologischen Standpunkt der Mythenforschung dürfte die Interpretation des andinen Subtextes im Drama durch Alejandro Ortiz Rescaniere: El Quechua y el Aymará (Madrid 1992) immer noch Gültigkeit haben. Mittlerweile tauchten Indizien auf, dass das Drama tatsächlich auf der offiziellen Geschichtsdarstellung beruht, die Reichsaristokraten spanischen Chronisten überliefert hatten, und unterdrückte Ereignisse rund um die Regierungszeit Pachakutiqs enthält.
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