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spanischer Bildhauer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Antonio León Ortega (* 7. Dezember 1907 in Ayamonte, Provinz Huelva; † 9. Januar 1991 in Huelva) war ein spanischer Bildhauer. Nach seiner Ausbildung in Madrid schuf er seinen eigenen Stil in der andalusischen Symbolik des zwanzigsten Jahrhunderts.
Seit seiner frühen Jugend, sogar seit seiner Kindheit, zeigte er ein starkes Interesse und eine natürliche Begabung für die Bildhauerei. Seine ersten Arbeiten sind autodidaktische Werke, die Jahre später jedoch, als Mariano Benlliure sie betrachtet, von jenem als Werke eines professionellen Bildhauers gepriesen werden.
Er studiert von 1927 bis 1934 in Madrid und belegt Kurse in Skulptur und Zeichnen in der Schule der Schönen Künste von San Fernando, der heutigen Real Academia de Bellas Artes de San Fernando. Unter seinen Lehrern waren Mariano Benlliure, José Capuz, Manuel Benedito und Juan Adsuara, mit denen er für einige Zeit zusammenarbeitete.
In diesen Jahren inspiriert er sich von den Quellen kastilischer Symbolik, studiert dieselbe in Valladolid unter Anleitung des berühmten Gregorio Fernández.
Ab 1938 arbeitet er in der San Cristóbal Straße in seinem ersten Studio, welches er mit dem Maler Pedro Gómez teilt. Dieses Studio dient nicht nur als informelle Künstlerschmiede, sondern wird schnell zu Huelvas Athenäum der Künste und Geisteswissenschaften, in dem sich nahezu alle lokalen und reisenden Künstler, Dichter, Mediziner, Schriftsteller und Journalisten tummeln. In diesen Kreisen war das Studio schnell unter dem Synonym „Akademie von San Cristobal“ bekannt.
In dieser Zeit studierte Antonio León die sevillanische Symbolik, hauptsächlich anhand der Werke des bekannten Juan Martínez Montañés.
Im Jahr 1964 zog er in sein neues Studio in der Médico Luís Buendia Straße und arbeitete bis in das Jahr 1985, als ihn eine Krankheit jegliches weiteres Schaffen unmöglich machte.
In den fünfzig harten Schaffensjahren schuf León Ortega mehr als vier hundert Kunstwerke, kleiner und großer Formate, in Holz, Ton, Stein, Messing und anderen Materialien.
Seine religiösen Werke modellierte er zunächst in Ton und schnitzte sie dann direkt ins Holz mit Hohlmeißel und Holzhammer. Dies war die Schaffensweise der traditionellen spanischen Symbolik, die er seiner Zeit in Madrid von José Capuz und Juan Adsuara gelernt hatte.
Antonio León Ortega erstellt einen großen Teil der Osterbildern in Huelva und Ayamonte sowie in zahlreichen anderen Dörfern der Provinzen Huelva und Badajoz. Außerdem hat er viele weitere religiöse und weltliche Arbeiten geschaffen, so in Sevilla, Cádiz, Málaga, Cáceres, Salamanca, Pontevedra, Madrid, Belgien, den Vereinigten Staaten etc., ferner zahlreiche andere Kleinformate, die privaten Sammlern in Spanien und den USA gehören.
Während seiner Zeit in Madrid schuf er moderne Skulpturen die für die zwanziger Jahre typisch sind. Beispiele dafür sind unter anderem das „Porträt des Mondes“, das sich im Museum Manuel Benedito befindet, sowie das „Porträt von Trinidad Navarro“ in Ayamonte.
León Ortega steht in Spanien für eine der ernstesten, rigorosesten und persönlichsten Formen der Bildhauerei vom 20. Jahrhundert und der von im erfundene Stil ist leicht erkennbar.
Antonio León Ortega war zuallererst Bildhauer und dann Maler. So schuf er seine besten Arbeiten in den „Bildhauer Gruppen“. Der „Abstieg von Huelva “ ist sein Meisterwerk, in dem er die Ausdruckskraft von Alonso Berruguete mit der ihm eigenen andalusischen Milde vereint. Auch in „Los Crucificados“ ist der „Cristo de la Sangre de los estudiantes“ (Cristus vom Blut der Studenten) von einer Eleganz und der einzigartigen Schönheit spanischer Symbolik. Außerdem erstellte er eine Vielzahl von Heiligen Jungfrauen – da ihn Kerzenständer Abbildungen nicht begeisterten, schuf er am liebsten ganzheitliche Schnitzereien deren Gesichtsausdruck von Leid gekennzeichnet ist. Das diesbezügliche Hauptwerk ist Huelvas „La Virgen del amor“ (die Jungfrau der Liebe).
Weitere Hauptwerke seines Schaffens sind der „Yacente“, „Cristo del perdón“, der „Ángel de la Oración“, „Cristo de la borriquita“, „Jesús de las tres caídas“, „Cristo de la Victoria“, „Cristo de la Concepción“, „San Cristóbal“, die „Virgen de las Angustias“ und die „Vírgen de los Ángeles“ in Huelva, die „Pasión“, der „Yacente de las Angustias“, der „Cautivo“, „Cristo de las Aguas“ und die „Virgen de la Paz“ in Ayamonte, sowie der „Nazareno“ von Beas und der „Nazareno“ von Moguer.
Gleichzeitig wirkte León Ortega in seinem Studio als Lehrer des Zeichnens und der Bildhauerei, im Seminario Dicesano, das heute den Kern der Escuela de Arte León Ortega darstellt.
Als Bildhauer widmete er sich vorzugsweise der Symbolik. An ihr war er stets besonders interessiert und sie erlaubte es ihm, seine intimen und grundlegend religiösen Überzeugungen sowie seine fortbestehende Sorge um gesellschaftliche Problematiken aufzuarbeiten, die ihn zu einem engagierten Christen machten.
Seine ersten religiösen Werke sind von barocker Prägung. Diese weicht jedoch später einem sehr persönlichen Stil, in dem klassizistische Elemente zu immer leichteren Strichen und Verzierungen vereinfacht werden. Antonio León Ortega versuchte so absichtlich dem Barock zu entrinnen. Er fusionierte die kastilische Symbolik mit der andalusischen um die Essenz der Bildhauerei mit einem Minimum an expressivem Material zu verbinden.
In den letzten fünf Jahren seines Lebens – er arbeitete, bis er fast 80 Jahre alt war – verliert seine Bildhauerei an der ihr typischen Kraft. Antonio León Ortega fertigt nun kleinere Skulpturen, die weniger körperliche Anstrengung von ihm verlangen. Sein letztes Meisterwerk ist die Büste von Madame Cazenave. Sie bürgt von wahrhaftiger Bildhauerkunst, Klarheit und Feingefühl.
León Ortega war ein Virtuose des Modellierens und der Holzschnitzerei, dessen Werke sich durch Stärke, Schönheit und Milde auszeichnen. Eines Morgens, im Januar des Jahres 1991 starb er in sein Haus in Huelva.
Tharsis
Cristo, 1962, Parroquia.
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