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Anglo-Inder (englisch Anglo-Indians) sind Menschen, die britisch-indischer Herkunft sind, sowie deren Nachkommen.[1][2] Artikel 366 der Verfassung Indiens definiert den Begriff wie folgt: “an Anglo-Indian” means a person whose father or any of whose other male progenitors in the male line is or was of European descent but who is domiciled within the territory of India and is or was born within such territory of parents habitually resident therein and not established there for temporary purposes only.
Article 366 (2) der indischen Verfassung schützt damit die Nachkommen der (männlichen) Europäer in Indien[3] und bezieht dabei ausdrücklich als Europäer auch die ehemaligen portugiesischen Kolonisten von Coromandel und Malabar mit ein, die sich bei der Ostindienkompanie beteiligten.[4][5]
Vom 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts heirateten britische Soldaten und Angestellte der Ostindienkompanie häufig indische Frauen. Die gemeinsamen Kinder und die so etablierten Gemeinden wurden damals Eurasier genannt.[6][7] Die Ostindienkompagnie bot hierfür auch finanzielle Anreize.[8]
Erst mit dem stärkeren Nachwandern von britischen und europäischen Frauen und nach dem Sepoyaufstand wurden die Anglo-Inder von Briten wie Indern stärker separiert und gemieden. Die bereits etablierte, christlich orientierte anglo-indische Gemeinde blieb zunehmend unter sich und war über ganz Indien vernetzt. Sie erlangte so auch wichtige Positionen im Bereich der Telegraphie und der Eisenbahnverwaltung.[9]
Viele verließen Indien nach 1947, dem Jahr der Unabhängigkeitserklärung Indiens.[10] Bis Januar 2020 waren die Anglo-Inder in der Lok Sabha, dem indischen Unterhaus durch zwei Abgeordnete vertreten, die direkt vom Staatspräsidenten ernannt wurden.[11] Nehru hatte dies Frank Anthony zugesichert. In Staaten wie Andhra Pradesh,[12] Telangana,[13] Tamil Nadu,[14] Bihar, Uttarakhand, Jharkhand, Westbengalen, Karnataka und Kerala sind die Anglo-Inder mit jeweils einem vom Gouverneur ernannten Abgeordneten in den regionalen Parlamenten vertreten.[15]
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