Die Fleischverarbeitung für die wachsende Großstadt Dresden war bis ins 19. Jahrhundert im Stadtteil Wilsdruffer Vorstadt konzentriert. In der dortigen Gerbergasse entlang dem Weißeritzmühlgraben, etwa am heutigen Standort des Schauspielhauses, war das sogenannte „Gerberviertel“ zur Verarbeitung tierischer Häute, der „Kuttelhof“ zur Verarbeitung und Beseitigung von Schlachtinnereien (insbesondere Kutteln, die damals als Begriff sämtliche essbaren Innereien umfassten), deren Kapazitäten jedoch zunehmend an ihre Grenzen stießen, zudem wegen ihrer Geruchsbelästigung in der Nähe des Zwingers der Stadtentwicklung entgegenstanden. Unter dem Baumeister Wehinger erfolgte die Neuplanung eines aus mehreren Schlachthäusern, Ställen, Hallen und einem zentralen Viehmarkt bestehenden Komplexes in der gewerblich geprägten Umgebung des Leipziger Bahnhofs.
Die 1871 begonnenen Neubauten für die Dresdner Fleischerinnung wurden am 2. Januar 1873 eröffnet. Sie besaßen zur Stromversorgung ein eigenes Elektrizitätswerk. Eine Gaststätte bestand ab 1879, im Jahr 1895 eröffnete eine Fachschule zur Ausbildung von Fleischerlehrlingen. Da jedoch Raum für Erweiterungen nur in sehr begrenztem Rahmen vorhanden war, gab es an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert Überlegungen für einen Schlachthofneubau an anderem Ort. Diese Planungen setzte der Dresdner Stadtbaurat Hans Erlwein mit seinem neuen Schlachthof im Großen Ostragehege, der heutigen Messe Dresden, in die Tat um. Dessen Inbetriebnahme führte zur Schließung des Alten Schlachthofs am 31. März 1907.
Im Verlauf des 20. Jahrhunderts diente das Areal verschiedenen Betrieben, unter anderem als Lager. Seit 1998 wird der sanierte Gebäudekomplex als Ausstellungs- und Konzerthalle genutzt. Betrieben wird das Unterhaltungszentrum unter dem Namen Alter Schlachthof vom Kulturmanagementunternehmen des electra-Gründers Bernd Aust. Weitere Gebäude in der Umgebung der Konzerthalle dienen weiterhin anderen gewerblichen Zwecken.