Loading AI tools
Marktgemeinde im Bezirk Baden, Niederösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Alland ist eine Gemeinde mit 2680 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Baden in Niederösterreich, etwa 20 km südwestlich von Wien.
Marktgemeinde Alland | ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Baden | |
Kfz-Kennzeichen: | BN | |
Fläche: | 68,70 km² | |
Koordinaten: | 48° 3′ N, 16° 5′ O | |
Höhe: | 331 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.680 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 39 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 2500, 2532, 2533, 2534, 2565 | |
Vorwahlen: | 0 2258 | |
Gemeindekennziffer: | 3 06 01 | |
NUTS-Region | AT127 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 176 2534 Alland | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Stefan Loidl (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (21 Mitglieder) |
||
Lage von Alland im Bezirk Baden | ||
Alland von Westen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Die Marktgemeinde Alland liegt am Oberlauf der Schwechat, im westlichen Teil des Helenentals und des Industrieviertels. Der Talkessel um Alland bildet das Zentrum des Erholungsgebiets Wienerwald an der Wiener Außenringautobahn (A 21). Der höchste Berg ist mit 834 m der Hohe Lindkogel.
Das Gemeindegebiet umfasst folgende zehn Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Die Gemeinden Alland und Raisenmarkt wurden im Jahr 1972 zur Großgemeinde Alland zusammengeschlossen, und diese wurde im Jahr 2002 vom Niederösterreichischen Landtag unter Landeshauptmann Erwin Pröll zur Marktgemeinde erhoben.
Die Gemeinde Alland umfasste bis dahin die Katastralgemeinden
Die Gemeinde Raisenmarkt umfasste die Katastralgemeinden
Die Marktgemeinde Alland umfasst damit 68,70 km² und ist mit ihren zwölf Katastralgemeinden die flächenmäßig größte im Bezirk Baden.
Katastralgemeinden | Ortschaften in der Gemeinde |
---|---|
Alland (6,81 km²) |
Groisbach (D) Untermeierhof (D) |
Legende |
Klausen-Leopoldsdorf | Wienerwald (Bez. Mödling) | |
Altenmarkt an der Triesting | Heiligenkreuz | |
Weissenbach an der Triesting | Bad Vöslau | Baden, Sooß |
Das 1000 Jahre alte, ländliche, waldreiche Alland stand im 12. Jahrhundert im Besitz der Babenberger und war zu Zeiten der Habsburger landesfürstliches Jagdrevier. Der Ortsname leitet sich von der Bezeichnung Adelathe oder adel achte – was adeliger Besitz bedeutet – ab. Auch das altadelige Geschlecht der Alachter nannte sich danach.
Das katholisch geprägte Gebiet wurde um 1850 selbständig und 1972 entstand durch die Eingliederung von zwölf Dörfern und einigen Hausrotten die heutige Gemeindestruktur. Kronprinz Rudolf starb 1889 in Mayerling, einem Ortsteil Allands. Im Fin de siècle wurde der Ort zu einer beliebten Sommerfrische und Kurort, vorwiegend der Wiener, im Wienerwald.
In der Gemeinde wird – mit Ausnahme von etwa 30 Eigentums- und Gemeindewohnungen – ausschließlich in Ein- bzw. Zweifamilienhäusern gewohnt.
In der Gemeinde Alland leben heute 2487 Personen (2011) mit Hauptwohnsitz und etwa 600 Personen mit Nebenwohnsitz, gesamt somit circa 3000 Personen in 1000 Häusern mit 1200 ordentlichen Haushalten.
Vor 1919 waren 229 Häuser in Alland. Bis 1960 stieg die Zahl auf 360, bis inklusive 1980 stieg die Zahl auf 653 – bedingt auch durch die Gemeindezusammenlegung 1972 – und 1991 gab es 852 Häuser.
Die Bevölkerungszahl betrug im Jahr 1900 insgesamt 2285 Personen, nahm kriegsbedingt bis ins Jahr 1961 auf 1867 Personen ab und stieg seither stetig. Besonders die Autobahnanbindung – seit den 1970er Jahren – hat den Zuzug von Wien gefördert.
Die Landwirtschaft hatte große Bedeutung, doch nimmt diese immer mehr ab. Im Jahr 1980 gab es noch 105 landwirtschaftliche Betriebe, im Jahr 1990 nur mehr 99 Betriebe und diese Zahl sinkt weiter. Vollerwerbsbauern gibt es nur mehr 13, Nebenerwerbsbauern gibt es immerhin noch 76. Den letzten Trends folgend, setzen die Bauern verstärkt auf Pferde und Reiten, bemühen sich um die Errichtung eines Reitwegenetzes und betreiben teilweise biologische Landwirtschaft. Der Ab-Hof-Verkauf hat in den letzten Jahren stark an Gewicht gewonnen.
Die lange forstwirtschaftliche Tradition geht auf die Babenberger zurück. Erstmals wurde 1396 ein Forstamt urkundlich erwähnt, wo der Wienerwald in mehrere Forstämter unterteilt war. Um 1500 wurde das Forstwesen des Gebietes des Wienerwaldes neu organisiert und wurden fünf „Waldbereiturigen“ in Klosterneuburg, Breitenfurt, Purkersdorf, Wiener Neustadt und Alland unterteilt. Das „Waldamt Alland“ wurde um 1700 erbaut und diente der Forstverwaltung bis zum Jahr 1997 als Arbeitsstätte. Seit dem Jahr 1997 ist das Forstamt aufgelassen und die Allander Bundesforste werden von Breitenfurt aus verwaltet.
Genossenschaften gibt es in Alland keine. Es gibt die Agrargemeinschaft der Allander Urhausbesitzer, welche 27 Mitglieder zählt. Die Agrargemeinschaft Untermeierhof zählt fünf Mitglieder.
Eine Postsparkasse gab es in Alland seit dem Jahr 1883. Seit der Filialschließung im Oktober 2010 gibt es eine „Post-Partner“ Geschäftsstelle am Hauptplatz.
Es gibt zwei Geldinstitute in Alland: die Volksbank und die Raiffeisenkasse. Die Raiffeisenkasse Alland (seit 1991 Geschäftsstelle der Raiffeisenkasse Guntramsdorf) existiert seit dem Jahr 1894, die Volksbank seit 1962.
Die Sommerfrische Alland war seit jeher land- und forstwirtschaftlich ausgerichtet. Dennoch hat es in der Geschichte verschiedenste Gewerbe gegeben, die wieder verschwunden sind. So etwa die Glashütte und die Zementerzeugung, die Kalköfen, die Schuster, Mühlen und Schmieden. Nicht nur im Ort Alland, sondern auch in Maria Raisenmarkt gab es ein Sägewerk und eine Stockerzeugung. Geschürft wurde früher nach Gips, allerdings ohne nachhaltigen Erfolg. Die Ruinen alter Kalkbrennereien stehen noch heute im Helenental.
Heute (2023) präsentieren sich in Alland knapp 100 Klein- und Kleinstbetriebe[5] und einige Handelsbetriebe und Ab-Hof Verkaufsstellen[6]. Die bedeutendsten Arbeitgeber sind:
Industriebetrieb gibt es in der Gemeinde Alland keinen.
Um das Jahr 1950 gab es in Alland 19 Gastwirtschaften, von denen nur zehn bis 2023 überlebt haben.[7]
Die Besucher von Alland sind größtenteils Tagesausflügler, Biker und Oldtimerfans, welche die hügelig-kurvigen Straßen und die zwölf markierten Wanderwege, den Kulturwanderweg nach Baden, den Beethovenweitwanderweg oder das Wegerl im Helenental besuchen. Besonders attraktiv für Gäste ist neben den international bekannten Kulturstätten in Mayerling die Tropfsteinhöhle im Buchberg von Alland. Bedeutung hat verstärkt die Via Sacra, die Heilige Straße, ein alter Pilgerweg nach Mariazell. Die Gemeinden Alland, Altenmarkt an der Triesting, Gaaden, Heiligenkreuz und Kaumberg haben sich zusammengeschlossen und die Via Sacra neu belebt. So wird regelmäßig ein Veranstaltungskalender herausgebracht und eine eigene Konzertreihe veranstaltet.
Seit 2022 ist der Radweg im Helenental, entlang der Schwechat von Baden nach Alland, durchgehen befahrbar.
Seit dem Jahr 1726 gibt es eine Schule in Alland.
Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.
Der Gemeinde wurde 2002 folgendes Wappen verliehen: In Grün über einem blauen, von silbernen Leisten gesäumten Wellenbalken im Schildfuß, rechts aus dem Schildrand wachsend ein silberner Felsen, links eine goldene Baumhasel.[14]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.