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britische Prinzessin durch Heirat Großherzogin von Hessen und bei Rhein Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Prinzessin Alice von Großbritannien und Irland – gebürtig HRH Princess Alice Maud Mary of Great Britain and Ireland – (* 25. April 1843 im Buckingham Palace, London; † 14. Dezember 1878 im Neuen Palais, Darmstadt) war eine Tochter der britischen Königin Victoria und ihres Gemahls Albert von Sachsen-Coburg und Gotha. Durch ihre Ehe mit Ludwig IV. war Alice Großherzogin von Hessen und bei Rhein.
Alice war die zweite Tochter der britischen Königin Victoria (1819–1901) und ihres Ehemanns, des Prinzgemahls Albert von Sachsen-Coburg und Gotha (1819–1861), zweiter Sohn des regierenden Herzogs Ernst I. und der Prinzessin Luise von Sachsen-Gotha-Altenburg. Ihr Großvater mütterlicherseits war Edward Augustus, Duke of Kent and Strathearn, der vierte Sohn des britischen Königs Georg III. Ihr Geschlecht wurde in der Öffentlichkeit mit gemischten Gefühlen aufgenommen, und sogar der Kronrat schickte Prinz Albert eine Nachricht, in der er seine „Glückwünsche und Kondolenz“ zur Geburt einer weiteren Tochter ausdrückte.[1] Sie wurde am 2. Juni 1843 auf den Namen Alice Maud Mary in der Palastkapelle des Buckingham Palace vom Erzbischof von Canterbury William Howley getauft.[2] Alice erhielt ihren Namen zu Ehren von Queen Victorias erstem Premierminister William Lamb, 2. Viscount Melbourne, der einmal zu Victoria gesagt hatte, dass dies sein Lieblingsname für ein Mädchen sei.
Ab 1863 engagierte sich Alice für die öffentliche Gesundheitspflege und insbesondere um die Verbesserung der hygienischen Bedingungen für Wöchnerinnen. In Darmstadt gründete sie 1867 gemeinsam mit Luise Büchner den nach ihr benannten Kranken- und Armenpflegeverein (Alice-Frauenverein). Großherzogin Alice und Luise Büchner entwickelten den Beruf der Krankenpflegerin ohne konfessionelle Bindung, und es entstand der Alice-Verein für Krankenpflege, aus dem die freie Alice-Schwesternschaft hervorging. Unter tatkräftiger Mitwirkung der Prinzessin entstand nach ersten Bewährungsproben in den Lazaretten der Kriege von 1866 und 1870/71 das Alice-Hospital Darmstadt. 1872 fand auf Alices Einladung in Darmstadt die erste „Generalversammlung deutscher Frauen- und Erwerbsvereine“ statt, bei dem es unter anderem um Frauenerwerbsarbeit bei der Post, der Eisenbahn und dem Telegraphendienst ging.
1873 starb Alices jüngster Sohn nach einem Sturz aus einem Fenster an inneren Blutungen (Hämophilie). Im selben Jahr übersetzte sie die Abhandlung On the Homes of the London Poor von Octavia Hill ins Deutsche.
Nachdem der gebürtige Darmstädter Maler Paul Weber aus den USA nach Deutschland als Hofmaler angeworben wurde, nahm Alice bei ihm Malunterricht. Ihren Plan, eine Künstlerkolonie zu errichten, konnte sie nicht mehr selbst in die Tat umsetzen. Dies vollführte ihr Sohn Großherzog Ernst Ludwig mit der Mathildenhöhe.
Im November 1878 erkrankten die Kinder, mit Ausnahme von Ella, an der Infektionskrankheit Diphtherie. Alice pflegte aufopferungsvoll die leidenden Kinder, steckte sich dabei selbst mit der Krankheit an und starb knapp einen Monat nach ihrer jüngsten Tochter Marie am 14. Dezember 1878, dem Todestag ihres Vaters, Prinzgemahl Albert, in Darmstadt. 1910 wurden die sterblichen Überreste von Großherzogin Alice und Prinzessin Marie in das eben erst fertiggestellte Neue Mausoleum der großherzoglichen Familie im Park Rosenhöhe in Darmstadt überführt.
Prinzessin Alice heiratete am 1. Juli 1862 in Osborne House auf der Isle of Wight den späteren Großherzog Ludwig IV. von Hessen und bei Rhein (1837–1892), den ältesten Sohn des Prinzen Karl Wilhelm Ludwig von Hessen und der Prinzessin Elisabeth von Preußen.
Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor:
Franz von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1750–1806) | ||||||||||||||||
Ernst I. von Sachsen-Coburg und Gotha (1784–1844) | ||||||||||||||||
Auguste Reuß zu Ebersdorf (1757–1831) | ||||||||||||||||
Albert von Sachsen-Coburg und Gotha (1819–1861) | ||||||||||||||||
August von Sachsen-Gotha-Altenburg (1772–1822) | ||||||||||||||||
Luise von Sachsen-Gotha-Altenburg (1800–1831) | ||||||||||||||||
Luise Charlotte zu Mecklenburg (1779–1801) | ||||||||||||||||
Alice von Großbritannien und Irland (1843–1878) | ||||||||||||||||
Georg III. von Großbritannien und Irland (1738–1820) | ||||||||||||||||
Edward Augustus of Kent and Strathearn (1767–1820) | ||||||||||||||||
Sophie Charlotte von Mecklenburg-Strelitz (1744–1818) | ||||||||||||||||
Victoria von Großbritannien und Irland (1819–1901) | ||||||||||||||||
Franz von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1750–1806) | ||||||||||||||||
Victoire von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1786–1861) | ||||||||||||||||
Auguste Reuß zu Ebersdorf (1757–1831) | ||||||||||||||||
1858 erhielt Prinzessin Alice ein Wappen, das ihre Stellung als Tochter von Königin Victoria und ihres Gemahls Albert von Sachsen-Coburg und Gotha widerspiegelte und neben dem königlich britischen Wappen auch das Wappen von Sachsen als Herzschild zeigte.
Nach 1921 fand sich das Wappen von Prinzessin Alice, nun ohne den sächsischen Herzschild, auch im Wappen der Familie Mountbatten, so in den Wappen der Marquesses of Milford Haven und Earls Mountbatten of Burma, aber auch in den Wappen anderer Familienmitglieder.
In einer Reihe von Städten und Gemeinden im Bereich des Großherzogtums Hessen wurden Straßen oder Plätze nach der Großherzogin benannt, so etwa in Worms, wo eine Straße in der Arbeitersiedlung Kiautschau nach ihr benannt ist.[3]
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