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ungarische Kunstturnerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ágnes Edit Keleti-Sárkány (* 9. Januar 1921 in Budapest) ist eine ehemalige ungarische Kunstturnerin. Mit fünf olympischen Goldmedaillen gehört sie zu den erfolgreichsten Athletinnen überhaupt.
Ágnes Keleti Medaillenspiegel | ||
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Ungarn | ||
Olympische Spiele | ||
Gold | 1952 Helsinki | Bodenturnen |
Silber | 1952 Helsinki | Mannschaftswertung |
Bronze | 1952 Helsinki | Stufenbarren |
Bronze | 1952 Helsinki | Gruppengymnastik |
Gold | 1956 Melbourne | Bodenturnen |
Gold | 1956 Melbourne | Stufenbarren |
Gold | 1956 Melbourne | Schwebebalken |
Gold | 1956 Melbourne | Gruppengymnastik |
Silber | 1956 Melbourne | Mehrkampf |
Silber | 1956 Melbourne | Mannschaftswertung |
Weltmeisterschaften | ||
Gold | 1954 Rom | Stufenbarren |
Silber | 1954 Rom | Mannschaftswertung |
Bronze | 1954 Rom | Schwebebalken |
Die Tochter jüdischer Eltern begann im Alter von vier Jahren mit dem Kunstturnen. Mit sechzehn Jahren gewann sie den ersten ihrer insgesamt zehn ungarischen Meistertitel. 1940 hätte sie an den Olympischen Spielen in Helsinki teilnehmen sollen, die aber kriegsbedingt ausfielen, stattdessen wurde sie als Jüdin aus ihrem Turnverein ausgeschlossen. Den Zweiten Weltkrieg überlebte sie als Dienstmagd getarnt in einem ungarischen Dorf. Als die Rote Armee heranrückte, ging sie zurück nach Budapest und arbeitete dort in einer Munitionsfabrik. Ihr Vater wurde in Auschwitz ermordet, ihre Mutter und ihre Schwester überlebten in einem schwedischen Haus mit Papieren der Organisation von Raoul Wallenberg.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann Keleti wieder mit dem Turnen, verpasste aber die Olympischen Spiele 1948 wegen einer Verletzung. Vier Jahre später nahm sie mit 31 Jahren an den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki teil. Im Mannschaftsmehrkampf belegten die Ungarinnen den zweiten Platz hinter der Mannschaft aus der Sowjetunion. Ágnes Keleti belegte im Einzelmehrkampf den sechsten Platz und war damit hinter der Drittplatzierten Margit Korondi zweitbeste Turnerin ihrer Mannschaft. An den Einzelgeräten belegte sie Platz vier am Schwebebalken, Platz drei am Stufenbarren und gewann Gold im Bodenturnen. Im Pferdsprung wurde sie 41. und verpasste dadurch eine bessere Platzierung in der Mehrkampfwertung. In der Gruppengymnastik gewann Keleti mit der ungarischen Mannschaft hinter den Schwedinnen und der sowjetischen Mannschaft Bronze.
Ende Oktober 1956 fand der ungarische Volksaufstand statt. Das ungarische Team bei den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne wurde immer dann besonders von Exil-Ungarn gefeiert, wenn es im direkten Duell mit der Mannschaft der Sowjetunion antrat. Genau in dieser Rolle befand sich auch Ágnes Keleti mit der ungarischen Mannschaft. Mit 1,3 Punkten Rückstand gewann die ungarische Mannschaft Silber im Mannschaftsmehrkampf. In den Gerätefinals gewann Keleti am Stufenbarren und am Schwebebalken. Am Boden gewann sie gemeinsam mit der Russin Larissa Latynina Gold. Im Pferdsprung, ihrer schwächsten Disziplin, kam sie als 23. in die Wertung mit 0,7 Punkten Rückstand auf Latynina, die damit auch die Mehrkampfwertung gewann, mit 0,3 Punkten Vorsprung auf Keleti. Zum Abschluss der Wettbewerbe gewann die ungarische Mannschaft noch die Gruppengymnastik vor den Schwedinnen. Mit dem Ende der Olympiade beendete sie ihre Turnkarriere.[1]
Nach den Olympischen Spielen kehrte Keleti nicht nach Ungarn zurück, sondern beantragte politisches Asyl in Australien. Nachdem auch ihrer Mutter und ihrer Schwester die Ausreise aus Ungarn gelungen war, zogen alle 1957 weiter nach Israel. Ágnes Keleti lehrte dort 29 Jahre am Wingate Institut, der israelischen Sporthochschule in Netanja und wird Trainerin der israelischen Turnmannschaft. Nach ihrer Heirat mit dem aus Ungarn geflohenen Journalisten Robert Biro wurde sie Mutter von Daniel und Rafael.
2016 kehrte sie nach Budapest zurück, um bei ihrem Sohn Raphael (bzw. Rafael) sein zu können.[2]
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