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deutscher Stadtbautechniker, Archäologe und Museumsleiter in Koblenz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Adam Günther (* 26. Februar 1862 in Koblenz; † 25. April 1940 ebenda) war ein deutscher Stadtbautechniker, Archäologe und Museumsleiter in Koblenz.
Nach dem Besuch des königlichen Gymnasiums in Neuwied wandte sich Günther dem Baufach zu. 1888 begann er als Assistent und Vertreter des Stadtbaurates seinen Dienst im Städtischen Bauamt, in dem er bis 1920, schließlich als Direktor, tätig war.[1] Koblenz erlebte in der Zeit von Günthers Wirken einen Bauboom. Große Teile der preußischen Stadtbefestigung, der Festung Koblenz, wurden niedergelegt und eine umfangreiche Stadterweiterung nach Süden und Westen (Goldgrube und Rauental) angestrebt. Hierbei wurden zahlreiche archäologische Fundstellen aufgedeckt, viele von ihnen jedoch unbeobachtet zerstört.
Adam Günther hatte bereits vor der Jahrhundertwende ein großes Interesse für heimatkundliche, insbesondere jedoch archäologische Forschungen und wurde nach und nach zu einer der ersten bodendenkmalpflegerischen Instanzen in Koblenz. Er beobachtete und dokumentierte, ab 1908 als Vorstand des Tiefbauamtes, die Durchführung städtischer Baumaßnahmen, wie etwa die Stadterweiterung und umfangreicher Kanalisationsarbeiten, auftretenden Befunde und Funde. Auch auf privaten Baustellen beobachtete er nach Möglichkeit die Ausschachtungen. Auf diese Weise konnte eine große Zahl, vor allem römischer Funde aus dem Koblenzer Stadtgebiet vor der Zerstörung gerettet werden. Die Funde wurden zunächst im Stadtbauamt aufbewahrt. Später wurden sie in das neu gegründete Museum des Kunst-, Kunstgewerbe- und Altertumsvereins im Schöffenhaus überführt. Ab 1921 wurde die Altertumssammlung im neuen Museum im Kurfürstlichen Schloss neu präsentiert. Günther wurde von der Stadtverwaltung zum hauptamtlichen Museumsdirektor ernannt, nachdem er sich jahrelang für den Aufbau einer archäologischen Sammlung in Koblenz eingesetzt hatte. Während der Luftangriffe auf Koblenz im Zweiten Weltkrieg wurden die größten Teile des Schlosses und damit auch der Großteil der Koblenzer Sammlungen zerstört.
Adam Günthers Verdienst liegt vor allem in der Aufnahme vor- und frühgeschichtlicher, provinzialrömischer sowie auch mittelalterlicher Boden- und Baudenkmäler. Seine Forschungen zur römischen Besiedlung von Koblenz bilden heute den Forschungsstand zum antiken Confluentes, der seitdem nur in kleinen Teilen ergänzt werden konnte.[2] Doch auch über die Stadtgrenze hinaus beschäftigte sich Günther mit den archäologischen Spuren, etwa im Neuwieder Becken und dem gesamten Umfeld von Koblenz.
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