13. Infanterieregiment (Frankreich) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das 13e régiment d’infanterie (13e RI)[1] war ein Verband der französischen Infanterie, der 1597 als „Régiment de Nérestang“ aufgestellt wurde. Das Regiment zeichnete sich in den Revolutionskriegen, in den Kämpfen des ersten Kaiserreichs und im Ersten Weltkrieg aus. Es existiert heute nicht mehr. Es gehörte zu den Petits Vieux Corps.
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Régiment de Nérestang Régiment de Bourbonnais 13e régiment d’infanterie
Vor der Einführung der Nummerierung der Regimenter am 1. Januar 1791 führte es in der königlich französischen Armee zuletzt den Namen Régiment de Bourbonnais.
1584: Formation eines Kampfverbandes, der Bandes de Montferrat.
6. März 1597: Aufstellung des Régiment de Nérestang aus Teilen der Bandes de Montferrat
1611: Umbenennung in: Régiment de Chappes
1631: Umbenennung in: Régiment de Nérestang
1646: Umbenennung in: Régiment de Sainte-Mesme
1661: Umbenennung in: Régiment de Silly
1667: Umbenennung in: Régiment de Castelnau
1673: Umbenennung in: Régiment de Bourbonnais
1776: Das Régiment de Bourbonnais wurde aufgeteilt. Die Fahnen und Uniformen wurden vom 2. und 4. Bataillon als Régiment de Bourbonnais weitergeführt. Das 1. und das 2. Bataillon formierten das Régiment de Forez.
1. Januar 1791: Alle Regimenter verloren ihre Namen und wurden nur noch mit Nummern bezeichnet. Das Régiment de Bourbonnais wurde zum 13e régiment d’infanterie de ligne (ci-devant Bourbonnais).
1793: Erste Zusammenlegung (Premier amalgame): Umbenennung in 13e demi-brigade de première formation[2]
1796: Zweite Zusammenlegung (Deuxième amalgame) und Umbenennung in 13e demi-brigade de deuxième formation
1803: Reorganisation der französischen Infanterieregimenter und Wiederaufstellung des 13e régiment d’infanterie de ligne
Mestre de camp war von 1569 bis 1661 und von 1730 bis 1780 die Rangbezeichnung für den Regimentsinhaber und/oder für den mit der Führung des Regiments beauftragten Offizier. Die Bezeichnung „Colonel“ wurde von 1721 bis 1730, von 1791 bis 1793 und ab 1803 geführt.
Nach 1791 gab es keine Regimentsinhaber mehr.
Sollte es sich bei dem Mestre de camp/Colonel um eine Person des Hochadels handeln, die an der Führung des Regiments kein Interesse hatte, so wurde das Kommando dem „Mestre de camp lieutenant“ (oder „Mestre de camp en second“) respektive dem Colonel-lieutenant oder Colonel en second überlassen.
Das Régiment de Nérestang, nahm unter dem Kommando von MaréchalLesdiguières im Jahre 1600 am französisch-savoyardischen Konflikt teil, der mit dem Vertrag von Lyon beendet wurde.
1642: Im November lag es vor dem belagerten Schloss Torlone (Piémont), das am 25. in dem Moment kapitulierte als sich das Regiment zusammen mit dem Regiment de Limousin und dem Regiment de Villandry zum letzten Angriff sammelte.
Ende August 1667 erfolgte die Teilnahme am Gefecht bei Ensheim. Gemäß der Schlachtordnung gehörte es neben dem Régiment d’Orléans, dem Régiment de Languedoc, dem Régiment de Churchill und dem Régiment de Montmouth zur Reserve. Als der Kampf kritisch zu werden begann, schickte Turenne die fünf Regimenter in den Wald an seiner rechten Flanke, in dem die Kaiserlichen Verschanzungen angelegt hatten. Nachdem ein Regiment nach dem anderen in den Kampf eingegriffen hatte und nach einem entsetzlichen Gemetzel, gelang es die Oberhand zu behalten. Es wurden sechs Kanonen erbeutet.
1742: Am 27. Mai erfolgte ein Angriff auf Deggendorf, der von „Bourbonnais“ und den Regimentern Champagne, La Marck und Royal-Comtois nach schweren Kämpfen abgewehrt wurde.
1747: Im Juli beim Angriff auf die Befestigungen auf dem Col de l’Assiette.
Das Régiment de Bourbonnais lag in den Jahren 1768 und 1769 in Toulon und in Korsika in Garnison. In der Zeit stand der «Pierre Goullard, chevalier d'Arçais», aus dem Poitou, Capitaine im Regiment, wegen seiner Schulden mehrfach im Mittelpunkt von Beschweren seiner Vorgesetzten und der Finanzverwaltung in Korsika.
Während der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten lag das Regiment wieder in Korsika, das es im gleichen Jahr verließ. Nachdem im Jahre 1779 zwischen Großbritannien und Frankreich der offene Konflikt ausgebrochen war (Frankreich unterstützte massiv die Rebellen und hatte auch bereits die Unabhängigkeit anerkannt), wurde das Regiment in die Bretagne verlegt. Einige Zeit war es in Rennes stationiert, verlegte dann nach Brest und wurde am 7. Juli 1780 auf Schiffe verladen um nach Amerika gebracht zu werden. Es war eines der vier Regimenter, die dort unter dem Kommando von Jean-Baptiste-Donatien de Vimeur, comte de Rochambeau eingesetzt waren. Die kleine Unterstützungsarmee traf im Juli in Newport ein, wo sie von den Amerikanern sogleich zur Bewachung an der Küste von Rhode Island gegen die Stellungen des britischen General Clinton eingesetzt wurden. Die Briten hatten allerdings die Stellungen am vorhergehenden Tag verlassen, da sie sich zu einer umfangreichen Expedition sammelten.
Das Regiment Bourbonnais verbrachte den Winter in festen Quartieren bis sich im Juni 1781 die Armee von Rochambeau mit der amerikanischen Armee vereinigte. Die beiden Armeen machten sich dann auf den Weg nach
Yorktown. Am 21. Juli bestand die Armee von Rochambeau aus insgesamt 2500 Mann, den Regimentern de Bourbonnais, Royal-Deux-Ponts und einem Bataillon, gebildet aus den Elitekompanien des Régiment de Soissonnais, (kommandiert von François Jean de Chastellux). Eine gewaltsame Aufklärungsaktion nach Kingsbridge zwang die Briten zurück in ihre befestigten Stellungen. Nach einem Gewaltmarsch, den auch die große Hitze nicht beeinträchtigen konnte, erschienen die französischen Truppen am 15. August vor Philadelphia in dem sie enthusiastisch empfangen wurden. Kurz danach erschien die Flotte des comte de Grasse
in der Chesapeake Bay und nahm einige Kompanien an Bord. Der Rest der Truppe marschierte nach Baltimore und Annapolis, wo Transportkähne bereitstanden. Insgesamt standen die Regimenter:
mit zusammen 7500 Mann zur Verfügung, die ab dem 28. September an der Schlacht bei Yorktown beteiligt waren.
Die Franzosen kämpften auf dem linken Flügel und das Regiment Bourbonnais konnte am 7. Oktober 1781 in die Gräben der Engländer eindringen. Am 15. Oktober konnte es einen Ausfall zurückschlagen. Am 10. Oktober kapitulierte Cornwallis und das Regiment besetzte alle Stellungen, die es zuvor abgegriffen hatte. Die Regimenter, die für die Antillen bestimmt waren, wurden am 4. November auf die Schiffe verladen, die Regimenter von Rocheambeau bezogen Quartiere Williamsburg. Sie blieben noch bis März 1782 dort und verlegten dann nach Rhode Island, um von dort mit der Flotte des Louis-Philippe de Vaudreuil nach Frankreich zurückzukehren.
Nach seiner Ankunft in Frankreich wurde das Regiment Bourbonnais nach Metz in Garnison gelegt. Hier verlor es auch am 1. Januar 1791 seinen Namen und wurde von nun an als „13e régiment d’infanterie de ligne“ bezeichnet.
1914: In Nevers und Decize kaserniert, gehörte das Regiment mit seinen drei Bataillonen zur 32e brigade d’infanterie, 16e division d’infanterie, 8e corps d'armée.
Von Januar 1917 bis zum Kriegsende gehörte es zur 169e division d’infanterie
Kämpfe in den Argonnen bei La Verrue, Moronvilliers, Mont Cornillet.
1918
Kämpfe in der Champagne und an der Somme bei Assainvillers, Faverolles, Le Cessier, Les Loges, Angriffskämpfe bei Nesle-Ham, Essigny le grand.
Zweiter Weltkrieg
Im Jahre 1939 als 13e régiment d’infanterie motorisée (RIM) unter dem Befehl von Colonel Maurice Barthe wiederaufgestellt, bestand es aus drei Bataillonen und einer motorisierten Pionierkompanie. Es gehörte zur 9e division d’infanterie.
Das Regiment kämpfte im Rahmen seiner Möglichkeiten und löste sich nach dem Waffenstillstand von Compiègne auf. Es wurde nicht wieder aufgestellt.
Devise
Bourbonnais sans tache
(Bourbonnais ohne Makel)
Fahne und Auszeichnungen
Inschriften auf der Rückseite der Fahne
VERONE 1797
HELIOPOLIS 1800
WAGRAM 1809
BAUTZEN 1813
VERDUN 1916
MONTDIDIER 1918
SAINT-QUENTIN 1918
Das Fahnenband ist mit dem:
Croix de guerre 1914–1918 mit zwei Palmenzweigen für lobende Erwähnungen im Armeebericht, und mit einem versilberten Stern für eine lobende Erwähnung im Bericht des Armeekorps,
der Fourragère in den Farben des Croix de guerre 1914–1918 dekoriert.
Der Oberkommandierende verlieh dem 13e R.I. nach zweimaliger lobender Erwähnung im Armeebericht für dessen verdienstvolle Haltung vor dem Feind am 18. Dezember 1918 das Recht, die Fourragère in den Farben des Croix de guerre zu tragen. Auf der Rückseite der Regimentsfahne sind (seit Napoleonischer Zeit) in goldenen Lettern die Feldzüge und Schlachten aufgeführt, an denen das Regiment ruhmvoll teilgenommen hat.[6][7][8]
Die sogenannte „Premier amalgame“ (Erste Zusammenlegung) wurde durchgeführt, um Einheiten der unausgebildeten Freiwilligen der Revolutionsarmee ein Gerüst zu geben. Sie wurden mit Teilen der altgedienten Regimenter zusammengelegt. Ein Bataillon erfahrene Soldaten und zwei Bataillone Freiwilliger bildeten eine Halbbrigade
«Décision n°12350/SGA/DPMA/SHD/DAT du 14 septembre 2007 relative aux inscriptions de noms de batailles sur les drapeaux et étendards des corps de troupe de l’armée de terre, du service de santé des armées et du service des essences des armées, Bulletin officiel des armées, n°27, 9 novembre 2007»(deutsch: „Bestimmung n°12350/SGA/DPMA/SHD/DAT vom 14. September 2007 über das Aussehen der Inschriften auf den Fahnen und Standarten der Truppenkörper des Heeres, des Sanitätsdienstes und der Treibstoffversorgungsbranche. Veröffentlicht mit dem offiziellen Armeebulletin Nr. 27 vom 9. November 2007“)
«Arrêté relatif à l’attribution de l'inscription AFN 1952–1962 sur les drapeaux et étendards des formations des armées et services, du 19 novembre 2004 (A) NORDEF0452926A Michèle Alliot-Marie»(deutsch: „Auftrag AFN 1952–1962 über die Zuweisung der Inschriften auf den Fahnen und Standarten der Formationen der Armee und der Dienste vom 19. November 2004 (A) NORDEF0452926A Michèle Alliot-Marie“)