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Telekommunikationsanbieter Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die 1&1 Versatel GmbH (bis Juli 2016: Versatel GmbH) ist ein Telekommunikationsanbieter mit Fokus auf Geschäftskunden[4] mit Sitz in Düsseldorf[4] und seit Mitte 2014 ein Tochterunternehmen von United Internet.[5] 1&1 Versatel zählt zum Geschäftsbereich „Business Access“.[3]
1&1 Versatel GmbH | |
---|---|
Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1999 (Markteintritt als „Versatel Deutschland“)[1] |
Sitz | Düsseldorf, Deutschland |
Leitung | Frank Rosenberger, Sören Trebst[2] |
Mitarbeiterzahl | 1000[3] |
Branche | Telekommunikation |
Website | www.1und1.net |
Die ursprünglich in Deutschland operierenden Versatel-Gesellschaften waren über eine Holding-Gesellschaft Töchter der börsennotierten Versatel Telecom International N.V. mit Sitz in Amsterdam. Im Zuge eines einheitlichen Markt- und Markenauftritts in allen deutschen Kernmärkten und dem Aufbau unternehmensweiter Kompetenzzentren im Jahre 2004 wurde das Unternehmen grundlegend restrukturiert. Das heutige Unternehmen Versatel entstand 2005 durch den Zusammenschluss der deutschen Versatel-Gesellschaften und der Tropolys-Gruppe, die zuvor, ähnlich wie Versatel, zahlreiche infrastrukturbasierte Regional- und Stadtnetzbetreiber integriert hatte. Seit Mitte 2014 gehört Versatel zu 100 Prozent zur United-Internet-Gruppe, im Juli 2016 fand die Umfirmierung in 1&1 Versatel statt.[6][7]
Versatel begann im Jahre 1999 mit dem Erwerb der Anbieter VEW telnet und KomTel seine Präsenz auf dem deutschen Markt. In der Folge wurden die Unternehmen Tesion und Completel gekauft. In den folgenden Jahren stand vor allem der konstante Auf- und Ausbau des eigenen Glasfasernetzes im Fokus.
2004 konsolidierte das Unternehmen seinen Markt- und Markenauftritt. Im Sommer desselben Jahres wurde BerliKomm gekauft. Im Emscher-Lippe-Raum wurde Versatel durch den regionalen Anbieter GELSEN-NET vertrieben.
Im Juli 2005 übernahm der schwedische Telekommunikationsanbieter Tele2 die niederländische Versatel. Deren deutsche Tochtergesellschaften wurden daraufhin an den Mehrheitsanteilseigner von Tropolys, die Private-Equity-Gesellschaft Apax, verkauft. Anschließend verkaufte Apax ihre Tropolys-Beteiligung an Versatel und vereinte damit beide Unternehmen unter einem Dach.
Im April 2007 wurde Versatel an die Frankfurter Börse gebracht. Im Vorfeld des Börsengangs wurde das Unternehmen intern umstrukturiert und in eine AG umgewandelt. Nach dem Börsengang 2007 war die Vienna II S.a.r.l., Luxemburg, eine Holding von Apax, mit rund 42 Prozent nach wie vor größter Anteilseigner. United Internet hielt einen Anteil von 25 Prozent an Versatel. Cyrte Investments, ein niederländischer Private-Equity-Investor, besaß ebenfalls etwa 25 Prozent des Kapitals.
Im Juli 2008 übernahm Versatel alle Anteile am Kabelnetzbetreiber AKF. Fünf Monate später, im Dezember 2008, gründete Versatel ein Joint Venture zum Erwerb der „MediaHome GmbH“. Organisatorisch wurden beide Beteiligungen der „Versatel Kabel GmbH“ unterstellt. Mit dem Verkauf dieser Gesellschaft (mit Ausgliederung umbenannt in Deutsche Telekabel) an den französischen Finanzinvestor Chequers Capital zog man sich im Juli 2010 wieder vollständig aus dem Endkunden-Kabelgeschäft zurück. Im April 2009 erwarb Versatel sämtliche Anteile eines lokalen Freiburger Telekommunikationsunternehmens. Damit stärkt Versatel vor allem sein Geschäftskunden-Segment in der Region Süd.
Im Mai 2009 wurde Alain D. Bandle Vorstandsvorsitzender von Versatel. Mit Wirkung zum 1. Oktober 2011 hat der Aufsichtsrat der Versatel AG Alain D. Bandle von seinen Aufgaben als Vorstandsvorsitzender entbunden und zeitgleich den COO Joachim Bellinghoven kommissarisch mit dem Vorsitz des Vorstandes beauftragt.[8] 2012 übernahm die US-amerikanische Private-Equity-Gesellschaft KKR über ihre Tochtergesellschaft VictorianFibre Holding GmbH die Versatel von den bisherigen Eigentümern für einen Kaufpreis von 240 Millionen Euro. Die bisherigen drei Großaktionäre, Apax Partners, Cyrte und United Internet erhielten einen Kaufpreis von 5,50 Euro je Aktie.[9] United Internet erwarb wiederum über ein Optionsrecht im November 2012 25,1 % der Anteile an der Versatel-Obergesellschaft VictorianFibre Holding zurück.[10]
2012 übernahm Versatel von der Stadtwerke Kiel AG sowie der freenet Cityline GmbH 100 % der Anteile am lokalen Telekommunikationsanbieter KielNET,[11] wobei die Marke KielNET bis 2016 weiter verwendet wurde. Im Juli 2016 wurde die Marke KielNET durch 1&1 Versatel ersetzt. Am 1. Juli 2012 übernahm Johannes Pruchnow den Vorstandsvorsitz.[8]
Bis Ende 2012 war die Versatel-Aktie börsennotiert: Im Dezember 2012 folgte die Umwandlung der Rechtsform von einer AG in eine GmbH.[12] Ende Oktober 2013 kaufte Versatel das Hamburger Glasfasernetz von Telefónica Germany.[13][14]
Anfang September 2014 gab der bereits seit 2008 mit kurzer Unterbrechung (KKR-Deal) als Versatel-Ankerinvestor agierende Internetanbieter United Internet die wirtschaftlich zum 1. Juli 2014 rückwirkende Komplettübernahme von Versatel bekannt.[14][15] Für den noch ausstehenden Unternehmensanteil von 74,9 Prozent bezahlt United Internet rund 586 Millionen Euro in bar an KKR. Daneben erfolgt die Ablösung der Versatel-Nettobankverbindlichkeiten in Höhe von EUR 361 Mio. aus neuen Krediten, die United Internet aufnimmt. Über diese Einstiegsinvestitionen hinaus beabsichtigt United Internet, künftig möglichst flächendeckend direkt vom neuen Tochterunternehmen Versatel DSL-Vorleistungen für die eigene, netzlose Tochter 1&1 bereitzustellen und damit jährlich bis zu ca. 55 Mio. Euro einzusparen. Außerdem hat United Internet bis 2019 erhebliche Investitionen für den weiteren Ausbau der Versatel-DSL-Infrastruktur in Höhe von rund 145 Mio. Euro fest eingeplant.[16] Perspektivisch beabsichtigt United Internet, neben ADSL2+-Produkten auch eigene VDSL-Angebote über die gemeinsame technische Netzinfrastruktur mit Versatel zu implementieren. Das Versatel-Management begrüßte das große Engagement ausdrücklich und blickt positiv in die gemeinsame Zukunft im Unternehmensverbund von United Internet.
Ab März 2016 war Jürgen Hernichel Vorsitzender der Geschäftsführung/CEO.[17] Im Juli 2016 wurde offiziell verkündet, dass Versatel eine Umfirmierung zu 1&1 Versatel vollzogen hat. Das Unternehmen möchte damit die Zugehörigkeit zur 1&1-Gruppe stärker in den Vordergrund rücken.[6] Zum 1. Juli 2016 wurde auch die Marke KielNET durch 1&1 Versatel ersetzt.[18] Die United-Internet-Tochter 1&1 verkauft seit 2017 Privatkundenleistungen, die auf den Glasfaser-Anschlüssen der 1&1 Versatel basieren.[19]
Das Unternehmen engagiert sich in den Branchenverbänden Bundesverband Breitbandkommunikation und VATM und verfügt nach eigenen Angaben über ein Glasfasernetz mit einer Gesamtlänge von über 55.000 Kilometern in Deutschland. 1&1 Versatel ist in über 350 Städten mit eigener Netzinfrastruktur vertreten.[4][3][20] Ein Großteil davon befindet sich auf regionaler und städtischer Ebene. Damit gehört 1&1 Versatel zu den wenigen Anbietern auf dem deutschen Markt, die bundesweit über eigene Festnetzanschlüsse unabhängig von der Deutschen Telekom verfügen.[21]
Am 14. April 2015 gab 1&1 Versatel auf dem unternehmenseigenen Blog bekannt, dass alle Privat- und Geschäftskunden noch mindestens bis zum Jahr 2020 und ggf. darüber hinaus (in Abhängigkeit von der jeweils regional verfügbaren Technik und den entsprechend verfügbaren Ersatzteilen) von echter ISDN-Qualität am Anschluss profitieren werden.[22]
Aus dem am 16. April 2015 veröffentlichten Breitband Report Deutschland von DSLWEB für das vierte Quartal 2014 geht hervor, dass 1&1 Versatel zusammen mit seinem Schwesterunternehmen 1&1 (zum Stand 31. Dezember 2014) 4,19 Mio. Breitband-Verträge auf sich vereint und der Mutterkonzern United Internet damit nach der Anzahl der Breitbandanschlüsse auf dem 2. Platz hinter der Deutschen Telekom rangiert.[23] Bei dieser Zählweise wurden allerdings Vodafone und Kabel Deutschland noch als zwei getrennte Unternehmen behandelt und dargestellt.
Das Unternehmen fokussiert sich auf Lösungen für Geschäftskunden, öffentliche wie privatwirtschaftliche Groß- und Konzernkunden sowie öffentliche und gemeinnützige Einrichtungen.[4] 1&1 Versatel bietet verschiedene Dienstleistungen aus dem Telekommunikationsbereich auf Vorleistungs- und Endkundenebene an. Da 1&1 Versatel über kein eigenes Funkzugangsnetz verfügt, bezieht es seit August 2019 als MVNO entsprechende Vorleistungen von Telefónica Germany und bietet eigene Mobilfunktarife für Geschäftskunden an, darunter seit 2011 auch LTE-Tarife.[24] Demgegenüber waren die Mobilfunkanschlüsse für Privatkunden bis Ende März 2014 ausschließlich im Mobilfunknetz von E-Plus geschaltet. Weitere bedeutende Geschäftsfelder von 1&1 Versatel sind Internet-Hosting und Unternehmensvernetzung auf Basis von VPN und Glasfaser. So vermietet 1&1 Versatel beispielsweise seit Januar 1998 (damals noch unter dem Namen Tesion) Darkfiber an das Landeshochschulnetz BelWü von Baden-Württemberg.
Anfang 2015 (im Zeitraum von März bis April) wurde das Privatkundenportfolio des Unternehmens in den Bereichen Mobilfunk sowie Hosting und Homepage (somit mit Ausnahme des Festnetz- und DSL-Bereichs) mit demjenigen von 1&1 konsolidiert und ein eigener Vertrieb eingestellt.
Seit dem 1. Januar 2024 ist Frank Rosenberger mit Sören Trebst (Seit 1. April 2020 CEO) Vorsitzender der Geschäftsführung/CEO. Weitere Geschäftsführer der Gesellschaft sind Guido Mannshausen (CFO), Martin Fischer (CTO), Thomas Heyder (CSO), Borislav Tadic (CPO) und Ahmet Yayan (COO).[2]
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