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Satzzeichen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Aufzählungszeichen sind Satzzeichen, die einzelne Punkte einer Aufzählung in einem Text markieren. Sie stehen jeweils am Beginn jedes Eintrags in der Aufzählung. Die Aufzählung (auch Spiegelstrichliste genannt) wird in der Regel als Textblock formatiert, der mit einem Einzug versehen ist und dessen erste Zeile die Schriftgrundlinie mit dem Aufzählungszeichen gemeinsam hat. Außer bei sehr vielen und sehr kleinen Blöcken weisen diese meist einen Durchschuss auf.
• | |
---|---|
Interpunktionszeichen | |
Komma, Beistrich | , |
Strichpunkt, Semikolon | ; |
Doppelpunkt, Kolon | : |
Punkt | . |
Auslassungspunkte | … |
Mittelpunkt | · |
Aufzählungszeichen | • |
Fragezeichen | ? |
Ausrufe‑, Ausruf‑, Rufzeichen | ! |
Apostroph, Hochkomma | ’ |
‐ - Bindestrich; Trennstrich; Ergänzungsstrich | |
Gedankenstrich; Bis-Strich | – |
Anführungszeichen „ “ » « / « » ‚ ‘ › ‹ / ‹ › | |
Schrägstrich; Backslash / \ | |
Klammern ( ) [ ] |
Sofern als Aufzählungszeichen ein Punkt verwendet wird, wird dieser auch als Aufzählungspunkt bezeichnet.
Als Aufzählungszeichen kommen geometrische Figuren wie Punkte, Kreise, Pfeile, Quadrate und Dreiecke zum Einsatz. Sie werden vorzugsweise auf halber Höhe der Mittellänge gesetzt.
Geeignete Zeichen findet man vor allem hier:
Häufig verwendet werden:
● | U+25CF | ● | der vollflächige Kreis |
• | U+2022 | • | der fette Punkt (engl. bullet), auch Blickfangpunkt genannt |
◦ | U+25E6 | ◦ | der hohle Punkt |
◘ | U+25D8 | ◘ | der invertierte Punkt |
◉ | U+25C9 | ◉ | das Fischauge (Tainome) in japanischen Texten |
· | U+00B7 | · | der Mittelpunkt, dem „Malzeichen“ (U+22C5) ähnlich |
— | U+2014 | — | der lange Gedankenstrich oder Spiegelstrich, der die typografische Länge eines Geviertstrichs hat |
– | U+2013 | – | der Gedankenstrich oder verkürzte Spiegelstrich, der die typografische Länge eines Halbgeviertstrichs hat |
→ | U+2192 | → | einer der Pfeile aus dem Unicodeblock Pfeile |
* | U+002A | * | eines der Sternchen |
× | U+00D7 | × | das Malzeichen |
Durch Zusammensetzung von Zeichen oder durch spezielle Unicode-Zeichen:
Zahlen mit dem folgenden Punkt:
Dingbats-Zahlen in Kreisen:
Welche Art von Aufzählungszeichen verwendet wird, hängt von den jeweiligen Umständen ab. So müssen beispielsweise Gesetzestexte eindeutig referenzierbar sein; deshalb verwendet man hier meist nummerierte Aufzählungen. In anderen Rechtssystemen, etwa im Europarecht, sind jedoch auch sogenannte Spiegelstriche gebräuchlich, man zitiert hier z. B. „dritter Spiegelstrich“, was allerdings bei längeren durch Spiegelstriche gegliederten Passagen zum Abzählen dieser Aufzählungszeichen zwingt.
Ein besonders geläufiges Beispiel ist die Verwendung des fetten Punkts:
Zur Hervorhebung von Vor- und Nachteilen kann man die positiven Aufzählungspunkte mit einem Pluszeichen, die negativen mit einem Minuszeichen versehen.
Aufzählungen können auf mehrere Ebenen ausgeweitet werden. Der Übersichtlichkeit wegen empfiehlt es sich, für jede Ebene eigene, eingerückte Aufzählungszeichen zu verwenden, die mit zunehmender Tiefe kleiner werden sollten. Am weitesten verbreitet ist bei mehreren Hierarchien die numerische Aufzählung. Sie findet sich vor allem in wissenschaftlichen Texten.
Für kurze Textblöcke ist der Flattersatz dem Blocksatz vorzuziehen. Zu tief gestaffelte Aufzählungen mit vielfach und unregelmäßig ineinander verschachtelten Ebenen wirken jedoch schnell unübersichtlich und sollten deshalb vermieden werden.
Moderne Textverarbeitungs- und Satzsysteme erlauben es, beliebige Zeichen oder kleine Grafiken als Aufzählungszeichen zu verwenden. In der Aufzählung wird dann bei allen Aufzählungspunkten das gleiche Zeichen verwendet. Der Gebrauch solcher Effekte sollte jedoch sorgsam bedacht werden, da sie den Text unnötig aufblähen, worunter auch die Wirkung des Textes schnell leiden kann. In Aufzählungen sollten jegliche Auszeichnungen unterbleiben.
Grundsätzlich werden aus Sicht der Interpunktionsregeln Aufzählungszeichen so behandelt, als seien sie nicht vorhanden. Das heißt, dass Interpunktion so gesetzt werden muss, als gäbe es keine typografische Gliederung.
Beispiel:
Dieser Satz wird zu folgendem:
Ein Doppelpunkt hinter dem Einleitungssatz ist immer möglich.[1] Sind die Bestandteile der Aufzählung selbst komplexe Satzteile, benutzt man das Semikolon.
Beispiel:
Sind die aufgezählten Einheiten keine Satzbestandteile, darf auf die Interpunktion verzichtet werden.
Beispiel:
Man kann jedoch auch hier traditionell Kommas und einen Punkt einsetzen.
Beispiel:
Nach Ansicht der Duden-Sprachberatung besteht bei Aufzählungen, die aus untereinander angeordneten frei stehenden Zeilen bestehen, die Möglichkeit, mit oder ohne Interpunktion am Zeilenende zu schreiben.[1]
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