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Art der Gattung Trespen (Bromus) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Weiche Trespe oder Flaum-Trespe (Bromus hordeaceus), auch Gersten-Trespe genannt[1], ist eine Pflanzenart aus der Gattung Trespen (Bromus) innerhalb der Familie der Süßgräser (Poaceae).
Weiche Trespe | ||||||||||||
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Weiche Trespe (Bromus hordeaceus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Bromus hordeaceus | ||||||||||||
L. |
Die Weiche Trespe wächst als einjähriges, meistens winterannuelles Gras – sie keimt also meist im Herbst und blüht und fruchtet im darauffolgenden Jahr. Die Pflanze wächst büschelig oder mit einzelnen Halmen und ist im Ganzen graugrün. Die Halme werden 10 bis 90 Zentimeter hoch, unterhalb des Blütenstandes und an den Knoten sind sie behaart.
Die Blattscheiden sind gerieft, die unteren sind meist dicht weich behaart, wobei die Haare 1 bis 1,5 Millimeter lang sind. Die oberen Blattscheiden sind häufig nur an den Rändern behaart oder völlig kahl. Das Blatthäutchen ist ein dicht behaarter, häutiger Saum von 2 bis 2,5 Millimeter Länge. Die Blattspreiten sind 5 bis 25 Zentimeter lang sowie 2 bis 5 (selten 7) Millimeter breit, flach-ausgebreitet und auf beiden Seiten weich und kurz behaart.
Der rispige Blütenstand ist 2 bis 15 Zentimeter lang, aufrecht und zusammengezogen. Die unteren Seitenäste stehen meist aufrecht, sind weichhaarig und bis zu 5 Zentimeter lang. Die Stiele der Ährchen sind rau und meist kürzer als die Ährchen. Die Ährchen enthalten sechs bis zwölf Blüten und sind ohne Grannen 14 bis 22 Millimeter lang. Die Hüllspelzen sind häutig, kurz und dicht behaart sowie auf den Nerven rau. Die untere Hüllspelze ist drei- bis fünfnervig (selten siebennervig), 5 bis 8 Millimeter lang, von länglicher, spitzer Form. Die obere Hüllspelze ist fünf- bis siebennervig, 6 bis 10 Millimeter lang, eiförmig und spitz. Die Deckspelze ist sieben- bis neunnervig, 8 bis 11 Millimeter lang, länglich bis eiförmig, oben gebuchtet und dünnhäutig mit schmalen, weiß-durchsichtigen Rändern. In den oberen zwei Dritteln ist sie dicht behaart. Sie trägt eine 5 bis 10 Millimeter lange, gerade Granne. Die Vorspelzen sind zweinervig und 1,5 bis 2 Millimeter kürzer als die Deckspelzen. Auf den Kielen haben sie rund 0,5 Millimeter lange, steif abstehende Wimpern. Die Staubbeutel sind 0,3 bis 2 Millimeter lang. Blütezeit ist von Mai bis Juli, bei sommerannuellen Pflanzen bis in den Oktober.
Die Karyopsen sind 6 bis 7 Millimeter lang und leicht kürzer als die Vorspelze. An ihrem oberen Ende trägt sie ein häutiges, behaartes Anhängsel. Im Querschnitt ist sie dünn und flach U-förmig gebogen.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28.[2]
Wegen der auffälligen Abhängigkeit der Wuchshöhe vom Nährstoffgehalt des Bodens ist die Weiche Trespe ein anschauliches Beispiel für Modifikationen; so können Kümmerformen im Extremfall nur ein Ährchen besitzen. Die Ausbreitung der Weichen Trespe erfolgt hauptsächlich durch den Menschen. Deshalb ist die Weiche Trespe inzwischen weltweit verschleppt und vielerorts, beispielsweise in Australien eine Landplage.[3]
Die Weiche Trespe ist in den gemäßigten Zonen Eurasiens sowie in Nordafrika und Makaronesien heimisch. In Nord- und Südamerika sowie Australien ist sie ein Neophyt.[4][5]
In Mitteleuropa ist die Weiche Trespe verbreitet und häufig. Sie steigt von den Ebenen bis in mittlere Gebirgslagen. In Höhenlagen über 500 bis 600 Metern wird sie seltener, in den Alpen kommt sie aber bis 1000 Meter vor, adventiv bei Zermatt bis 2565 Meter.[6] In den Allgäuer Alpen steigt sie in Bayern am Riedbergpass bis zu 1400 Metern Meereshöhe auf.[7]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3w (mäßig feucht aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 3+ (unter-montan und ober-kollin), Nährstoffzahl N = 4 (nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[1]
Sie wächst in Unkrautgesellschaften, besonders in der Nähe von Ortschaften, in trockenen Wiesen, in Getreidefeldern, auf Sandfeldern, Grasplätzen, auf Dünen, an Böschungen, Wegen und Zäunen, Bahnanlagen und Schuttplätzen. Sie bevorzugt mäßig trockene, nährstoffreiche Sand- und Lehmböden. Die Weiche Trespe ist ein Nährstoffzeiger. Auf trockenen Standorten neigt sie zu stark reduziertem Wuchs, die Pflanzen bilden dann häufig nur ein einziges Ährchen.[8]
Die Weiche Trespe ist eine Ordnungskennart der Gedüngten Frischwiesen und Weiden (Ordnung Arrhenatheretalia), besonders in Glatthaferwiesen (Verband Arrhenatherion), sowie in der Mäusegerste-Gesellschaft (Hordeetum murini) und anderen Raukengesellschaften (Verband Sisymbrion).[2]
Die Weiche Trespe wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum erstveröffentlicht.[9] Ein lange gebräuchliches Synonym für Bromus hordeaceus L. ist Bromus mollis L., das auf Grund seiner späten Erstveröffentlichung im Jahre 1762 keine Priorität hat.
Der Umfang der Art Bromus hordeaceus wird von verschiedenen Autoren unterschiedlich weit gefasst. Einige Sippen werden entweder als Unterarten von Bromus hordeaceus oder als eigene Arten innerhalb der Artengruppe Bromus hordeaceus agg. aufgefasst.
Es werden folgende Unterarten unterschieden:[10][11]
Nicht mehr hierher wird gerechnet:[11]
Das Epitheton hordeaceus ist aus dem lateinischen Begriff hordeum (=Gerste) und dem Suffix -aceus (=erinnert an) abgeleitet.
Als weiterer deutschsprachiger Trivialname ist für diese Pflanzenart für Tirol im Pinzgau und im Pongau die Bezeichnung Duft belegt.[13]
Die Weiche Trespe kann in lückigen Fettwiesen und in Äckern als Unkraut auftreten. Da sie vor der ersten Mahd aussamt, ist sie schwer zu bekämpfen. Weil die Blätter früh vergilben, ist das Gras ertragsarm und landwirtschaftlich minderwertig. Als Bekämpfungsmaßnahmen gelten gute Düngung und die Erhaltung einer geschlossenen Grasnarbe. In der Vergangenheit wurde Weiche Trespe manchmal als „Deutsches Raygras“ zum Feldfutterbau empfohlen, in Norddeutschland gab es sogar Samenbau.[14]
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