Zum Totenkult im frühchristlichenRom gibt es kaum zeitgenössische Quellen, sodass die Forschung bei Rekonstruktion und Deutung dieser Totenkultpraktiken auf die künstlerischen Darstellungen angewiesen ist, wie sie auf Sarkophagen und Grabplatten, vor allem aber auf den erstaunlich zahlreichen christlichen Wandmalereien in den Katakomben vor den Mauern Roms erhalten gebliebenen sind.[1]
Frühchristliche Mahlszenen am Grabhaus des Clodius Hermes in der Sebastian-Katakombe, vor 230. Das Grabhaus liegt unterhalb der Basilika San Sebastiano fuori le mura
Agape-Mahl in der Calixtus-Katakombe, um 230
Mahlszene einer Familie mit Kindern in der Katakombe Marcellino e Pietro, um 250. Die Beischriften lauten: AGAPE MISCE NOBIS und IRENE PORGE C(A)LDA („Agape mische Wein für uns“ – „Irene reiche mir gewärmten Wein“). Agape und Irene waren die Symbolfiguren für Nächstenliebe und Friedfertigkeit
Totenmahl mit Agape und Irene in der Katakombe Marcellino e Pietro, um 290. Die Beischriften lauten: AGAPE MISCE M(I) und IRENE DA CALDA (frei übersetzt: „Agape mische Wein für mich“ – „Irene reiche mir gewärmten Wein“)
Mahlgemeinschaft mit der verstorbenen Vibia im Hypogäum der Vibia, nach 360. Die Verstorbene wird von einem Engel (ANGELVS BONVS) in das Reich der Seligen geleitet (INDVCTIO VIBIES) und erhält ihren Platz in der Mitte zwischen weiteren Gerechten (BONORUM IVDICIO IVDICATI)
Letztes Abendmahl, Mosaik in Sant´Apollinare Nuovo, Ravenna, 5./6.Jh.
Letztes Abendmahl, Miniatur aus dem Codex purpureus Rossanensis, 6.Jh.