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deutscher Schriftsteller, Verleger, Übersetzer und Journalist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Thomas Frahm (* 29. Juni 1961 in Homberg, Niederrhein) ist ein deutscher Schriftsteller, Verleger, Übersetzer und Journalist. Er lebt seit Anfang der 2000er-Jahre in Deutschland und Bulgarien.
Thomas Frahm studierte Geografie, Städtebau, Bodenkunde und Philosophie an der Universität Bonn. Er schreibt seit seiner Kindheit Gedichte, später kamen Essays und Erzählungen hinzu.[1] Seine ersten Gedichtsammlungen veröffentlichte er 1987 und 1991 im Verlag Irene Kuron, einem damaligen Wissenschafts- und Kulturverlag mit Sitz in Bonn.
1992 gründete Frahm den Avlos-Verlag, in dem vor allem Interkulturelle Literatur (Migrantenliteratur) erschien, ab 1995 auch literarische Werke von Schriftstellern und Lyrikern aus Bulgarien, sowie „Regionalliteratur“ aus seiner eigenen Heimatregion, der Niederrhein-Region. Der Verlagssitz befand sich jeweils an Frahms Wohnort und wechselte so vom Gründungsort Bonn nach Sankt Augustin, Siegburg, Linz am Rhein, Köln und 2000 nach Duisburg.
Seit dem Jahr 2000 ist Frahm als freier Schriftsteller und Publizist tätig. Seine literarischen Veröffentlichungen umfassen Erzählungen, Essays und Lyrik. Seine Kurzprosa-Arbeiten wurden unter anderem regelmäßig in der deutschen Literaturzeitschrift Am Erker[2] und in der österreichischen Literaturzeitschrift erostepost[3] veröffentlicht. Außerdem übersetzt Frahm belletristische Texte aus dem Bulgarischen ins Deutsche. Darüber hinaus schrieb er bis 2010 journalistische Beiträge, vorwiegend zum Themenkreis Bulgarien, für diverse deutschsprachige Zeitungen (u. a. FAZ, SZ, WeLT und Tagesspiegel), Zeitschriften (u. a. wespennest, Merkur, Sinn und Form) und Rundfunkanstalten in Deutschland (WDR, SR, DLF, DRadio).[1] Der Bulgarische Journalistenverband würdigte seine faire Darstellung der bulgarischen Verhältnisse in seinem Essayband Die beiden Hälften der Walnuss[4] im Herbst 2016 mit ihrem Spezialpreis.
Frahm gilt als „bedeutender Übersetzer aus dem Bulgarischen“ (Heinrich-Heine-Institut)[5][6]; er wurde 2009 mit einem Arbeitsstipendium des Deutschen Übersetzerfonds ausgezeichnet, 2010 mit der Nominierung für den Brücke Berlin Literatur- und Übersetzerpreis für Familienbrand (bulgarischer Titel Bitieto) von Vladimir Zarev. Im selben Jahr durfte er an der Übersetzerwerkstatt des Literarischen Colloquiums Berlin teilnehmen. Mit seiner Übersetzung des zweiten Teils der Bulgarien-Romantrilogie Zarevs Feuerköpfe.[7] gelangte Frahm auf die Short-List zum Preis der Leipziger Buchmesse 2012, kam 2013 damit auch unter die drei Finalisten zum Helmut-M.-Braem-Übersetzerpreis, wo er sich nur einem von Thomas Brovot übersetzten Buch des Nobelpreisträgers Mario Vargas Llosa geschlagen geben musste. Das Land NRW förderte seine Arbeit 2016 mit Aufenthaltsstipendien für das Europäische Übersetzer-Kollegium in Straelen am Niederrhein.[8]
Als sich trotz so viel positiver Resonanz kein deutscher Verlag mehr bereit fand, bulgarische Autoren zu verlegen, fasste Frahm den Entschluss, die Dinge wieder selbst in die Hand zu nehmen und seine verlegerische Tätigkeit mit neuer Zielsetzung wieder aufzunehmen: mit dem CHORA Verlag, dem “Verlag für MENSCHEN, die sich um die Schultern fassen”.[9] Im Bewusstsein, dass bulgarische Literatur auf dem überfüllten und umkämpften Literaturmarkt kaum Chancen hat, beschloss er, erst einmal Informationen über Bulgarien bereitzustellen – zunächst die, die er seit 2000 selbst entdeckt und sich erarbeitet hatte. Hinzu kamen thematisch konzipierte Anthologien mit Erzählprosa in seiner Übersetzung, die über das Literarische hinaus aber ebenfalls als „Gegenwarts-Info Bulgarien“ gedacht waren. Später einmal sollen, falls sich hierzu eine Möglichkeit ergibt, auch wichtige Werke bulgarischer Literatur folgen, unabhängig von ihrem Erscheinungstermin.
Thomas Frahm lebt und arbeitet heute als Autor, Übersetzer und Verleger in Sofia[7][10] und Duisburg.
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