Türkisch-Orthodoxes Patriarchat
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Das Türkisch-Orthodoxe Patriarchat (Türk Ortodoks Patrikhanesi) bzw. die Türkisch-Orthodoxe Kirche ist ein autokephales, von den anderen orthodoxen Kirchen nicht anerkanntes Patriarchat im Umfeld der Orthodoxen Kirchen in Istanbul.
Es wurde in den 1920ern im Zuge des türkischen Befreiungskriegs während der griechischen Besetzung Anatoliens in Kayseri ins Leben gerufen und wurde geführt von dem der Volksgruppe der Karamanlı angehörenden Priester Zeki Erenerol (* 1884 in Akdağmadeni als Pavlos Karahisarithis). Aufgrund des Bevölkerungsaustauschs von 1923 zwischen der Türkei und Griechenland, verlor die Kirche ihre kleine orthodoxe Gemeinde in Kayseri und zog nach Istanbul um.[1]
Anlass war, dass Erenerol das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel als Repräsentanten der ihm verhassten griechischsprachigen orthodoxen Bevölkerungsgruppe der Türkei ansah. Er selbst gehörte einer in Anatolien beheimateten, turksprachlichen Bevölkerung orthodoxen Glaubens an. Sein Bestreben, die Orthodoxie des Landes zu turkisieren, um ihr ein Überleben in der neuen national bestimmten Umgebung zu ermöglichen, brachte ihm sehr rasch die Unterstützung der neuen Türkischen Republik ein, jedoch ebenso schnell auch die Exkommunikation durch das Ökumenische Patriarchat.