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Jährlich stattfindende wissenschaftliche Fachtagung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Ständige Ägyptologenkonferenz, abgekürzt SÄK, ist eine einmal jährlich stattfindende Fachtagung von Ägyptologen aus dem deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz). Sie ging 1968 aus einer gesonderten Sitzung auf dem deutschen Orientalistentag in Würzburg hervor und war anfänglich eine Initiative junger Ägyptologen, die auf die auch schon damals aktuelle Bedrohung kleiner Fächer durch Sparvorhaben der Universitäten reagieren wollten. Der Name ist als eine ironische Anspielung auf die Ständige Kultusministerkonferenz zu verstehen.
Im Laufe der Zeit wandelte sich die einstige Protestveranstaltung zu einem normalen wissenschaftlichen Kongress, auf dem viele Ägyptologen des deutschsprachigen Raumes zusammenkommen und einige von ihnen – insbesondere der wissenschaftliche Nachwuchs – Vorträge zu aktuellen Themen der Forschung halten.
Die SÄK findet an einem Wochenende gegen Ende des Sommersemesters von Freitag bis Sonntag statt. Am Freitag erfolgen die Berichte aus den Institutionen, auf denen je ein Vertreter jeder Universität knapp über aktuelle Vorhaben, Promotionen etc. an seinem Institut referiert. Der Samstag und Sonntag ist den Vorträgen gewidmet. Am Samstagabend findet häufig ein gemeinsames soziales Ereignis mit Abendessen statt. Am Sonntagmittag wird zum Ausklang eine Abschlussdiskussion geführt, in der typischerweise aktuelle politische Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf das Fach thematisiert werden. Die Abschlussrede hält nach der Tradition der älteste anwesende Ägyptologe, gewöhnlich ein emeritierter Professor.
Die SÄK ist für die deutschsprachige Ägyptologiegemeinde ein wichtiges soziales Ereignis, da die Anzahl ihrer Angehörigen nur einige Hundert beträgt und 'man sich kennt'. Die jungen Wissenschaftler erhalten durch ihre Vorträge die Gelegenheit, sich der Gemeinschaft zu präsentieren. Fachverlage nutzen die ständige Ägyptologenkonferenz, um in den Veranstaltungsgebäuden aktuelle ägyptologische Literatur anzubieten.
Der Austragungsort wechselt jährlich. Am Ende jeder SÄK wird feierlich der nächste Austragungsort verkündet, der bis dahin geheim zu halten ist. Bis 2004 wurde dabei eine gelbe 'SÄK-Fahne' an die Mitglieder des jeweils nächsten austragenden Institutes übergeben und dort für das folgende Jahr aufbewahrt. Auf der SÄK in Mainz wurde diese mittlerweile etwas abgenutzte Fahne dann 2004 in einer Zeremonie zerstört. Als neues Wanderikon wurde eine Stahlröhre eingeführt, auf der die Namen aller Austragungsorte eingraviert werden.
Die für 2020 in Mainz geplante SÄK wurde aufgrund der COVID-19-Pandemie um ein Jahr verschoben und sollte während des Sommersemesters abgehalten werden. Das Rahmenthema wurde von Ägyptologie 2020 in Ägyptologie 2021 geändert. Aufgrund der im Planungszeitraum unsicheren Situation durch die COVID-19-Pandemie wurde die 52. SÄK vom 9. bis 11. Juli 2021 virtuell durchgeführt.
Am Ende der SÄK 2023 in Köln war noch kein Austragungsort für die SÄK 2024 bekannt. Im September 2023 wurde bekannt gegeben, dass die 55. SÄK in Hamm (NRW) stattfindet.[2]
Meist wird für die SÄK ein Rahmenthema festgelegt, dem sich die Vorträge zuordnen sollen. Die bisherigen Austragungsorte und gegebenenfalls Rahmenthemen der SÄK waren beziehungsweise sind:
Im Juli 2022 hat sich auf der SÄK in Würzburg der Verband der Ägyptologie (VÄ) gegründet. Er vertritt zukünftig die Interessen der deutschsprachigen Ägyptologie und wird auf der 54. SÄK in Köln diese erstmals für seine Mitgliederversammlung nutzen. Mittlerweile sind im Verband über 130 Ägyptologinnen und Ägyptologen organisiert. Die erste reguläre Mitgliederversammlung fand am 30. Juni 2023 während der SÄK in Köln 2023 statt. Dort wurden auch die zukünftige Vereinsform (eingetragener Verein, Berufsverband) beschlossen und ein neuer Vorstand gewählt.[3]
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