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Panzerabwehrlenkwaffe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Spike ist eine Familie von Panzerabwehrlenkwaffen des israelischen Waffenherstellers Rafael Armament Development Authority.
Spike (Panzerabwehrlenkwaffe) | |
---|---|
Allgemeine Angaben | |
Typ | Panzerabwehrlenkwaffe |
Heimische Bezeichnung | Gil, Spike, NT-Dandy, Tamuz |
NATO-Bezeichnung | Spike |
Herkunftsland | Israel |
Hersteller | Rafael Armament Development Authority |
Entwicklung | 1970er |
Indienststellung | 1981 |
Einsatzzeit | im Einsatz |
Technische Daten | |
Gefechtsgewicht | Spike LR: 13,5 kg[1] Spike ER: 34 kg[1] Spike NLOS: 71 kg[1] |
Antrieb Erste Stufe Zweite Stufe |
Feststoffbooster Feststoff-Raketentriebwerk |
Reichweite | Spike LR: 4 km[1] Spike ER: 8 km[1] Spike NLOS: 25 km[1] |
Ausstattung | |
Lenkung | Spike LR/ER: INS & Lichtleitkabel[1] Spike NLOS: INS & Richtfunk[1] |
Zielortung | Abbildender Infrarotsuchkopf und/oder CCD[1] |
Gefechtskopf | Tandemhohlladung und Splittergefechtskopf |
Zünder | Aufschlagzünder |
Waffenplattformen | Lastkraftwagen, Hubschrauber, Schiffe |
Listen zum Thema |
Die Entwicklung der als Spike-NLOS bekannten Variante begann gegen Ende der 1970er Jahre. Sie war für die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) ab 1981 verfügbar und als Geheimsache eingestuft, was erst 2011 gelockert wurde.[2] Wesentlich später, nach knapp 33 Jahren, wurde die Existenz eines Raketenträgers auf der Wanne des Magach 5 bekannt, der seit 2015 bereits die vierte Generation der Waffe verschießen kann.
Vier weitere Varianten (Short Range – SR, Medium Range – MR, Long Range – LR und Extended Range – ER) wurden ab 1987 entwickelt und 1997 in Dienst gestellt. Die Spike kann von einer Bodenstation, einem Fahrzeug oder einem Hubschrauber abgefeuert werden. Es ist möglich, die Waffe im Fire-and-Forget-, im Fire-Observe-and-Update- oder im Fire-and-Steer-Modus abzufeuern. Sie besitzt einen PBF-(Penetration, Blast and Fragmentation)-Gefechtskopf mit Tandemhohlladung. Durch die Datenübertragung per Glasfaserkabel ist es sowohl möglich, während des Fluges die Rakete auf ein anderes Ziel zu lenken, als auch die Rakete ohne Sichtkontakt zum Ziel zu starten und ihr erst während des Fluges ein Ziel zuzuweisen. Auch eine Korrektur des Fluges der Rakete bei Abweichungen ist durch den Bediener möglich. Als Lenksystem kommt dafür ein Infrarot-Sensorsystem zum Einsatz, das je nach Version mit CCD, Infrarotsucher oder beidem ausgestattet ist.
Der Iran entwickelte mit der Sadid 1 eine Panzerabwehr-Lenkwaffe, die technologisch auf der Spike beruhen soll[8]. Mit ihr wird unter anderem die Shahed-129-Drohne der Iranischen Revolutionsgarden bewaffnet. Auch floss Technik der iranischen Panzerabwehrwaffe Toophan ein.
Im Juni 2009 bestellte die Bundeswehr 311 Werfer des Typs MELLS (Mehrrollenfähiges Leichtes Lenkflugkörper-System) für Raketen des Typs Spike-LR im Wert von 35 Millionen Euro. Die Werfer werden auf dem Puma-Schützenpanzer, als Ersatz für Milan auf dem Schützenpanzer Marder bzw. für TOW auf dem Waffenträger Wiesel und im abgesessenen Kampf von Infanteristen eingesetzt werden. Hersteller ist die 1997 gegründete Eurospike GmbH, ein Joint Venture von Diehl BGT Defence, Rheinmetall (jeweils 40 Prozent) und Rafael (20 Prozent). Der Vertrag umfasst zudem eine Option für den Erwerb von 1160 Raketen im Wert von 68 Millionen Euro.[28]
Im Jahr 2019 folgte der Abschluss eines Rahmenvertrags über weitere 214 Werfer und bis zu 11500 Lenkflugkörper. Im Februar 2021 wurden weitere 82 Werfer aus diesem Vertrag abgerufen sowie 666 Raketen. Damit waren zu diesem Zeitpunkt insgesamt 2166 Raketen aus dem Rahmenvertrag bestellt. Die Gesamtzahl der Werfer in der Bundeswehr erhöht sich durch die Bestellung auf insgesamt 525 Systeme. Die Auslieferung dieser Bestellung ist für die Jahre 2024 und 2025 geplant.[29] Im September 2024 wurde bekannt, dass aus dem Rahmenvertrag von 2019 Raketen vom Typ Spike-LR2 mit einem Gesamtwert von rund 700 Millionen Euro beauftragt wurden. Bisher wurde die Version LR1 von der Bundeswehr beschafft, nun erfolgt die Beschaffung der auf den modernsten Stand gebrachten Version LR2.[30]
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