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Amerikanische Drama/Black Comedy Fernsehserie (2001-2005) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Six Feet Under – Gestorben wird immer (Originaltitel: Six Feet Under) ist eine von Alan Ball verfasste US-amerikanische Fernsehserie, die in fünf Staffeln von 2001 bis 2005 vom Pay-TV-Sender HBO ausgestrahlt wurde. Sie war die erste dramatische Serie des Senders nach Die Sopranos und gilt heute als eine der klassischen HBO-Serien. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem sieben Emmys und drei Golden Globe Awards.
Serie | |
Titel | Six Feet Under – Gestorben wird immer |
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Originaltitel | Six Feet Under |
Produktionsland | Vereinigte Staaten |
Originalsprache | Englisch |
Genre | Dramedy |
Länge | 51–62 Minuten |
Episoden | 63 in 5 Staffeln (Liste) |
Produktionsunternehmen | Home Box Office, The Greenblatt Janollari Studio, Actual Size Films, Actual Size Productions |
Idee | Alan Ball |
Produktion | Alan Ball, Lori Jo Nemhauser, Alan Poul |
Musik | Thomas Newman, Richard Marvin |
Premiere | 3. Juni 2001 – 21. Aug. 2005 auf HBO |
Deutschsprachige Premiere | 13. Apr. 2003 – 15. März 2006 auf Premiere |
Besetzung | |
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Six Feet Under ist eine mit schwarzem Humor und dramatischen Elementen verbindende Familiensaga um die in Los Angeles lebende Familie Fisher. Ausgangspunkt der Serie ist der tödliche Verkehrsunfall des Bestattungsunternehmers Nathaniel Fisher Sr. Das Bestattungsinstitut wird danach von seinen Söhnen, den Brüdern Nate und David, weitergeführt. Neben ihnen gehören Ruth, die Witwe, und die adoleszente Schwester Claire zur Familie. Im Bestattungsinstitut arbeitet außerdem Rico als angestellter Einbalsamierer.
Nathaniels Tod wird mitunter als Symbol für das Verschwinden patriarchaler Verhältnisse interpretiert. In vielen Episoden versucht die Serie demnach eine positive Antwort auf die Frage zu finden, wie sich die Gesellschaft ohne patriarchale Führung entwickeln könnte. Die Serie verfolgt die weiteren Lebenswege der Familienmitglieder und ihres nahen Umfelds, ihrer Konflikte und Selbstfindungen. Zentrales zusätzliches Motiv neben dem Tod sind dabei insbesondere partnerschaftliche Beziehungen. Vor diesen Hintergründen werden dabei gesellschaftliche Themen wie Alter, Homosexualität, Gender, der innere Unfrieden Heranwachsender, Rassenkonflikte, psychische Erkrankungen und Drogensucht umkreist.[1] Der makabere Humor hingegen tritt im Verlauf der Serie immer mehr in den Hintergrund.
Jede Folge beginnt mit einem Todesfall, der die Einleitung zu dieser Episode darstellt und zugleich als Türöffner dient. Diese Todesfälle reichen vom Banalen über das Absurde, Komische bis hin zum Tragischen.[1] Meist werden die Verstorbenen von den Fishers beigesetzt.
Im Jahr 2000 erhielt Alan Ball für sein Drehbuch zum hochgelobten Spielfilm American Beauty einen Oscar. Kurz darauf sprach ihn Carolyn Strauss an, zu der Zeit Senior Vice President der Abteilung für Eigenproduktionen bei HBO. Strauss fragte ihn, ob er Interesse habe, für HBO eine Serie zu entwickeln.[1]
Ball legte ein Konzept vor, das er ausgehend von dem gemeinsamen Motiv zweier Lieblingsfilme von Strauss entwickelt hatte, nämlich Harold und Maude und Tod in Hollywood, die beide als schwarze Komödien um das Thema „Tod“ kreisten. Nachdem Ball auch noch den Piloten schrieb, erhielt er eine feste Zusage für eine 13-teilige Staffel, HBO gewährte ihm dabei annähernd vollständige künstlerische Freiheit. Ball sagte auch, dass er ohne Die Sopranos nie „so gespannt auf die Möglichkeiten des Fernsehens“ gewesen wäre.[1]
Wichtige Einflüsse auf die Gestalt der Serie nahmen autobiographische Ereignisse wie der Tod von Balls älterer Schwester bei einem Autounfall in seiner Anwesenheit, als er 13 war, und der Krebs-Tod seines Vaters sechs Jahre später. Aber auch Bücher wie The American Way of Death von Jessica Mitford und Bodies in Motion and at Rest sowie The Undertaking des amerikanischen Dichters und Bestatters Thomas Lynch waren von Bedeutung, Ball bat die Drehbuchautoren und Schauspieler auch um die Lektüre der Bücher vor Beginn der Aufnahmen.[1]
Bereits vor Ausstrahlung der ersten Staffel gab HBO bei Ball eine zweite in Auftrag.[1]
Ball legte großen Wert auf eine eklektische Mischung unkonventioneller Autoren und Regisseure. Die sieben Hauptautoren, nämlich Bruce Eric Kaplan (Seinfeld), Rick Cleveland (The West Wing), Laurence Andries, Scott Buck, Jill Soloway, Christian Taylor und Kate Robins wurden von Ball zusammengerufen, um gemeinsam mit ihm als letzter Instanz Ideen für die einzelnen Episoden zu sammeln sowie Charaktere und die Handlungsstränge zu entwickeln. Erst danach erhielten die Autoren die Aufträge zum Ausarbeiten der Drehbücher anhand der gemeinsamen Vorarbeiten, ein unübliches Verfahren, da im Fernsehen die Drehbücher normalerweise nicht in Teamwork vorbereitet wurden.[1]
Ähnlich ging Ball auch bei der Auswahl der Regisseure vor. Zwar spielte hier Teamwork in der kreativen Vorbereitung nicht die Rolle wie bei den Autoren, aber auch hier waren unkonventionelle Regisseure mit unterschiedlichen Stilen gefragt. Unter ihnen waren bekannte Independent-Filmregisseure wie Ted Demme, Rose Troche, Nicole Holofcener, Lisa Cholodenko und Miguel Arteta, aber auch Fernsehregisseure wie Michael Engler, Daniel Attias und Allen Coutler sowie Kathy Bates (auch als Schauspielerin in der Serie aktiv) und Rodrigo Garcia. Diese Kombination gilt als wichtige Grundlage des ausgeprägt originellen Erscheinungsbilds der Serie.[1]
Für den Soundtrack zeichneten verschiedene Personen verantwortlich, nämlich der bereits mehrfach ausgezeichnete Thomas Newman (u. a. American Beauty) für die Titelmusik, Richard Marvin für die weitere Originalmusik und Thomas Golubic und Gary Calamar für die Auswahl von Fremdkompositionen. Ball behielt sich aber die Gesamtkontrolle über die musikalische Gestaltung vor, zum einen weil er selbst über profunde Kenntnisse in der Materie verfügte und zum anderen, weil er der Musik in der Serie große dramatische Bedeutung beimaß.[1]
Ball suchte sich mit Alan Caso einen Kameramann, der mit den Autoren zusammen eine „Anti-Fernseh-Sprache“ entwickelte, die der Serie eine filmische Qualität geben sollte, ab der dritten Staffel auch unterstützt durch ein Breitbildformat. Ball ging dabei von eigenen Bildern von Bestattungshäusern mit dezenten Farben, schmeichelnder Musik und einem Gefühl der Zeitlosigkeit aus. Caso setzte dies in sehr malerischen Bildern mit entsättigten Farben und naturgetreuem Licht um. Besonders mied Caso Bewegungen der Kamera, um so theaterartige Bilder zu erzeugen.[1]
Die Serie debütierte bei HBO am 3. Juni 2001 und endete am 21. August 2005 nach der fünften Staffel.[2]
In Deutschland lief Six Feet Under zunächst ab dem 13. April 2003 auf dem Pay-TV-Sender Premiere.[3] Im Free-TV lief der Pilotfilm am 11. Mai 2004 um 22:15 Uhr auf VOX, die weiteren Folgen wurden im weiteren Verlauf um 23:15 Uhr ausgestrahlt. Aufgrund guter Marktanteile wurden die Folgen ab dem 29. Juni 2004 erneut auf den 22:15 Uhr-Sendeplatz vorgezogen.[4][5] Ab dem 10. August 2004 wurde die zweite Staffel, bestehend aus 13 Folgen, ausgestrahlt.[6] Die Serie lief bis zum 15. März 2006 auf VOX.[2] In Österreich wurde die Serie in der Donnerstag Nacht auf ORF 1 gezeigt. Im Januar 2011 strahlte ZDFneo die Serie werbefrei aus.[7]
Die Serie wurde vom Publikum und der Kritik einhellig gelobt. Mit durchschnittlich 5 Millionen Zuschauern pro Woche übertraf sie bei ihrer Premiere bei weitem den Vergleichswert der Sopranos (3,3 Millionen pro Woche in der ersten Staffel).[1]
20 Jahre nach der Erstveröffentlichung schrieb Isabelle Oderberg für den Guardian, dass die Serie bahnbrechend war und sehr nah an die Perfektion heranreicht. Viele der behandelten Themen seien immer noch relevant, was auf die herausragenden Drehbücher und die beste schauspielerische Leistung im Fernsehen zurückzuführen ist.[8]
Im Oktober 2021 wählte die BBC Six Feet Under auf Platz 12 der besten Fernsehserien des 21. Jahrhunderts.[9]
Insgesamt gewann die Serie 46 Preise und wurde für 117 nominiert, darunter:
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