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Technik im Fußball Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Schuss bezeichnet man im Fußball die Technik, den Ball mit dem Fuß zu stoßen. Je nach Spielsituation, beabsichtigter Schussrichtung, -höhe und -weite wird eine bestimmte Schusstechnik und Stoßenergie angewendet, wobei die Stoßbewegung des Fußes vom ganzen Bein ausgeht, mit Beugung des Unter- und Oberschenkels. In Sonderfällen, häufig unkontrolliert, wird der Ball auch mit anderen Teilen des Beins wie Schienbein, Knie etc. 'geschossen'.
Ob die beabsichtigte Wirkung eintritt, ist für die Einstufung als „Schuss“ nicht von Bedeutung; zum Beispiel sind auch misslungene Torschüsse oder Fehlpässe Schüsse.
In ganzheitlichem Sinn beschränkt sich ein Schuss nicht auf das (nur Millisekunden dauernde) Stoßen des Balls. Vielmehr kann ein Schuss als Prozess verstanden werden, zu dem insbesondere die vielfältigen Vorbereitungsschritte und auch die Bewegung des Balls direkt nach dem Schuss gehören („der Torwart hält den Schuss“).
Abgrenzung:
Die für Schüsse erforderliche Körperbewegung und -beherrschung erreichen viele Spieler nur bei Schüssen mit ihrem „richtigen Fuß“ (häufig der rechte; auch „Schussbein“ oder „Spielbein“ genannt), wobei sie das andere Bein dann in der Regel als Standbein oder für Schüsse nur selten benutzen. Auch das Standbein ist beim Schuss wichtig, weil es die für den Schuss notwendige Standfestigkeit gibt.
Ebenso ist eine gute, dem Gegner überlegene Kondition (Kraft, Schnelligkeit …) von Bedeutung, da es sonst häufig gar nicht zum Schuss kommt oder nur mit letzter Kraft ausgeführte Schüsse ihre beabsichtigte Wirkung oft verfehlen.
Je nach Situation gehen dem eigentlichen Schießen zahlreiche vorbereitende Maßnahmen voraus. Bei ruhendem Ball sind dies z. B. das Hinlegen des Balls, das Anvisieren des Schussziels, der Anlauf etc., siehe Beispiel Freistoß in [1]. Bei bewegtem Ball zählen zur Vorbereitung z. B.: das Beobachten/Einschätzen des Balls, der Gegner, der freien oder gedeckten Mitspieler und ihrer Geschwindigkeit, die Überlegung per Steilpass oder Querpass zu spielen usw.
Es wird zwischen verschiedenen Schusstechniken unterschieden. Differenziert wird zwischen der verwendeten Fußfläche, der Stellung des Fußes, der Körperhaltung sowie der Position des Balles.
Bei der schulbuchmäßigen Körperhaltung eines vorwärtsgewandten Schusses steht das Standbein je nach Schusstechnik etwa 1 bis 3 Fußbreiten seitlich vom Ball und der Oberkörper wird leicht über das Standbein geneigt.[2] Vor dem Schuss nimmt der Spieler in der Regel einige Schritte „Anlauf“. Alle Details zur Körperhaltung werden in konkreten Spielsituation ggf. variiert.
Schüsse lassen sich u. a. grundsätzlich danach unterscheiden, ob sie bei ruhendem Ball oder ob sie mit Ballbewegung ausgeführt werden.
Versetzt man den Ball beim Schuss in starke Rotation („schneiden“), entsteht durch den vom Effet erzeugten Magnus-Effekt eine Bahnablenkung (Bananenflanke). Ein mit nur geringer oder keiner Rotation getretener Schuss kann sich durch die instabilen Strömungsverhältnisse zum Flatterball entwickeln.
Mit besonderen Bezeichnungen werden umgangssprachlich bestimmte Varianten von Schüssen bezeichnet, zum Beispiel: Lattenschuss, Pfostenschuss, Fernschuss, Distanzschuss, Elfmeter, Kunstschuss, Lupfer, Bogenlampe, „Hammer“ (gewaltiger Schuss) usw. Ein Fuß oder ein Bein mit sehr viel Schusskraft wird im Fußballjargon als Klebe bezeichnet.[3]
Unbeabsichtigte Fehlschüsse werden umgangssprachlich „Querschläger“ oder auch „Kerze“ etc. genannt. Schießt ein Verteidiger den Ball unkontrolliert sehr weit aus der eigenen Hälfte hinaus, spricht man von einem "Befreiungsschlag".
Eine Auswertung des Elfmeterschießens zwischen England und Deutschland während der Fußball-Europameisterschaft 1996 ergab, dass die durchschnittliche Geschwindigkeit eines Elfmeterschusses 120 km/h betrug.[4] Es können jedoch auch Geschwindigkeiten bis etwa 140–160 km/h oder noch höher erreicht werden.[5]
Der brasilianische Fußballer Ronny erzielte im Jahre 2007 für seinen damaligen Verein Sporting Lissabon ein Freistoßtor mit der höchsten jemals gemessenen Geschwindigkeit von 210,9 km/h. Ein Professor der Universität Porto bestätigte die Messung und erklärte diese Geschwindigkeit für physikalisch möglich.[6]
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