Schiffe ohne eigenen Antrieb werden überwiegend in der Binnenschifffahrt verwendet. Sie werden entweder gezogen oder geschoben und dienen hauptsächlich dem Transport von Menschen und Gütern. Je nach Einsatz unterscheiden sich die Bezeichnungen.
Leichter
Ein Leichter (auch Barge genannt) ist ein antriebsloser, schwimmender Ladungsbehälter, der im Schubverband bewegt wird. Im Schiffshebewerk Niederfinow werden antriebslose Leichter mit einer elektrischen Treidelanlage in den Trog gezogen.[1]
Schute
Schuten dienen dem Transport von Gütern, die aus Seeschiffen entladen werden, im Schleppverband zu den Lagerhäusern im Hafengebiet oder im näheren Umland. Im Hamburger Hafen wird der Führer einer Schute als Ewerführer bezeichnet. Klassische Frachtgüter sind: Sand, Kies, Kohle, Schrott, Schutt und Abfall.
Bauhüttenschiff
Ein Bauhüttenschiff ist mit einem Bauwagen zu vergleichen. Es besitzt keinen eigenen Antrieb und wird zu seinen Einsatzgebieten geschleppt. Es dient als Aufenthaltsraum und ist je nach Bedarf mit Kochstelle, Heizung, WC, Waschgelegenheit und Büro-/Werkraum ausgestattet. Bauhüttenschiffe werden auch gerne zu Hausbooten oder Wohnschiffen umgebaut.[2]
Prahm
Der Prahm bezeichnet ursprünglich eine flache Fähre (Prahmfähre) zum Übersetzen von Menschen, Vieh und Wagen. Er war eines der kleinsten Schiffe, das Waren transportierte. Im Bauwesen ist Prahm ein großes, flaches, länglich viereckiges Wasserfahrzeug zur Vornahme von Bauarbeiten im Wasser, bei Segelregatten ist auch der Begriff Startprahm gebräuchlich. Auch hierbei handelt es sich um eine flache, schwimmende Plattform.
Schleppkahn
Der Schleppkahn entwickelte sich aus den frühen Treidelkähnen. Es gab offene Kähne, solche mit Lukenabdeckung und Tankkähne. Die Besatzung hatte Wohnungen auf den Kähnen, achtern (hinten) wohnte der Schiffsführer, auch Schiffer genannt, mit seiner Familie und vorne, meist im so genannten Vorunter, die Matrosen. Schleppkähne werden auch heute noch auf der Weser, Elbe und Donau eingesetzt, vereinzelt sieht man sie auch noch in den Niederlanden.
Geschlepptes Schiff
Von einem geschleppten Schiff spricht man, wenn ein manövrierunfähiges Schiff, sei es durch Maschinen- oder Ruderausfall, von einem oder mehreren Schleppern fortbewegt wird, zum Beispiel zur Reparatur in eine Werft. Auf dem Mittelrhein zwischen Sankt Goar und Bingen werden zeitweise Schlepper eingesetzt, um Motorschiffe in der Bergfahrt zu unterstützen, wenn diese nicht genügend motorisiert sind.
Bildbeispiele
- Selbstfahrende Klappschuten und Eimerkettenbagger
- Bauschute mit Bagger in einer Brückenbaustelle
- Schubleichter während des Löschens
- Traditionsschleppzug Dampfer Andreas mit Anhang (Sacrow-Paretzer Kanal)
- Derrickbargen in Hongkong beladen ein Containerschiff
- Alte Schute im Husumer Hafen
- Schuten im Hamburger Hafen
- Der Schleppkahn Ilse-Lucie als Museumsschiff im Hafen Pritzerbes
Siehe auch
Literatur
- Holger Patzer: Die Fluß- und Hafenschiffahrt der DDG Hansa. H. M. Hauschild, Bremen 2009, ISBN 3-89757-140-4.
- Arnold Kludas, Harry Braun: Ewerführer. Eine illustrierte Geschichte der Ewerführerei auf Hamburgs Wasserstraßen. 2. Auflage. Die Hanse – Sabine Groenewald Verlage, Hamburg 2002, ISBN 3-434-52602-1.
Weblinks
- Klapp-Schute ( vom 12. August 2007 im Internet Archive)
- Louis Th. Lehmann: Der »Mosaik«-Boden gallo römischer Prähme. In: Skyllis, Deutsche Gesellschaft zur Förderung der Unterwasserarchäologie e. V. Erlangen (Hrsg.), 2. Jahrgang, 1999, Heft 2 ISSN 1436-3372, S. 90–94 (PDF; 978 kB)
Einzelnachweise
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