Kloster Merten
Kloster in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Kloster in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.
Das Kloster Merten war ein Kloster der Augustinerinnen in Merten, Gemeinde Eitorf, direkt an der Sieg gelegen. Die gesamte Anlage ist von einer Mauer umgeben und beherbergt heute unter anderem ein Alten- und Pflegeheim.
Eine Stifter- oder Gründungsurkunde ist nicht vorhanden, vermutlich wurde das Kloster um 1160 erbaut. Im Jahr 1181 wird im „Mirakelbuch“ von Siegburg eine „Eila aus dem Dorf der heiligen Märtyrerin Agnes“ genannt. In einer Urkunde des Jahres 1217 wird das Kloster erstmals direkt erwähnt; hier wird bestätigt, dass innerhalb der Klostermauern kein von Laien bewohntes Haus stehen darf und der Besitzer von Burg Merten, Otto von Kappenstein, gegen eine Entschädigung Gebäude an das Kloster abtreten soll.
Neben der imposanten spätromanischen Klosterkirche St. Agnes mit Doppelturmfassade sind heute noch der Süd- und Ostflügel aus dem Mittelalter erhalten. Im Jahr 1699 brannte das Kloster aus, weswegen das Kircheninnere barock eingerichtet ist. Erst 1791 wurde der Südflügel neu errichtet, der Westflügel verfiel.
Als einziger herrschaftlicher Grabstein ist der von Wilhelm von Selbach an der Klosterkirche erhalten geblieben.
Im Jahr 1582 wurde das Kloster Herchen neben hohen Schulden aufgrund der Kriegskosten außerdem von einer Seuche heimgesucht, die nur zwei Laienschwestern überlebten. Daraufhin wurde das Kloster mit dem Kloster Merten zusammengelegt, hierzu gehörten auch die Besitzungen.
|
|
|
|
Im Zuge der Säkularisation wurde das aufgelöste Kloster am 17. November 1803 geräumt. Neben der Äbtissin lebten hier damals nur noch fünf Ordensschwestern.
Im Jahr 1870 wurde das Gelände von der Familie Hatzfeld-Trachenberg erworben.[2] 1909 kaufte Graf Felix Droste zu Vischering von Nesselrode-Reichenstein Klosterbesitz und Burg Merten. Er ließ nach dem Kauf die neobarocke Orangerie errichten. Das „Schloss“ genannte Kloster wurde Sommersitz und zwischen den Weltkriegen Hauptwohnsitz. Im Zweiten Weltkrieg brannte das Schloss, in dem u. a. ein Teil der erzbischöflichen Bibliothek und das Eigentum des Grafen Trips eingelagert worden waren, nach Artilleriebeschuss völlig aus. Dabei wurde auch das Hubertusbuch vernichtet, in dem die Ordensmitglieder des im Jahr 1444 gestifteten Hubertusordens aufgeführt wurden.
Am 1. Juli 1955 übernahm der katholische Verein das Schloss, baute es nach und nach aus und bot hier ostdeutschen Familien ersten Wohnraum und kinderreichen Familien eine Ferienunterkunft. Im Jahr 1991 wurde das Kloster in Privatbesitz verkauft, das Kuratorium betreibt hier nur noch ein Büro.
Jährlich findet hier ein Märchenfest für Kinder statt, außerdem werden musikalische Darbietungen gegeben.