Adelsgeschlecht Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Haus Schischman (bulgarischШишман) war eine bulgarischeBoljarenfamilie, die zwischen 1323 und 1396 die Zaren von Bulgarien stellte. Ihre Angehörige wurden auch Schischmaniden genannt. Das Haus der Schischmanen stammt mütterlicherseits vom Haus Assen (auch Asanes genannt) ab, denn die Stammmutter ist eine Enkelin von Iwan Assen II.
Stammvater ist der Despot Schischman, der Gründer des Despotat Widin. Sein Sohn Michail Schischman wurde 1323 vom Obersten Rat der Boljaren (Adlige unterhalb des Ranges eines Zaren) zum Zar der Bulgaren gewählt. Dessen Sohn Iwan Stefan konnte sich als Nachfolger lediglich ein Jahr halten, wurde dann durch seinen Vetter Iwan Alexander ersetzt, der in weiblicher Linie von Schischman abstammte. Auf Iwan Alexander folgte dessen Sohn Iwan Schischman, der sich den Türken unterwerfen musste und 1395 im Gefängnis erschlagen wurde. Die Familie zerstreute sich danach in Ungarn, Italien, aber auch im Byzantinischen und Osmanischen Reich.
Schischman (Šišman), † 1313, Gründer des Fürstentums Widin
Keraza Petriza Despotiza; ⚭ Despot Srazimir
Iwan Alexander Assen Srazimirowitsch, † 1371, Despot von Lowetsch und Kran, 1330/71 Zar der Bulgaren; ⚭ I Teodora Bassaraba, Tochter des Wojwoden Basarab I. der Walachei; ⚭ II Sarah, † nach 1367
Manuel Palaiologos Asanopulos, 1416 in Konstantinopel bezeugt
(I) Iwan Srazimir, † nach 1396, 1355/60 Mitzar der Bulgaren, 1360/96 Fürst von Widin; ⚭ Ana Slava Bessaraba, Tochter von Nicolae Alexandru, Fürst der Walachei
Ioannes Komnenos (Iwan Komnenos Assen), † vor 1363, serbischer Despot und Statthalter von Valona, Kanina und Berat; ⚭ I NN; ⚭ II Anna Palaiologina, 1341/42 Regentin von Epirus, Tochter des Protobestiarios Andronikos Palaiologos (Palaiologen), Witwe von Ioannes Komnenos Angelos, Despot von Epirus (Orsini)
? (I) Alexander, wohl X 1371
Kominia oder Comita, † 1395/96, 1371 Herrin von Valona, Kanina, Berat und der Himara, 1385/95 Regentin ⚭ Balša II.,
Belaur, übernimmt 1330 die Regierung, 1332 Thronprätendent
Hans-Joachim Härtel, Roland Schönfeld: Die Dynastie der Šišmaniden (1323–1396) in Bulgarien. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Regensburg, Friedrich Pustet Verlag, 1998, S. 61–63, ISBN 3-7917-1540-2.