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Architektonische Besonderheit bei der Giebelgestaltung von Fachwerkgebäuden im Schaumburger Land. Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Schaumburger Mütze genannte Rundwalm, Steckwalm[1] oder Giebelschirm[1] ist eine architektonische Besonderheit bei der Giebelgestaltung von Fachwerkgebäuden im Schaumburger Land. Der Name Schaumburger Mütze bezieht sich auf das Aussehen der damit versehenen Gebäudeseiten.[2]
Die Bauform war unter verschiedenen Bezeichnungen schon im 16. Jahrhundert im Schaumburger Land verbreitet.[2] Sie kommt vor allem rund um den Schaumburger Wald im Nordwestteil des Landkreises Schaumburg,[3] jedoch auch im westlich benachbarten Ostwestfalen, bis in den Osnabrücker Raum und bis zum Zwischenahner Meer vor.[2]
In den Jahren nach 1860[2] kam es lediglich in der Bückeburger und Lindhorster Gegend und bis zum Steinhuder Meer parallel zum Aufkommen der aufwendigen Schaumburger Tracht zu einer Blütezeit des Baustils.[4] Während bislang nur Wohnwirtschaftsgebäude mit Schaumburger Mützen versehen waren, wurden diese im 20. Jahrhundert auch beim Neubau von Wohnhäusern aufgesetzt.[3] Im Ostteil des Schaumburger Landes sind dagegen kaum noch Schaumburger Mützen erhalten.[5] Die noch vorhandenen Gebäude sind deshalb oft von denkmalpflegerischem Interesse.[4]
Bei einer Schaumburger Mütze lagern die Dachsparren auf in die Giebelpfette verzapften Steckbalken.[2] Ihre Länge gibt die Form und Größe der Dachwölbung vor.[6] Während früher die Dächer mit Stroh oder Reet gedeckt wurden, sind heute spezielle rote Ziegeleindeckungen üblich.[3] Zur ursprünglichen Bauweise gehörte als einzige Öffnung ein Rauchabzugsloch (Uhlenlock = Eulenloch) an der Spitze des Giebels.[3]
Der Zweck der Schaumburger Mütze ist unklar.[4] Genannt werden zum einen der Wetterschutz für die Giebelfassade und den Eingang, zum anderen eine Vergrößerung des Heubodens der so konstruierten landwirtschaftlichen Gebäude.[2][3] Beides ist jedoch durch eine Verlängerung des Gefachs einfacher umsetzbar.[4]
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