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US-amerikanischer Schauspieler (1940–2019) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
René Murat Auberjonois (* 1. Juni 1940 in New York City; † 8. Dezember 2019 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Schauspieler bei Film, Fernsehen und Theater sowie Synchronsprecher. Bekannt ist er unter anderem durch seine Rolle als Formwandler Odo in der Stammbesetzung der Fernsehserie Star Trek: Deep Space Nine.
René M. Auberjonois’ Großvater war der Schweizer Maler René Auberjonois. Sein Vater Fernand Auberjonois war Journalist, verheiratet mit der französischen Prinzessin Laure Louise Murat, Nachfahrin des napoleonischen Marschalls und Königs von Neapel, Joachim Murat, und einer Schwester Napoleons, Caroline Bonaparte. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg zog die Familie nach Paris, wo sich Auberjonois im Alter von sechs Jahren entschied, Schauspieler zu werden, als er in der Schule in einem Musical mitspielte.
Die Familie zog von Paris in ein New Yorker Künstlerviertel, wo René Auberjonois auf Musiker, Komponisten und Schauspieler traf. Dort begegnete er auch seinem späteren Mentor John Houseman, von dem er mit 16 Jahren seinen ersten Job am Theater erhielt. Seine Familie zog danach nach London um, wo Auberjonois seinen High-School-Abschluss machte und weiter das Theaterhandwerk erlernte.
In die Vereinigten Staaten zurückgekehrt, machte er seinen Bachelor of Arts im Fach Drama an der Carnegie Mellon University in Pennsylvania. Für seinen Auftritt in dem Broadway-Musical über Coco Chanel, Coco mit Katharine Hepburn, gewann er einen Tony Award.
Auberjonois hatte 1970 seine erste Spielfilmrolle in MASH und spielte danach noch in zwei weiteren Filmen des Regisseurs Robert Altman mit. Während der 1970er Jahre folgten Nebenrollen in erfolgreichen Filmproduktionen wie Die Hindenburg, King Kong und Die Augen der Laura Mars sowie zahlreiche Auftritte in US-amerikanischen Fernsehproduktionen. 1980 übernahm er eine Rolle in der Fernsehserie Benson, in der er sechs Jahre lang Clayton Endicott III darstellte.
1991 erhielt Auberjonois die Rolle des Colonel West in Star Trek VI: Das unentdeckte Land, die jedoch weitgehend aus der Kino- und Fernsehfassung des Films herausgeschnitten wurde,[1] so dass er nur zweimal kurz im Film zu sehen war.[2] 1993 bis 1999 spielte er erneut in einer Star-Trek-Produktion, diesmal den Formwandler Odo in Star Trek: Deep Space Nine. In Kinoproduktionen war er seit den 1980er Jahren nur noch selten und in kleineren Nebenrollen zu sehen, so als Dr. Burton in Batman Forever (1995) und als Reverend Oliver in Der Patriot (2000).
2002 übernahm er die Rolle des Professor Abronsius in Dance of the Vampires, der Broadwayproduktion des Musicals Tanz der Vampire, die allerdings zu einem Misserfolg geriet.
Ab 2004 spielte er in den ersten drei Staffeln der Anwaltsserie Boston Legal des Produzenten David E. Kelley den Rechtsanwalt Paul Lewiston der Kanzlei Crane, Poole & Schmidt. Mit Beginn der vierten Staffel wurde sein Vertrag nicht mehr verlängert, danach absolvierte Auberjonois aber noch einige Gastauftritte.[3] Von 2010 bis 2014 war er wiederkehrend in der Syfy-Serie Warehouse 13 zu sehen. Auberjonois blieb praktisch bis zu seinem Tod als Schauspieler aktiv, so war er noch 2019 in Kelly Reichardts Arthouse-Western First Cow und als US-Präsident James Buchanan in Raising Buchanan zu sehen.
Auberjonois war auch als Synchronsprecher bekannt, so sprach er zum Beispiel den Chef Louis in der englischen Sprachfassung von Disneys Arielle, die Meerjungfrau und hat auch viele Hörbücher aufgenommen. Ebenso war er von 2010 bis 2013 als Synchronsprecher für die Fernsehserie Pound Puppies – Der Pfotenclub tätig. In der Uncharted-Videospielreihe sprach Auberjonois die Rolle des Karl Schaefer.[4]
Seit 1964 war Auberjonois schauspielerisch sowie als Synchronsprecher bis zuletzt an mehr als 220 Produktionen beteiligt. Bei den Serien Marblehead Manor und Star Trek: Deep Space Nine trat er auch als Regisseur in Erscheinung. 1999 wurde er mit dem OFTA Television Award als Bester Darsteller ausgezeichnet. Zwei Mal war er für den Emmy nominiert.
Auberjonois war seit 1963 mit der Schauspielerin Judith Mahalyi verheiratet und hat zwei Kinder, Tessa Auberjonois und Remy Auberjonois, die ebenfalls beide Schauspieler sind.[5][6] Er starb im Dezember 2019 im Alter von 79 Jahren an Lungenkrebs[7] im Rahmen eines Sterbehilfe-Programmes, welches durch den California End of Life Option Act ermöglicht wurde. Laut seiner Frau hatte der Tumor Metastasen im Hirn gebildet, woraufhin der Schauspieler eine weitere Behandlung ablehnte.[8]
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