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Pro Juventute ist eine österreichische Kinder- und Jugendhilfsorganisation. Der Verwaltungssitz der privaten und unabhängigen Organisation befindet sich in Salzburg. Sie finanziert sich über Spenden und öffentliche Gelder und trägt seit 2002 das Österreichische Spendengütesiegel. Das Kontrollorgan des Vereins Pro Juventute ist das Kuratorium. Es übt eine aufsichtsratsähnliche Funktion aus. Seit der Gründung 1947 konnte bereits über 6000 Kindern geholfen werden.
Pro Juventute | |
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Rechtsform | Verein (ZVR: 852685612) |
Gründung | 10. Oktober 1947 |
Sitz | Salzburg |
Geschäftsführung | Susanne Molnar Andrea Scharinger |
Umsatz | 28.217.000 Euro (2022) |
Beschäftigte | 454 (2022) |
Website | www.projuventute.at |
Aus Anlass der großen Not der Kriegswaisen am Ende des Zweiten Weltkrieges erfolgte 1947 die Gründung des Vereins in Salzburg als Erste Österreichische Kinderdorfvereinigung durch die Ehepaare Schubert, Maislinger und Walla. Zweck sollte die Errichtung eines Kinderdorfes nach Vorbild des Pestalozzidorfes sein, in dem es den Kindern ermöglicht wird, bis zum Erreichen der Selbständigkeit in einer familienähnlichen Gruppe aufzuwachsen.[1][2] Ab etwa 1950 kam die Organisation Pro Juventute (lat. „Für die Jugend“) hinzu, wobei dies schnell zum Hauptnamen des Vereins wurde.
Von 1948 bis Juni 2005 wurden Karten für Ballon- und Luftschiffpost aufgelegt. Mit dem Kauf der Belege unter dem Motto „Sammler helfen Kindern“ konnten in- und ausländische Philatelisten die Organisation unterstützen. Dieses Programm wurde mittlerweile eingestellt, da durch den Rückgang der Verkäufe der Aufwand höher als die Einkünfte gewesen wäre.
Von 1950 bis 1955 entstanden im steirischen Rottenmann die ersten vier Pro Juventute Häuser für ebenso viele Großfamilien. Die Betreuung übernahmen ehrenamtliche Pflegeeltern, die mit den eigenen Kindern und den Pflegekindern in einem Haus der Pro Juventute lebten. Im Laufe der nächsten 35 Jahre bis 1990 wurde die Idee eines „Großfamilienhauses“ in vielen österreichischen Gemeinden umgesetzt. 27 Pro Juventute Einrichtungen wurden in diesem Zeitraum eröffnet und bezogen. Inzwischen sind die eigentlichen Kriegswaisen versorgt und es gilt immer mehr „Sozialwaisen“ unterzubringen. Von 1990 bis 2000 erfolgte eine Erweiterung der Organisationsschwerpunkte um Beratung für Familien und Kinder, die Familienberatung der Pro Juventute wurde zu einem festen Bestandteil des Angebots.
1990 wurde in Rehhof bei Salzburg die erste sozialpädagogische Jugendwohngemeinschaft eröffnet. Pflegemütter bzw. -väter wurden ab 1993 angestellt, wobei der Ehepartner jeweils seiner bisherigen Berufstätigkeit nachging. In den kommenden Jahren ließ Pro Juventute das Modell „Familienwohngruppe“ zugunsten sozialpädagogischer Wohngemeinschaften mit professionellen Mitarbeitern im Turnusdienst auslaufen.
Seit 2002 trägt Pro Juventute das österreichische Spendengütesiegel.
2010 wird in Klosterneuburg das Streetwork-Projekt „Pi-Jays“ für junge Menschen zwischen zwölf und 23 Jahren gestartet, heute als „GEH.BEAT“ bekannt. GEH.BEAT setzt sich für die Interessen und Bedürfnisse von jungen Menschen ein, für die öffentlicher Raum ein zentraler Sozialisations- und Lebensort ist. Ziel: in direktem Kontakt zu den Jugendlichen eine Beziehung aufbauen und sozialarbeiterische Unterstützung, Beratung und Begleitung anbieten.
2012 wird die Pro Juventute Akademie gegründet. In Seminaren, Workshops, Lehrgängen, Fachtagungen und Symposien wird qualitativ hochwertiges Wissen vermittelt. Ein Schwerpunkt ist die laufende Fortbildung der Mitarbeiter.
Mit 2023 eröffnet Pro Juventute die erste sozialtherapeutische Wohngemeinschaft in Wien und ist damit in sieben Bundesländern vertreten.
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