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Wahl Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2010 fand am 17. Januar und 7. Februar (Stichwahl) statt. Als Gewinner ging Oppositionsführer Wiktor Janukowytsch hervor. Er wurde am 25. Februar 2010 als vierter Präsident der Ukraine vereidigt.
Am 1. April 2009 beschloss das ukrainische Parlament den Wahltermin 25. Oktober mit 401 von 450 Stimmen. Der amtierende Staatspräsident Wiktor Juschtschenko hatte sich zuvor für einen Termin im Januar 2010 ausgesprochen. Die ukrainische Verfassung besagt, dass die Wahl am letzten Sonntag des fünften Amtsjahres des Präsidenten stattfinden soll. Allerdings war umstritten, ob das schon anzuwenden sei, nachdem die betreffende Bestimmung erst während der laufenden Amtszeit geschaffen worden war. Präsident Juschtschenko focht den Parlamentsbeschluss zum Wahltermin vor dem Verfassungsgericht an.[1] Dieses entschied am 12. Mai 2009, dass der Wahltermin 25. Oktober nicht verfassungskonform sei. Die erste Runde der Präsidentschaftswahl musste danach am 17. Januar 2010 stattfinden.[2]
Vertreter des regierenden Blocks Julija Tymoschenko (BJuT) und der oppositionellen Partei der Regionen (PR) führten in der Mitte des Jahres 2009 Gespräche über die Bildung einer Großen Koalition, um die politische Blockade der Ukraine zu überwinden. Im Gespräch war dabei auch eine Verfassungsänderung, in Zukunft den Staatspräsidenten vom Parlament wählen zu lassen. Der Vorsitzende der PR, Wiktor Janukowytsch, sprach sich jedoch für eine Beibehaltung der Direktwahl aus.[3] Ministerpräsidentin Tymoschenko erklärte am 7. Juni die Koalitionsgespräche mit Janukowytsch für gescheitert, da dieser ein Mindestalter von 50 Jahren für Präsidentschaftskandidaten gefordert habe, um dadurch die Zahl seiner möglichen Gegner auf juristischem Wege zu verringern.[4]
Folgende 18 Kandidaten waren für die Wahl registriert:
Kandidat | 1. Wahlgang1 | |
---|---|---|
Stimmen | Anteil | |
Wiktor Janukowytsch | 8.687.000 | 35,32 % |
Julija Tymoschenko | 6.160.000 | 25,05 % |
Serhij Tihipko | 3.211.000 | 13,05 % |
Arsenij Jazenjuk | 1.712.000 | 6,96 % |
Wiktor Juschtschenko | 1.342.000 | 5,45 % |
Petro Symonenko | 873.000 | 3,54 % |
Wolodymyr Lytwyn | 579.000 | 2,35 % |
Oleh Tjahnybok | 352.282 | 1,43 % |
Anatolij Hryzenko | 296.000 | 1,2 % |
Inna Bohoslowska | 102.000 | 0,41 % |
Oleksandr Moros | 95.000 | 0,38 % |
Jurij Kostenko | 54.000 | 0,22 % |
Ljudmyla Suprun | 47.000 | 0,19 % |
Wassyl Protywsich | 40.000 | 0,16 % |
Oleksandr Pabat | 35.000 | 0,14 % |
Serhij Ratuschnjak | 30.000 | 0,12 % |
Mychajlo Brodskyj | 15.000 | 0,06 % |
Oleh Rjabokon | 8.334 | 0,03 % |
1 Zentralna wybortscha komissija Ukrajiny |
Kandidat | Stimmen | Anteil |
---|---|---|
Wiktor Janukowytsch | 12.480.335 | 48,95 % |
Julija Tymoschenko | 11.593.202 | 45,47 % |
In der Stichwahl am 7. Februar 2010 erhielt Wiktor Janukowitsch 49 % und Julia Tymoschenko 46 % der Stimmen. Die Ergebnisse entsprachen allen unabhängigen Exit-Polls, die vor der Stimmenauszählung durchgeführt wurden. Trotz weit verbreiteter Befürchtungen, dass sich der Wahlbetrug von 2004 wiederholen könnte, wurden die Wahlen 2010 weithin als „frei und fair“ angesehen. Die OSZE schrieb in ihrem Abschlussbericht: "Die Präsidentschaftswahlen entsprachen den meisten OSZE-Verpflichtungen und anderen internationalen Standards für demokratische Wahlen und festigten die seit 2004 erzielten Fortschritte. Der Prozess war transparent und bot den Wählern eine echte Wahl zwischen Kandidaten, die unterschiedliche politische Ansichten vertraten. Unbewiesene Behauptungen über groß angelegten Wahlbetrug wirkten sich jedoch negativ auf die Wahlatmosphäre und das Vertrauen der Wähler in den Prozess aus."[8][9]
Der Block Julia Tymoschenko kündigte an, das Wahlergebnis vor Gericht anzufechten und eine dritte Wahlrunde anzustreben;[10] nach einer Anhörung vor dem Obersten Verwaltungsgericht zog Tymoschenko ihre Wahlbeschwerde zurück. Sie bezeichnete ihre Beschwerde als zwecklos und warf dem Gericht Parteilichkeit vor.[11] Am 25. Februar 2010 wurde Wiktor Janukowytsch als Präsident der Ukraine vereidigt.[12]
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