Pflanzenvirus
Krankheitserreger bei höheren Pflanzen / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Pflanzenviren (Phytoviren) sind Krankheitserreger bei höheren Pflanzen, die ebenfalls wie tierische (animale) Viren und Bakteriophagen nur nach Eindringen in eine Zelle zur Vermehrung fähig sind. Erkrankungen durch Pflanzenviren wurden schon im 16. Jahrhundert beschrieben, jedoch die Entdeckung einer Übertragbarkeit und eines spezifischen Krankheitserregers gelang erst am Ende des 19. Jahrhunderts durch Untersuchung der Mosaikkrankheit der Tabakpflanze. Etwa ein Viertel der rund 3600 beschriebenen Viren sind Pflanzenviren, die aufgrund ihrer morphologischen Eigenschaften besonderen Virusfamilien angehören oder auch Familien gemeinsam mit animalen Viren bilden. Die Besonderheit der pflanzlichen Zellwand, der Abwehrmechanismen und Transportsysteme einer Pflanze bedingen auch spezifische Anpassungen der Pflanzenviren an ihren Wirt.
![Thumb image](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/fb/Tulipa_Viceroy_door_Anthony_Claesz._rond_1640.jpg/320px-Tulipa_Viceroy_door_Anthony_Claesz._rond_1640.jpg)
In der Agrarwissenschaft haben Pflanzenviren aufgrund des von ihnen verursachten wirtschaftlichen Schadens eine große Bedeutung. Dies betrifft nicht nur den Anbau von Zierpflanzen, sondern auch wichtige Nutzpflanzen wie die Kartoffel, Tomate oder Karotte. Eine Übertragung von Pflanzenviren auf Chordatiere (wie den Menschen) ist aufgrund der besonderen Anpassung der Pflanzenviren nicht zu beobachten. Neben den Pflanzenviren gibt es auch weitere subzelluläre Erreger, die ähnliche Erkrankungen hervorrufen, jedoch den Viroiden oder Virusoiden zugeordnet werden. Die Erforschung der Pflanzenviren wie auch der pflanzenpathogenen Viroide ist als „Pflanzenvirologie“ eine eigene Disziplin der Virologie.