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Park in Lyon Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Parc de la Tête d’Or (deutsch Park des goldenen Kopfes) ist ein Stadtpark in Lyon, einer der größten Stadtparks in Frankreich. Er ist das Werk der Gebrüder Denis und Eugène Bühler und wurde 1857 eröffnet, obwohl die Arbeiten noch nicht beendet waren. Er wurde demnach im selben Jahr gestaltet wie der Central Park in New York. Im Park gibt es eine Reihe von Bauwerken: das große Gewächshaus (1865), das Fahrradstadion, das Wachhaus chalet des gardes (1894), das Gehege (1896), die Sammlung von Keltern (1899), das Totendenkmal auf der île aux Cygnes (1914–1930), der neue Rosengarten (1961–1964).[1] Der Park wird von der Kommune Lyon verwaltet und gilt mit seinen 117 ha als grüne Lunge der Stadt. Es gibt acht Eingänge, von denen der jüngste 2009 zur Esplanade der Cité internationale hin geöffnet wurde. Im Park befindet sich auch der Zoologische Garten von Lyon.
Parc de la Tête d’Or Park des goldenen Kopfes | ||
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Park in Lyon | ||
Porte des Enfants du Rhône (Eingang der Kinder der Rhône) | ||
Basisdaten | ||
Ort | Lyon | |
Ortsteil | Brotteaux (69006 Lyon) | |
Angelegt | 1857 | |
Nutzung | ||
Nutzergruppen | Botanischer Garten, Rosarium, Zoo | |
Technische Daten | ||
Parkfläche | 117 ha | |
45° 46′ 50″ N, 4° 51′ 15″ O
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Das Gelände, auf dem sich heute der Park befindet, gehörte der Familie Lambert (1530) und hieß schon damals „tête d’or“. Die Domäne des Grange Lambert wird in einem Schriftstück von 1662 als Besitz des Hospizes (Hôtel Dieu) und der Gesamterbin Catherine Lambert aufgeführt.[2] Der Name Tête d’Or kommt von einer Legende, nach der eine Schatztruhe mit einem Christuskopf aus Gold hier von Barbaren oder Kreuzrittern vergraben worden sein soll.[3] Das Gebiet war ehemals eine Überschwemmungszone, die von den Altflussarmen (französisch: Lône) der Rhône und den Feuchtgebieten (in Lyon brotteaux genannt) gespeist wurde. Die Überschwemmung hörte erst mit der Anlage des Parks auf.
Das Projekt, einen Stadtpark in Lyon einzurichten, bestand seit 1812. Hierzu wurden verschiedene Standorte in Erwägung gezogen (die Halbinsel von Lyon, damals noch nicht vollständig besiedelt; der Fourvière-Hügel), ehe man sich für das heutige Gebiet entschied, das zum großen Teil zum Hospices civils de Lyon (Stadtkrankenhaus) gehörte.[4] Der Architekt Christophe Crépet präsentierte 1845 im Rahmen der Verschönerung des Viertels La Guillotière ein Projekt für einen Stadtpark an der Stelle des heutigen Parks: „Um die dringenden Bedürfnisse einer wachsenden Bevölkerung befriedigen zu können, habe ich das Brachland und Gebüsch des Tête d’Or in ein Waldgebiet nach dem Vorbild des Bois de Boulogne umgestaltet.“ Diese Idee wurde angenommen, zumal sie den Absichten des Präfekten (und damaligen Bürgermeisters von 1853 bis 1864) Claude-Marius Vaïsse entsprachen, der einen Park zu errichten wünschte, um „die Natur denen zu geben, die keine haben“. Das Gelände wurde 1856 vom Hospices Civils de Lyon gekauft. 1856 begannen die Arbeiten unter der Aufsicht der Schweizer Landschaftsarchitekten Denis und Eugène Bühler, sowie dem Bauingenieur Gustave Bonnet; sie dauerten fünf Jahre. Der Park wurde 1857 eröffnet, obwohl er noch nicht vollständig fertig war. Er liegt im Norden des Viertels Les Brotteaux am Ufer der Rhône. Ein Deich wurde mit dem Aushub des Sees angelegt, um so das Gebiet vor Überschwemmungen zu schützen.[5]
der Park ist im Stil eines Englischen Landschaftsgartens angelegt, mit freien Rasenflächen und leicht gewellt. Er hat eine Dreiecksform. Am Rande ist ein Deich, der ihn von der Rhône trennt.[10] Auf ihm führt eine lange Promenade den Park entlang bis zu dem Garten des Amphitheaters, Salle 3000 des Centre de Congrès de Lyon und weiter der Rhône entlang. Auf der Ostseite des Tête d’Or befindet sich die historische, hochgelegte Trasse der Eisenbahnstrecke Lyon–Genf, die zum Gare de Lyon-Brotteaux führt.
Auf der Südseite des Parks befinden sich chice Villen am Boulevard des Belges, die alle in ihrem Garten einen kleinen Zugang zum Tête d’Or haben.
Der Park selbst besteht aus mehreren Abteilungen: kleine alpine Täler mit Baumbestand; ein Aussichtspunkt; ein See in zentraler Lage; eine große Grünfläche; ein kleiner Wald; Lehrgärten (botanischer Garten, Tiergarten); verschiedene Spielanlagen. Außerdem gibt es im Park vier Rosengärten, ein großes Gewächshaus (umgeben von kleineren) und eine Radwettkampfstätte (Velodrome).
Im Park ist ein See von 16 ha angelegt worden.[11] Das Wasser wird aus der Rhône hierher gepumpt. In der Nordhälfte befinden sich zwei Inseln insgesamt vier Inseln: Île des Tamaris (Sie kann nur mit einer Barke erreicht werden.) und Île du Souvenir, auf der ein Kriegerdenkmal in viereckiger Form errichtet wurde[11]. Sie hieß früher Schwaneninsel und wurde nach Plänen des Lyoner Architekten Tony Garnier und dem Bildhauer Jean-Baptiste Larrivé (1904 mit dem Prix de Rome ausgezeichnet) umgestaltet, um die Gefallenen der Kriege zu ehren. Die Namen wurden auf die Außenwand eingraviert; die Gravur wurde 2003 erneuert. Der Zugang auf die Insel findet durch einen Tunnel statt.
Der zoologische Garten wurde zur gleichen Zeit errichtet wie der Park.[12] Der Zoo war zuerst als Lehrbauernhof mit einigen regionalen Wildtieren angelegt, wie es die Vorgaben des Staates vorsahen. Das Angebot vergrößerte sich mit der Zeit und es entstand schließlich ein richtiger Zoo.
Der Zoo beherbergt heute Tiere aus aller Welt. Er erstreckt sich über ein Areal von 6 ha. Eine wissenschaftliche Zusammenarbeit mit der École vétérinaire de Lyon besteht seit langer Zeit.
Im Oktober 2006 erfolgte eine komplette Neugestaltung des Zoos.[13] Die Afrikanische Ebene[12] wurde eingeweiht; hier haben Landschaftsgestalter und Architekten die Gehege so eingebunden, dass der Neugierde der Besucher nichts im Wege steht. Es gibt auf dem 2,5 ha großen Gelände 130 verschiedene Tiere zu sehen, darunter einige seltenen und geschützten Arten.
Die Radrennbahn (Velodrome) wurde 1894 anlässlich der Weltausstellung im Park eröffnet. Rennen wurden ausgeführt, um die neuesten Radmodelle vorzuführen. Um teure Ausgaben zur nötigen Reparatur zu vermeiden, hat Édouard Herriot, der damalige Bürgermeister von Lyon, 1909 angeordnet, die Bahn in ein allgemeines Vergnügungszentrum umzuwandeln. Auf diese Art überlebte die Bahn und wurde schließlich 1934 renoviert.
Sie erlebte große Momente, wie zum Beispiel die Meisterschaft von 1989, die der Anlass für eine vollständige Sanierung war. Jeannie Longo-Ciprelli errang hier zwei Weltmeistertitel: im Einerverfolgungsrennen und im Punktefahren.
Drei Clubs teilen sich das Gelände und tragen ihre Wettbewerbe hier aus. Jedes Jahr werden hier die Meisterschaften der Rhône-Alpes[14] im Bahnradsport ausgetragen. – Auch die Schulen der Anliegergemeinden profitieren von der Einrichtung für Einführungskurse und den allgemeinen Sportunterricht. Das Gelände eignet sich auch noch zu weiteren Nutzungen: als Leichtathletikanlage, für Handball, Basketball und Volleyball.
Die Betonpiste entspricht mit einer Länge von 333,33 m und einer maximalen Kurvenneigung von 43° den Vorschriften der UCI, so dass internationale Wettkämpfe ausgeführt werden können.
Die Gärten gehen auf eine Spende von 1805 zurück: Joséphine de Beauharnais spendete ihre Rosensammlung.
Im Park gibt es drei Rosengärten:
In dieser Abteilung des Parks ist auch der Sitz der Société française des roses.
Ungefähr 15.000 Pflanzen sind hier zu sehen, was diesen Garten zum pflanzenreichsten Garten Europas und zum ersten Stadtgarten Frankreichs macht. Er zieht die Spezialisten der ganzen Welt an. Neben den Gewächshäusern außerhalb der Umzäunung gibt es noch zwei Spezialgärten: Der alpine Garten und der botanische Garten. Die Besucher können den geführten Besichtigungen entweder in die Räume für Erwachsene oder für Kinder folgen, wo der Medienservice des Gartens entsprechende Angebote zur Entdeckung der Welt der Pflanzen bereithält.
Trotz ihrer Lage und der speziellen Öffnungszeiten, gehören die Gewächshäuser im weitesten Sinn zum botanischen Garten. Die Orangerie hingegen, als historisches Gewächshaus aus Stein, gehört nicht mehr dazu. Die Konstruktion ist meist aus Holz und widersteht damit schwer der inneren Feuchtigkeit. Die neuen Häuser wurden 1880 unter der Leitung von Gustave Bonnet errichtet. Es sind sehenswerte Bauwerke, die ganz aus Eisen und Glas erbaut wurden und beispielhaft für das 19. Jh. sind.
♦ Außerhalb des botanischen Gartens:
♦ Innerhalb des botanischen Gartens:
Die Gewächshäuser nehmen eine Fläche von 6.500 m² ein und gehören damit zu den größten in Frankreich. Sie enthalten etwa 6.000 Pflanzenarten.
Im Park stehen mehr als 8.800 Bäume: davon 36,5 % Koniferen, 61 % Laubbäume, 2,5 % seltene Arten. Einige sind besonders erwähnenswert: Es gibt Platanen von 40 m Höhe, Libanon-Zedern, Tulpenbäume, Ginkgos, echte Sumpfzypressen und Riesenmammutbäume. Um all diese Baumwunder bestaunen zu können, wurde ein spezieller Führer (guide-promenade des arbres remarquables) herausgegeben, den man am Empfang bekommen kann.
Der Park hat sieben Eingänge, von denen der «Porte des enfants du Rhône» im Südwesten besonders bemerkenswert ist. Die Namen der anderen Eingänge im Uhrzeigersinn: «Porte de la Roseraie», «Porte du Musée d’art contemporain», «Porte des Congrès», «Porte Nord», «Porte de la Voute», «Porte du Lycée du parc» und «Porte de Tête d’Or».
Der Eintritt ist für den gesamten Park frei, einschließlich botanischer Garten. Nur die Radrennbahn ist für die Öffentlichkeit nicht frei gegeben.
Der Park wird um 6:30 Uhr geöffnet und schließt im Winter (15. Okt. – 14. April) um 20:30 Uhr und im Sommer (15. April – 14. Okt.) um 22:30 Uhr. Für den zoologischen und botanischen Garten gelten Sonderregelungen.
Der Park ist behindertengerecht (Rollstuhlfahrer) eingerichtet (einschließlich Gewächshäuser, Zoo und botanischer Garten) außer an folgenden Stellen: Porte de l’esplanade de la Cité Internationale, Porte de la roseraie, Zugang zum alpinen Garten und zur Île du souvenir. Für ihre Fahrzeuge (Pkw oder Minibus) ist ein Parkplatz im Innern beim Seerestaurant am Torbogen Villeurbanne reserviert (Der Parkplatz ist für Gäste vorgesehen, die reserviert haben.)
Seit 2009 dürfen Radfahrer die großen Durchgangswege (Alleen) benutzen; dies steht im Zusammenhang mit der eingerichteten Leihstation Velo'v. Surfbrettfahrer werden im nördlichen Bereich in der Nähe des Espace droits de l’homme «toleriert». Im Bereich Le Bois gibt es Ponywagen für Kinder.
Seit 1970 sind Reiter aus dem Park verbannt. Die Stallungen wurden in das Viertel La Doua bei Villeurbanne ausgesiedelt.
Anmerkung: Am Anfang war der Park auch für Autos offen. Es gab jedoch viele Unfälle. Um die Fahrzeuge besser zu erkennen, entschloss man sich 1891, sie zu nummerieren: Der Eigentümer musste eine Nummer gut lesbar am Fahrzeug anbringen. Zuerst war die Nummer zeitlich begrenzt und wurde am Parkeingang ausgegeben und musste bei der Ausfahrt wieder abgegeben werden. Die Nachfrage war jedoch so gestiegen, dass fast jedes Fahrzeug in Lyon eine Nummer hatte. So entstand das weltweit erste System zur Registrierung von Fahrzeugen.[3][16]
Im Park gibt es vielfältige Angebote: ein (französisches) Kaspertheater, ein kleiner See mit Boote für Kinder (Le petit Lac), ein Zug auf Reifen (le lézard), eine Minigolfanlage, eine Anlage zum Ponyreiten für Kinder, ein Boulodrome, ein Angelspiel für Kinder[17], ein Tretboothafen, zwei Restaurants und zwei Selbstbedienungsrestaurants, mehrere Kioske.
Weiter gibt es eine kleine Eisenbahn, die in einem Rundkurs um die Radrennbahn verkehrt. Sie ist im „Western-Stil“ gehalten. Die Lokomotive läuft mit einem Verbrennungsmotor.
Der Park de la Tête d’Or hat als Hintergrund in verschiedenen Filmen gedient:
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