Ministerium Badeni
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Das Ministerium Badeni war eine Regierung der westlichen Reichshälfte Österreich-Ungarns. Sie folgte Ende September 1895 auf eine nur dreieinhalb Monate im Amt gewesene Übergangsregierung unter der Leitung von Erich Graf von Kielmansegg. Auf den als Statthalter in Niederösterreich verankerten Grafen folgte somit der galizische Gutsherr Kasimir Graf Badeni.
Das Ministerium war eine von mehreren kurzlebigen k.k. Regierungen im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts. Badenis Regierung erlangte mit der Wahlrechtsreform von 1896, die das Auftreten von Massenparteien begünstigte und dadurch das parlamentarische Leben stark veränderte, und 1897 mit der die Tschechen Böhmens und Mährens gleichberechtigenden Badenischen Sprachenverordnung, die bei den Deutschen Cisleithaniens Demonstrationen bis zu Tumulten auslöste, geschichtliche Relevanz. Während der Amtszeit des Ministeriums Badeni nahm das mit 17. Jänner 1896 neu geschaffene k.k. Eisenbahnministerium den Amtsbetrieb auf; die Eisenbahnagenden waren bis dahin im Handelsministerium verwaltet worden.
Kaiser Franz Joseph I. unterstützte Badenis Versuch, die grundgesetzlich verbürgte Gleichberechtigung der Nichtdeutschsprachigen in den Böhmischen Ländern auch in der Praxis zu sichern. Als sich dies realpolitisch als unmöglich erwies, berief er Badeni am 30. November 1897 wunschgemäß ab, dankte ihm aber im veröffentlichten Enthebungsschreiben in überaus warmen Worten. In Prag demonstrierten Tschechen gegen die Enthebung Badenis. Die Nachfolge trat für vier Monate der bisherige Unterrichtsminister Paul Gautsch von Frankenthurn mit seinem Kabinett an.
Der Außenminister, der Kriegsminister und der gemeinsame Finanzminister gehörten dem Kabinett nicht an (siehe k.u.k. gemeinsame Ministerien).