Lockwitzbach
Nebenfluss der Elbe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Lockwitzbach ist ein Mittelgebirgsbach im sächsischen unteren Osterzgebirge und linker Nebenfluss der oberen Elbe.
Lockwitzbach Grimmsches Wasser | ||
Lockwitzbach und Lockwitzgrund in Lockwitz |
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Daten | ||
Lage | Osterzgebirge, Sachsen, Deutschland | |
Flusssystem | Elbe | |
Abfluss über | Elbe → Nordsee | |
Quelle | bei Oberfrauendorf | |
Quellhöhe | 560 m ü. NN[1] | |
Mündung | in Dresden-Kleinzschachwitz in die Elbe 51° 1′ 0″ N, 13° 50′ 51″ O | |
Mündungshöhe | 117 m | |
Höhenunterschied | 443 m | |
Sohlgefälle | 19 ‰ | |
Länge | 23,8 km[1] | |
Einzugsgebiet | 84 km²[1] | |
Abfluss am Pegel Kreischa[2] AEo: 43,7 km² Lage: 14,5 km oberhalb der Mündung |
NNQ (18.09.1972) MNQ 1963–2015 MQ 1963–2015 Mq 1963–2015 MHQ 1963–2015 HHQ (13.08.2002) |
0 l/s 24 l/s 358 l/s 8,2 l/(s km²) 5,94 m³/s 45 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Hirschbach, Wilischbach, Quohrener Bach, Possendorfer Bach | |
Rechte Nebenflüsse | Langer Grundbach, Folgenbach, Hausdorfer Bach, Maltengraben | |
Großstädte | Dresden | |
Gemeinden | Kreischa, Glashütte |
Beim Eintritt des Lockwitzbachs in den Dresdner Stadtteil Lockwitz überspannt die 2002 bis 2005 erbaute, 64 Meter hohe Lockwitztalbrücke das Lockwitztal auf mehr als 700 Metern.
Lockwitzbach als Wort ist an Lockwitz angelehnt und verweist auf sich selbst: Lockwitz wurde als „Lucawicz“ erstmals erwähnt. „Luca“ (vgl. sorb. łuka, tschech. louka für Wiese oder Wiesengrund[3]) bedeutet in etwa Wiesenbach, Lockwitz daher „Dorf am Wiesenbach“.
Im oberen Wasserlauf wird er gelegentlich Grimmsches Wasser genannt. Dieser Name nimmt auf den Ort Reinhardtsgrimma Bezug und der Bach behält ihn bis zur Einmündung des Hirschbachs südöstlich des Wilischs.
Er entspringt in einem bei 560 m ü. NN liegenden Quellgebiet oberhalb von Oberfrauendorf mit dem Gewässernamen Grimmsches Wasser.
Auf dem 20 km langen Weg Richtung Norden durchbricht der Bach zweimal niedrigere Höhenzüge. Dies sind:
Zwischen diesen befindet sich eine Senke, in der Kreischa liegt, das Kreischaer Becken. Es handelt sich um einen Teil der Döhlener Senke mit Gesteinen aus dem Rotliegend.
In Dresden wird der Bach südlich von Großzschachwitz von einem alten Elbarm aufgenommen, dem er bis an die Gemarkungsgrenze Laubegast folgt. Hier durchbricht er mit einer fast rechtwinkligen Biegung seines Verlaufs am ehemaligen Sägewerk eine Quartär-Aufschüttung genau an der Grenze zwischen Elbschottern und pleistozänen Sanden. Nach wenigen Metern fließt er zwischen den Dresdner Stadtteilen Laubegast und Kleinzschachwitz in die Elbe.[6]
Im Hochwasserfall speist der Lockwitzbach den Niedersedlitzer Flutgraben, der mit dem westlicheren Geberbach bei Tolkewitz in die Elbe mündet.
Zur Zeit des Altpleistozäns und der frühen Elster-Kaltzeit (1,8 bis etwa 0,38 mya) bildete der Lockwitzbach zusammen mit der Bahre, Seidewitz, Müglitz, Roten und Wilden Weißeritz, Triebisch sowie der Freiberger Mulde den Vereinigten Osterzgebirgsfluss, dessen Spuren als Relikte von Mischschottern bei Diera und Naundörfel noch erhalten sind. Seine Elbmündung lag bei Althirschstein.
Alte Schotterterrassen bei Kleinluga belegen, dass der Lockwitzbach zeitweilig auch in östlicher Richtung abgedrängt worden war. In der eiszeitlichen Periode schüttete er einen mächtigen Schwemmfächer aus Geröllen im Elbtal auf. Die Sande in seinem Mündungsbereich werden heute als rechtselbische Einspülungen (Sander) der Schmelzwässer während der Saale-Eiszeit angesehen.[7]
Viele Mühlen existieren nicht mehr, einige sind umgebaut und dienen anderen Zwecken.[8]
Am Lockwitzbach:
Am Quohrener Bach:
Oberhalb von Reinhardtsgrimma wird der Lockwitzbach bei Hochwasser im Hochwasserrückhaltebecken Reinhardtsgrimma aufgestaut.
Im Stadtgebiet von Dresden bildet er für zahlreiche Stadtteile im Südosten ein potentielles Hochwasserrisiko. Im Rahmen des Hochwasserschutzes in Dresden gibt es Forderungen zum Bau eines weiteren Rückhaltebeckens zwischen Kreischa und Dresden.[10]
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