Liste der Friedhöfe in Köln
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Der christliche Wunsch, möglichst nahe bei einem Märtyrer, einer Reliquie oder einem heiligen Ort beerdigt zu werden, führte vom Mittelalter an dazu, dass etwa die Hälfte der Verstorbenen in Kirchen, Klöstern oder Stiften bestattet wurden. Der beiliegende Kirch(fried)hof wurde daneben zur weiteren Hauptbegräbnisstätte der katholischen Pfarrangehörigen. Andersgläubigen blieb selbst im Tod der Zugang verwehrt. Sie wurden mit auswärtigen Verstorbenen, Verbrechern und sonstigen gesellschaftlich Ausgeschlossenen meist außerhalb der Stadtmauern auf Elend(en)friedhöfen – Elenden bedeutet soviel wie Fremde – begraben.
Trotz der unhygienischen Verhältnisse in den überfüllten Kirchen und dem offensichtlichen Mangel an Begräbnisplätzen auf den Kirchhöfen trat erst mit der französischen Besatzungszeit (1794–1815) eine entscheidende Änderung ein. 1804 wurde ein kaiserliches Dekret erlassen, dass – vor allem aus gesundheitlichen Gründen – keine Bestattungen innerhalb der (damaligen) Stadtgrenze mehr erfolgen durften. Die vormals alleinigen Beerdigungsrechte der katholischen Kirche wurden ferner der Zivilgemeinde übertragen.
Mit Eröffnung des Zentralfriedhofs Melaten 1810 wurden somit gleichzeitig die innerstädtischen Friedhöfe geschlossen; 22 – überwiegend Kirchhöfe – sollen damals insgesamt noch bestanden haben. Obwohl das obige Dekret auch für die Kirchhöfe der links- und rechtsrheinischen Vororte galt, wurden diese oft erst Jahrzehnte später durch kommunale Friedhöfe ersetzt.
2024 gibt es 55 städtische und 7 konfessionelle Friedhöfe in Köln, die als öffentliche Begräbnisstätten zugänglich sind. Die erzbischöfliche Gruft und der Domherrenfriedhof des Kölner Doms sind dem Klerus vorbehalten. Überwiegend in den Kölner Vororten sind noch Kirchhöfe in ihrer Grundsubstanz erhalten, einige wenige wurden in heute noch belegbare Friedhöfe umgewandelt bzw. erweitert.