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Die Ehrenbürgerwürde ist die höchste Auszeichnung, die die Stadt Mindelheim zu vergeben hat. Seit 1924 werden Personen auf Grundlage der Bayerischen Gemeindeordnung für ganz besondere Verdienste um Stadt und Volk zu Ehrenbürgern ernannt. Die Ehrenbürgerschaft erlischt mit dem Tode, daher gibt es derzeit nur einen Ehrenbürger von Mindelheim.
Begründer des Frundsbergfestes in der heutigen Form, Langjähriger Vorsitzender des Frundsbergfestringes und der Mindelonia, Gründungsmitglied des Kammerorchesters, Kommunalpolitiker
Verleihung am 24. Oktober 2018
Hinweis: Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Datum der Zuerkennung.
Politiker, Vorsitzender der NSDAP, Reichskanzler, Diktator, Verbrecher an der Menschlichkeit
Verleihung am 25. März 1933
Hitler wurde wenige Wochen nach seiner sogenannten "Machtergreifung" zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. Da jede Gemeinde zur Zeit der NS-Diktatur zwangsläufig einen NS-Bürgermeister hatte, wurde Hitler in zahlreichen deutschen Städten zum Ehrenbürger ernannt. Da die Ehrenbürgerwürde mit dem Tod erlischt, ist Adolf Hitler seit 1945 kein Ehrenbürger der Stadt Mindelheim mehr. Ehrenbürger kann nur eine lebende Person sein, da das Ehrenbürgerrecht die Rechtsfähigkeit des zu Ehrenden voraussetzt.
Im Jahr 1946 wurden die Uhren auch in Mindelheim auf null gestellt und die Straßen und Plätze, die nach NS-Größen benannt waren, wurden umbenannt. Der Mindelheimer Stadtrat distanzierte sich erstmals im Jahr 2015 von der Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Hitler.
Außerdem pflegt die Stadt Mindelheim Partnerschaften zu Städten in Frankreich, England, Spanien, Italien, Tirol und Südtirol. Mindelheim war auch eine der ersten Städte in Bayern, die im Jahr 1961 eine Städtepartnerschaft mit einer französischen Stadt einging und eine Auszeichnung der Europäischen Union in Anerkennung um ihre Verdienste zur Völkerverständigung in Europa erhielt.
Neben der Gedenktafel an der Gruftkapelle, die an die Familie Liebschütz erinnert, wurden 2015 außerdem sogenannte „Stolpersteine“ für die während der NS-Zeit ermordeten Juden verlegt. Dabei wurden vor dem letzten selbstgewählten Wohnort der Opfer Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir eingelassen. Über diese Platten „stolpert“ der Passant gedanklich und erinnert sich an das schlimme Schicksal, das den Familien widerfahren ist.
deutscher Agrarpolitiker, Schriftsteller, SS-Funktionär, Reichsernährungsminister
Ehrenbürger von November 1933 bis 1949 für seine Verdienste um die Errichtung der süddeutschen Bauernführerschule
aufgrund der Verurteilung in den Nürnberger Prozessen vermutlich Verlust des Ehrenbürgerrechts aufgrund der Kontrollratsdirektive Nr. 38
Friedrich Lang (1858–1938)
Hauptlehrer
Datum der Verleihung unbekannt
Mindelheim verdankt ihm sein Heimatmuseum.
Franz Krach (* 25. Oktober 1886; † 1974)
Bürgermeister
Verleihung am 25. Oktober 1961
Krach war seit 1945 Bürgermeister von Mindelheim und seit 1949 Mitglied des Kreistags. Anlässlich seines 75. Geburtstages wurde er für seine großen Verdienste um die Stadt und das Allgäu zum Ehrenbürger ernannt. 1966 wurde er wegen seiner Verdienste um die Städtepartnerschaft auch zum Ehrenbürger von Bourg-de-Péage ernannt.
Lehrer, Heimatpfleger, Kunstmaler und Kommunalpolitiker
Datum der Verleihung unbekannt
Ottilie (Olli) Hirle (1929–2021)
Olli Hirle kümmerte sich jahrzehntelang um die Weihnachtskrippe in der Jesuitenkirche, machte Stadtführerinungen, dokumentierte Stadtgeschichte und pflegte stets die Mindelheimer Mundart.
Verleihung am 10. Oktober 2012
Karlheinz Spielmann: Ehrenbürger und Ehrungen in der Bundesrepublik. 1965
Berndt Michael Linker: Mindelheim im 20. Jahrhundert 2014