Lützelbach
hessische Gemeinde im Odenwaldkreis Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Lützelbach ist eine kreisangehörige Gemeinde im südhessischen Odenwaldkreis. Der Verwaltungssitz befindet sich im größten Ortsteil Lützel-Wiebelsbach.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 47′ N, 9° 5′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Darmstadt | |
Landkreis: | Odenwaldkreis | |
Höhe: | 307 m ü. NHN | |
Fläche: | 35,44 km2 | |
Einwohner: | 6788 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 192 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 64750 | |
Vorwahlen: | 06165, 09372, 06066 | |
Kfz-Kennzeichen: | ERB | |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 37 010 | |
LOCODE: | DE LTO | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Mainstraße 1 64750 Lützelbach | |
Website: | www.luetzelbach.de | |
Bürgermeister: | Tassilo Schindler (ÜWG Lützelbach) | |
Lage der Gemeinde Lützelbach im Odenwaldkreis | ||
Der Ort liegt im nördlichen Odenwald an der hessisch-bayerischen Grenze in waldreicher Umgebung.
Lützelbach grenzt im Norden an die Stadt Breuberg und die Stadt Obernburg, im Osten an die Städte Wörth am Main und Klingenberg (alle 3 Landkreis Miltenberg in Bayern), im Süden an die Städte Michelstadt und Bad König sowie im Westen an die Gemeinde Höchst im Odenwald.
Die Gemeinde besteht aus folgenden Ortsteilen:
An der Entstehungsgeschichte der Gemeinde Lützelbach lässt sich gut nachvollziehen, wie die Gebietsreform in Hessen mitunter erst nach mehreren Zwischenschritten zu einem dauerhaften Ergebnis führte:
Am 1. Februar 1971 schlossen sich die Gemeinden Haingrund und Seckmauern zur Gemeinde Steinbachtal zusammen, und die Gemeinde Breitenbrunn wurde in die Nachbargemeinde Lützel-Wiebelsbach eingegliedert. Am 31. Dezember 1971 folgte die einvernehmliche Eingliederung der Gemeinde Rimhorn in die Gemeinde Lützel-Wiebelsbach. Sodann wurden durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Erbach die Gemeinden Steinbachtal und Lützel-Wiebelsbach mit Wirkung vom 1. August 1972 zur Gemeinde Lützelwiebelsbach zusammengeschlossen.[2] Ein Jahr später wiederum, am 1. Juli 1973, wurde die Gemeinde in Lützelbach umbenannt.[3]
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Lützelbach 6866 Einwohner. Darunter waren 491 (7,2 %) Ausländer, von denen 158 aus dem EU-Ausland, 277 aus anderen Europäischen Ländern und 56 aus anderen Staaten kamen.[4] Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 10,6 %.[5] Nach dem Lebensalter waren 1293 Einwohner unter 18 Jahren, 2865 zwischen 18 und 49, 1494 zwischen 50 und 64 und 1215 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 2802 Haushalten. Davon waren 725 Singlehaushalte, 865 Paare ohne Kinder und 991 Paare mit Kindern, sowie 190 Alleinerziehende und 31 Wohngemeinschaften.[6] In 506 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 1945 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]
Lützelbach: Einwohnerzahlen von 1970 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1970 | 5.645 | |||
1975 | 5.772 | |||
1980 | 5.807 | |||
1985 | 6.041 | |||
1990 | 6.663 | |||
1995 | 7.288 | |||
2000 | 7.289 | |||
2005 | 7.283 | |||
2010 | 6.980 | |||
2011 | 6.866 | |||
2015 | 6.910 | |||
2020 | 6.834 | |||
Quellen: [8] Hessisches Statistisches Informationssystem[5]; Zensus 2011[4] (ab 1970 einschließlich der im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte) |
• 1987: | 3296 evangelische (= 52,9 %), 2277 katholische (= 36,5 %), 660 sonstige (= 10,6 %) Einwohner[9] |
• 2011: | 3001 evangelische (= 43,7 %), 2171 katholische (= 31,6 %), 1694 sonstige (= 24,7 %) Einwohner[9] |
In der Gemeinde Lützelbach sind folgende Religionen mit Kirchen und Kulturzentren vertreten:
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[10] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[11][12][13]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2021 |
Sitze 2021 |
% 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | ||
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SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 35,3 | 11 | 38,6 | 12 | 40,3 | 13 | 40,8 | 13 | 30,7 | 10 | |
ÜWG | Überparteiliche Wählergemeinschaft Lützelbach | 42,3 | 13 | 37,9 | 12 | 36,2 | 11 | 35,1 | 11 | 38,8 | 12 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 22,4 | 7 | 23,4 | 7 | 23,5 | 7 | 24,1 | 7 | 25,9 | 8 | |
BfL | Bürger für Lützelbach | — | — | — | — | — | — | — | — | 4,6 | 1 | |
Gesamt | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | ||
Wahlbeteiligung in % | 51,3 | 46,7 | 51,7 | 47,8 | 57,6 |
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Lützelbach neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und neun weitere Beigeordnete angehören.[14] Bürgermeister ist seit dem 1. Juni 2023 Tassilo Schindler (ÜWG).[15] Er wurde als Nachfolger von Uwe Olt (SPD), der nach drei Amtszeiten nicht mehr kandidiert hatte,[16] am 15. Januar 2023 im ersten Wahlgang ohne Gegenkandidaten bei 40,5 Prozent Wahlbeteiligung mit 93,7 Prozent der Stimmen gewählt.[17]
Wappen
Blasonierung: „In gespaltenem Schild rechts in Rot ein goldener blaubekrönter und -bezungter Löwe, links in Silber und Blau geschachtet.“[21]
Das Wappen wurde der Gemeinde Lützelbach am 5. Juli 1973 durch das Hessische Innenministerium genehmigt. Gestaltet wurde es durch den Bad Nauheimer Heraldiker Heinz Ritt.
Das Wappen wurde, wie auch die Flagge vom heutigen Ortsteil Lützel-Wiebelsbach übernommen. 1962 wurde es nach einer Zeichnung von Heinz Ritt eingeführt. Es basiert auf dem Urwappen des Adelsgeschlechts (Reiz von) Breuberg, dessen Stammburg in Lützelbach stand.
Flagge
Die Flagge wurde der Gemeinde gemeinsam mit dem Wappen durch das Hessische Innenministerium genehmigt und wird wie folgt beschrieben:
„Auf dem in Gold und Blau geständerten Flaggentuch im Kreuzpunkt aufgelegt das Gemeindewappen.“
Sehenswert ist der Verlauf des Odenwaldlimes mit Wachtturm-Fundamenten und Spuren der römischen Kastelle Lützelbach und Seckmauern. Von Bedeutung als Kulturdenkmal ist auch das Pretlack’sche Palais in Rimhorn, errichtet 1733 in markanter Lage über dem Ort von Johann Rudolf Victor von Pretlack.
Geistlicher Rat Joseph Klein ab 16. November 1987 (* 1913 in Bieber (jetzt Offenbach), † 2005)
Bei Lützelbach gibt es den Windpark Hainhaus mit neun Windrädern (Gesamtleistung 22,3 MW). Diese wurden in den Jahren 2005 bis 2015 errichtet; sie leisten zwischen 1,5 MW und 3,3 MW.[22][23] Der Windpark befindet sich im Dreieck Lützelbach / Bad König / Michelstadt, wo früher ein Munitionslager der US-Streitkräfte war.[24]
siehe auch Liste von Windkraftanlagen in Hessen
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