Ishëm
Fluss in Albanien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Fluss Ishëm (albanisch auch Ishmi) entwässert die Landschaft nördlich der albanischen Hauptstadt Tirana. Seine Länge wird mit 74 Kilometer[2] respektive 79 Kilometer[1][3] angegeben. Seine tatsächliche Länge beträgt eigentlich aber nur ein Drittel davon, da nur der Unterlauf diesen Namen trägt.
Ishëm Ishmi | ||
Mündung des Ishëm (von links) beim Kap Rodon | ||
Daten | ||
Lage | Albanien | |
Flusssystem | Ishëm | |
Ursprung | als Gjola aus dem Zusammenfluss von Tirana und Tërkuza 41° 27′ 24″ N, 19° 41′ 40″ O | |
Mündung | in die Rodon-Bucht des Drin-Golfs 41° 34′ 40″ N, 19° 33′ 26″ O
| |
Länge | 79 km[1] einschließlich längstem Quellfluss | |
Einzugsgebiet | 673 km²[1] | |
Abfluss[1] AEo: 673 km² an der Mündung |
MQ Mq |
20,9 m³/s 31,1 l/(s km²) |
Karte mit den Oberläufen Tërkuza, Tirana und Lana (von oben nach unten) sowie Erzen am unteren Bildrand | ||
Schlucht des Flusses Tirana nördlich des Dajti |
Der Ishëm wird aus diversen Flüssen gebildet, die alle nordöstlich von Tirana im Skanderbeggebirge hinter der Kruja-Kette entspringen. Dies sind im Wesentlichen:
Der vereinigte Flusslauf von Lumi i Tiranës und Tërkuza wird Gjola genannt. Nach einigen Kilometern stößt auch noch die Zeza hinzu. Der Fluss dreht nach Westen ab und heißt fortan Ishëm. Dem Westrand der Ebene folgend, fließt der Ishëm danach nach Nordwesten der Adria zu. In dieser Gegend liegt auch ein gleichnamiges Dorf. Kurz vor der Mündung nimmt er noch die Droja auf, ein in den Bergen nordöstlich von Kruja entspringendes Flüsschen. Südwestlich von Laç mündet der Ishëm in die Rodon-Bucht, die im Westen vom Kap Rodon abgeschlossen wird und Teil des Drin-Golfs ist.
Das vom Ishëm entwässerte Gebiet umfasst 673 Quadratkilometer. Die durchschnittliche Abflussmenge bei der Mündung liegt bei 20,9 m³/s, wobei die höchste Abflussmenge das Jahresminimum um das Sechsfache übertrifft.[1]
Der Ishëm und seine Zuflüsse Lana und Tirana gelten als extrem stark verschmutzt. Abwässer aus der Großstadt Tirana und der Industrie werden ungereinigt in die Flüsse geleitet. Die Anteile an Ammonium, Stickstoffdioxid und Schwebstoffen überschreiten in vielen Messungen die zulässigen EU-Grenzwerte.[2] Bei der Mündung stinkt der Fluss faulig und leitet Abwasser, Plastik und andere Abfälle aus Tirana in die Bucht.[4]
Möglicherweise flossen der Lumi i Tiranës und die Zeza in historischer Zeit nicht in den Ishëm, sondern waren Zuflüsse des Erzen. Es wird vermutet, dass sie damals die Ebene von Tirana in südwestlicher Richtung durchquerten, am westlichen Rand der Ebene die Hügelkette in den beiden heute fast schwellenlosen Einschnitten von Vora (Zeza) respektive Yzberisht (Lumi i Tiranës) durchbrachen und so ins Tal des Erzen gelangten. Erst Bodensenkungen in der Ebene von Tirana haben die Flüsse nach Norden abfließen lassen.[5]
An seiner Mündung befand sich früher die Stadt Bendensis, später Stephaniaka. Sie war Sitz des Bistums Benda.
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