Inès de Bourgoing
französische Krankenschwester / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Inès-Marie de Bourgoing, auch Inès Fortoul und Inès Lyautey, (* 5. Januar 1862 in Paris, Frankreich; † 9. Februar 1953 in Casablanca, Französisch-Marokko) war eine französische Krankenschwester, die Präsidentin des Französischen Roten Kreuzes war und die Krankenpflege durch das Rote Kreuz in Marokko begründete. In Anerkennung ihrer umfangreichen sozialen Tätigkeit war sie die erste Frau, die mit dem Großkreuz der Ehrenlegion ausgezeichnet wurde. Außerdem erhielt sie für ihre Arbeit in Französisch-Marokko das Großkreuz des Ouissam Alaouite.
Die in eine adlige Familie geborene de Bourgoing wurde am Hofe von Napoleon III. aufgezogen und heiratete Joseph Fortoul, einen Offizier der Artillerie. Früh verwitwet, entschied sich de Bourgoing, nachdem sie ihre Kinder großgezogen hatte, sich der Krankenpflege zu widmen, um so die Armut zu lindern und nahm an den ersten Lehrgängen für Krankenschwestern teil, die in Paris angeboten wurden. Nachdem sie angefangen hatte, als Krankenschwester zu arbeiten, ging sie für die Société de Secours aux Blessés Militaires (SSBM), einem Vorläufer des Französischen Roten Kreuzes, nach Nordafrika: 1907 trat sie der SSBM bei und reiste nach Französisch-Marokko, um dort in Casablanca ein Krankenhaus aufzubauen. Fünfzehn Monate danach half sie nach dem Erdbeben von Messina bei der dortigen Katastrophenhilfe.
Im Jahr 1909 heiratete sie zum zweiten Mal. Hubert Lyautey wurde der erste französische Generalresident für Marokko. De Bourgoing verbrachte den Rest ihres Lebens teils in Frankreich, teils in Französisch-Marokko, gründete in beiden Ländern Krankenhäuser, Geburtskliniken und Anstalten der Kinderfürsorge. Sie arbeitete während der beiden Weltkriege in Frankreich als Krankenhausdirektorin und eröffnete in Salé ein Soldatenerholungsheim sowie bei La Balme-les-Grottes ein Altersheim für ehemalige Angehörige der Fremdenlegion. Von 1926 bis 1939 war sie Vorsitzende des Frauenkomitees der SSBM, und als 1940 die drei Vorläuferorganisationen zum Französischen Roten Kreuz zusammengefasst wurden, wurde de Bourgoing Vizepräsidentin des Zentralkomitees der Frauen des Französischen Roten Kreuzes. Später wurde sie Generaldirektorin der Organisation. Sie arbeitete bis in ihr neuntes Lebensjahrzehnt und blieb bis zu ihrem Tod in Französisch-Marokko 1953 aktiv. Ihre sterblichen Überreste wurden später nach Frankreich zurückgeholt.