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französischer Filmeditor Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hervé de Luze (* 1949) ist ein französischer Filmeditor.
Weil de Luzes Vater im Vertrieb von Gaumont arbeitete, durfte Hervé mit der Kinokarte seines Vaters kostenlos in jedes Kino gehen. Da sie in der Nähe des Champs-Élysées wohnten, wo es viele Kinos und Theater gab, nutzte er es etwa dreimal die Woche aus. Schon als Kind wollte de Luze im Film arbeiten, doch sein Vater verbot dies und so machte Hervé sein Diplom an einer Grande école. Parallel dazu versuchte er ein Stipendium zu erhalten, um an der UCLA Film studieren zu dürfen. Dazu brauchte er das Empfehlungsschreiben dreier lebender Filmemacher, von denen mindestens zwei in den USA gearbeitet haben mussten. Er lernte Henri Langlois kennen, der ihm versprach mit Jean Renoir und Fritz Lang zu sprechen und ihm den Tipp gab, wenn er interessiert sei, solle er weniger eine Schule besuchen als vielmehr den Film an sich zu studieren. Und so besuchte de Luze die Kurse Langlois', um den Filmschnitt zu lernen. Durch das intensive Studium sah er bis zu drei Filme täglich.[1]
Mit La ville-bidon war de Luze erstmals eigenverantwortlich für den Schnitt eines Films. Sowohl mit Claude Berri als auch mit Alain Resnais verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit. Für Berri schnitt er unter anderem Manons Rache und Germinal, während er für Resnais Filme wie Das Leben ist ein Chanson und Vorsicht Sehnsucht schnitt.
Nachdem de Luze Roman Polański bereits während des Episodenfilms Die Frauen sind an allem schuld kennenlernte, zeigte er sich seit 1986 mit Piraten bei jedem seiner Filme für den Schnitt verantwortlich, mit Ausnahme von Frantic. In dieser Zeit entstanden Filme wie Die neun Pforten, Oliver Twist, Der Ghostwriter, Der Gott des Gemetzels und Intrige. Für Der Pianist erhielt de Luze 2003 eine Oscar-Nominierung für den Besten Schnitt.
Hervé de Luze ist nach erster Ehe mit Catherine Lacourt nun mit der Filmeditorin Jacqueline Mariani verheiratet, mit der er drei gemeinsame Kinder hat. Hervés Schwester Hélène de Luze ist ebenfalls eine Editorin.
Hervé de Luze war bisher für neun Césars nominiert, von denen er drei gewinnen konnte. Ebenfalls wurde er für mehrere internationale Filmpreise nominiert und ausgezeichnet. Zum bekanntesten zählt dabei die Oscarnominierung für den Besten Schnitt von Der Pianist.
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