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Gattung der Familie Birkengewächse (Betulaceae) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Haseln (Corylus) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Birkengewächse (Betulaceae).
Haseln | ||||||||||||
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Gemeine Hasel (Corylus avellana), Illustration | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Corylus | ||||||||||||
L. |
Hasel-Arten sind sommergrüne, laubabwerfende zumeist einstämmige Bäume oder Sträucher, die Wuchshöhen von 3 bis 30 Metern (Baum-Hasel) erreichen. Die Sträucher verzweigen meistens in eine Vielzahl von Ästen, ohne einen Hauptstamm auszubilden, die Stämme und Äste sind drehrund. Die gräulich braune, dünne und glatte Rinde zeigt keine auffallenden Korkporen, sie ist geschlossen und zerbricht im Alter in vertikale Streifen und Schuppen. Das Holz ist nahezu weiß bis hellbraun, fein texturiert, mittelhart und schwer. Äste, Ästchen und Zweige sind in zwei Reihen stehend bis verteilt. Die jungen Zweige unterscheiden sich in lange und kurze Triebe. Vor dem Winter bilden die Pflanzen aufsitzende, breit eiförmige Knospen, die nach oben spitz sind und mehrere glatte, sich dachziegelartig überlappende Schuppen besitzen.
Die Laubblätter stehen zweireihig sowohl an den langen als auch an den kurzen Trieben. Die Blattspreite ist eiförmig bis verkehrt-eiförmig oder rundlich, die Basis ist meist herzförmig, die Spitze ist bespitzt bis spitz oder zugespitzt, die Ränder sind doppelt gesägt bis grob gezähnt. Die 4 bis 12 cm lange und 3,5 bis 12 cm breite Spreite wird von acht oder weniger Paar Seitenadern durchzogen, sie ist dünn, die Unterseite ist meist fein behaart und gelegentlich drüsig.
Die Hasel-Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die männlichen Blütenstände (Kätzchen) stehen an den Zweigen der kurzen Triebe in vielen traubenartigen Gruppen. Sie werden bereits im Vorjahr gebildet und überdauern den Winter nackt, um bereits vor den Laubblättern auszuschlagen. Innerhalb der männlichen Kätzchen stehen die Blüten zu dritt gedrängt von einem schuppenartigen Tragblatt umgeben. Sie enthalten vier Staubblätter, die nahezu bis zur Hälfte geteilt sind und damit acht Halbstaubblätter bilden. Die Staubfäden sind sehr kurz und mit den zwei Vorblättern am Tragblatt verwachsen.
Oberhalb der männlichen Kätzchen stehen die weiblichen Blütenstände als kleinere Gruppen von Blüten und Tragblättern in Knospenschuppen. Je zwei weibliche Blüten werden von einem Tragblatt gehalten und sind von zwei Deckblättern (jeweils aus bis drei verwachsenen Vorblättern) begleitet.[1][2] Der Fruchtknoten ist klein mit zwei Griffelästen und langen Narben, ein Kelch kann vorkommen.[3] Die weiblichen Blüten blühen zur gleichen Zeit wie die männlichen Blüten, sie sind reduziert und nur die Narben treten zur Blütezeit aus der Knospe hervor.
Pollen von Hasel-Arten sind oft die Ursache für allergische Rhinitis im Spätwinter und den ersten Frühlingsmonaten. Die Pollenkörner sind durch eine palynologische Untersuchung leicht durch die tiporate und seltener tetraporate Struktur ihrer granulären Exine zu erkennen.[4]
Die Fruchtstände sind dichte Gruppen, die aus mehreren Früchten bestehen. Jede Frucht ist von einer aus den Deckblättern gebildeten „Hülle“ umgeben. Die Deckblätter sind laubblattartig, haarig oder stachelig, vergrößert und gelegentlich zu einer kurzen bis verlängerten Röhre verwachsen. Die Nussfrüchte sind relativ dünnwandig, nahezu kugelförmig bis eiförmig, seitlich sind sie etwas eingedrückt und längsgerippt.
Die Arten der Gattung sind in den gemäßigten Gebieten der nördlichen Halbkugel, von Nordamerika über Europa bis nach Asien verbreitet.
Haseln beherbergen 44 Arten von Schmetterlingsraupen.[5]
Die Nüsse dienen als Nahrung für kleine Säugetiere wie Eichhörnchen, Siebenschläfern und Mäuse, sowie für Vögel (Eichelhäher, Kleiber, Spechte).
Die Gattung Corylus gehört zur Unterfamilie der Haselnussgewächse (Coryloideae) innerhalb der Familie der Birkengewächse (Betulaceae). Phylogenetische Untersuchungen stellen die Gattung als Schwesterklade zu den restlichen drei Gattungen der Unterfamilie.[6]
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Kladogramm nach[6]
Je nach Autor enthält die Gattung Corylus 10 bis 25 Arten:[7]
Je nach Auffassung des Autors werden von Corylus avellana oft die Arten Corylus maxima Mill. (Lambertshasel), Corylus pontica K.Koch und Corylus colchica Albov abgespalten. Zudem wird je nach Autor die Art Corylus californica (A. DC.) A. Heller als Varietät von Corylus cornuta gezählt. Ebenso werden die oft zu Corylus heterophylla gestellten Varietäten var. sutchuenensis Franch. und var. yunnanensis Franch. von einigen Autoren als eigenständige Arten geführt. Ebenfalls strittigen Rang besitzt Corylus papyracea.[9]
Ein erster fossiler Nachweis von Haseln anhand von Nüssen, die von mehrlappigen, laubblattartigen und bestachelten Tragblättern umgeben sind, stammt aus dem mittleren Eozän und wurde bei Republic im US-amerikanischen Bundesstaat Washington gefunden. Fossile Blätter, die denen der Corylus-Arten ähneln, sind von der nördlichen Halbkugel aus vielen Funden aus dem Paleozän und dem Eozän bekannt. Eine genaue Zuordnung zur Gattung Corylus oder Palaeocarpinus ist jedoch nicht möglich.[10]
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