Guadalentín
Fluss in Spanien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Río Guadalentín (arabisch Oued al Iznain = „der zweite Fluss“ oder Oued al Lentin = „Fluss des Schlamms“, auch als Río Sangonera bekannt) ist ein Fluss im Südosten Spaniens, der durch die Region Murcia verläuft und dessen Einzugsgebiet auch einen Teil der Provinz Almería umfasst. Er ist der größte, rechte Zufluss des Río Segura und gilt als einer der wildesten Flüsse der Iberischen Halbinsel.
Río Guadalentín Río Sangonera | ||
Río Guadalentín gezähmt im Kanal Reguerón | ||
Daten | ||
Lage | Prov. Murcia (Spanien) | |
Flusssystem | Río Segura | |
Abfluss über | Río Segura → Mittelmeer | |
Quelle | Talsperre von Puentes 37° 44′ 17″ N, 1° 49′ 55″ W | |
Mündung | Beniaján und Huerta de Murcia in den Río Segura 37° 59′ 30″ N, 1° 4′ 22″ W | |
Mündungshöhe | 0 msnm
| |
Länge | 121 km(aus GIS) | |
Abfluss | MQ |
100 l/s |
Linke Nebenflüsse | Rambla de Chirivel, Rio Turrilla, Rio Luchena | |
Rechte Nebenflüsse | Rambla de Lorca | |
Durchflossene Stauseen | Talsperre von Puentes, Pantano de Valdeinfierno, Embalse del Cenajo | |
Großstädte | Murcia | |
Mittelstädte | Lorca | |
Kleinstädte | Alhama de Murcia | |
Gemeinden | Librilla | |
Verlauf des Guadalentín |
Mehrere Quellflüsse des Río Guadalentín entspringen in der Sierra de María (Almería). Unter seinen Zuflüssen sind der Rambla de Chirivel und das Sumpfgebiet Puentes in der Region Murcia, welches von der Talsperre von Puentes gestaut wird. Aus dem gleichen Sumpfgebiet stammen die Flüsse Rio Turrilla und Rio Luchena. Von diesem Sumpfgebiet fließt er von dort nach Südosten nach Lorca, wo sich das Guadalentín-Tal weitet, das in diesem Abschnitt durch einen tektonischen Graben entstanden ist. Nach Lorca ändert er seinen Flusslauf nach Nordosten. Dort erhält er weiteren Zulauf aus der Rambla de Nogalte, die an Puerto Lumbreras vorbeifließt, passiert danach die Orte Totana, Alhama de Murcia und Librilla, um gelegentlich dort das Wasser der verschiedenen Ramblas aufzunehmen. Im Ortsteil Paretón von Totana beginnt ein Kanal, die Rambla de las Moreras (auch als Rambla de Lorca bezeichnet), welche Wasser bei Überschwemmungen in Richtung Küste nach Mazarrón ableitet und so dem Fluss an seinem Unterlauf bis zum Río Segura Wasser entzieht, um so akute Flutgefahren zu minimieren.
Er mündet in den Río Segura in der Huerta de Murcia auf dem Gemeindegebiet der Stadt Murcia, im Vorort Beniaján. Die Flussmündung ist ein künstlicher Kanal, Kanal Reguerón genannt, ein einzigartiges technisches Bauwerk des 18. Jahrhunderts, entworfen von Sebastian Feringa, Militär-Ingenieur und Direktor der Werke von Arsenal de Cartagena, um Überschwemmungen zu verhindern, da die ursprüngliche Einmündung stromaufwärts von der Stadt Murcia gelegen hatte. In der Provinz Alicante gibt es einen weiteren, ähnlich wichtigen Kanal, Reguerón Viejo, der flussabwärts Wasser des Guadalentin während der Regenzeit umleitet und so Überschwemmungen bei Hochwassers des Rio Segura vermeidet, mit unmittelbaren Auswirkungen auf die Bevölkerung von Beniel und Orihuela.
Der Wasserstand des Guadalentin ist sehr variabel. Nach einer extremen Trockenheit kann es in nur wenigen Stunden zu großen Flutwellen kommen. Nicht umsonst ist er bekannt als „der wildeste Fluss Europas.“[1] Die Wehre in den Sumpfgebieten von Lorca, bei Puentes und Valdeinfierno führen zu seiner ständigen Regulierung und Kontrolle, wobei das gestaute Wasser für die Bewässerung verwendet wird.
Als Folge starker oder langanhaltender Regenfälle kam es vor den Regulierungen und zum Teil heute noch im Tal des Guadalentín regelmäßig zu spektakulären Überflutungen, die zu großen Schäden in seinem Tal führen. Historische Überschwemmungen dieses Fluss waren:[2]
Derzeit ist die Gefahr von Überschwemmungen des Guadalentín durch einen Ausweichkanal minimiert worden, der das Wasser aus dem Staudamm Paretón von Totana ins Mittelmeer durch die Rambla de Las Moreras ableitet. Dadurch ergab sich eine drastische Reduzierung der Strömung, wie zum Beispiel bei der letzten Überschwemmung des Jahres 2012. Auch mit dem künstlichen Reguerón-Kanal können in seinem Unterlauf von Sangonera la Verde nach Beniaján Überschwemmungen eingedämmt werden. Ein weiterer Kanal, Reguerón Viejo genannt, der einen Teil seines Zustroms aus dem Gebiet des Segura unterhalb Orihuela erhält, befindet sich innerhalb der Gemeindegrenzen von Bigastro; seine Wirksamkeit konnte während der Fluten vom September 1989 und 2012 bestätigt werden.
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