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französischer Komponist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
André George Louis Onslow (* 27. Juli 1784 in Clermont-Ferrand; † 3. Oktober 1853 ebenda) war ein französischer Komponist. Sein Vorname wird oft auch als Georges angegeben; korrekt ist jedoch George. Er gilt als wichtigster Instrumentalkomponist seiner Generation in Frankreich.
George Onslow war der Sohn des englischen Adligen Edward Onslow, der 1780 ins britische Parlament gewählt worden war, aufgrund eines Skandals jedoch nach Frankreich auswanderte und Marie-Rosalie de Bourdeille de Brantome, eine französische Adlige aus der Auvergne, heiratete. George, das erste Kind des Paares, wuchs in wohlbehüteter Umgebung und materiellem Wohlstand auf und erhielt eine dem Adelsstand angemessene Erziehung, zu der auch Klavierunterricht gehörte.
Wegen der Französischen Revolution ging sein Vater ins Exil nach Hamburg, wohin er von George begleitet wurde, der die Gelegenheit nutzte, von 1799 bis 1800 bei dem berühmten Komponisten Johann Ladislaus Dussek zu studieren. Zwar durften Edward und George Onslow 1800 in die Auvergne zurückkehren, doch zog George es vor, nach London zu gehen, wo er Unterricht bei Johann Baptist Cramer nahm. In dieser Zeit entstanden erste Kompositionen, darunter eine Klaviersonate und Klaviertrios. Außerdem erlernte Onslow das Cellospiel. 1808 erhielt er letzte Unterweisungen in Kompositionstechnik bei Anton Reicha in Paris, wohin er übergesiedelt war.
In der Folge erwarb sich Onslow schnell den Ruf eines hervorragenden Komponisten und Kammermusikers. Da er mit seinen vorrangig kammermusikalischen Kompositionen kein großes Publikum um sich scharen konnte, begann Onslow sich 1824 mit der im damaligen Frankreich populärsten Musikform, der Oper, auseinanderzusetzen und komponierte L’Alcade de la Véga (ein erstes Frühwerk, die Oper Les deux Oncles (1806), war unveröffentlicht geblieben). Drei Jahre später folgte die Oper Le Colporteur, deren Aufführung den nur mäßigen Erfolg der ersten übertraf. Allerdings blieb Onslows Hauptschaffensgebiet die Kammermusik, die satztechnisch auch die bald entstehenden Symphonien des Komponisten beeinflusste. Die dritte Symphonie (1833/34) beispielsweise ist eine Bearbeitung des 1826 entstandenen Streichquintetts op. 32. Mit seinen Symphonien und seiner Kammermusik konnte der Komponist besonders in Deutschland viele Anhänger für sich gewinnen, doch auch in seiner Heimat galt er bald als der „französische Beethoven“. 1842 wurde er als Nachfolger Luigi Cherubinis in die Académie des Beaux-Arts gewählt.
Bei einem Jagdunfall im Jahre 1829 wurde Onslow durch eine Gewehrkugel an einem Ohr verletzt, das dadurch ertaubte (die Kugel blieb inoperabel zeitlebens in seinem Hals stecken). Seit diesem Zeitpunkt hielt er sich verstärkt auf seinem Landsitz in der Auvergne auf und besuchte die Hauptstadt nur noch, um an Sitzungen der Académie teilzunehmen oder neue Kompositionen vorzustellen. Das Erlebnis veranlasste ihn zudem zur Komposition des Quintetts Nr. 15 in c-Moll „De la balle“ („Kugelquintett“). 1846 dirigierte Felix Mendelssohn beim Niederrheinischen Musikfest in Aachen in Onslows Anwesenheit die Ouvertüre von dessen Oper Le Colporteur ou l’Enfant du Bûcheron. 1847 weilte Onslow in Köln, wo in mehreren Konzerten ihm zu Ehren mehrere seiner Werke (u. a. seine 4. Symphonie) mit großem Erfolg aufgeführt wurden.
Die letzten Lebensjahre Onslows waren von zunehmenden Depressionen und Selbstzweifeln überschattet, die noch dadurch verstärkt wurden, dass seine Werke von der sich entwickelnden Begeisterung für sein Vorbild Beethoven langsam aus dem Konzertleben verdrängt wurden. 1850 komponierte der 66-Jährige sein letztes Werk, das Klaviertrio op. 83. Drei Jahre später starb er.
Stilistisch wie formal erkennt man in Onslows Werken deutliche Bezüge zur Wiener Klassik, besonders zu Beethoven. Seine Werke zeichnen sich durch vollendete Formschönheit und gewandte Kontrapunktik aus. Onslow ist der wichtigste Kammermusik-Komponist Frankreichs in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Seine Symphonien, die ihn als neben Hector Berlioz bedeutendsten französischen Symphoniker der Zeit zeigen, weisen in einigen Details bereits auf die entsprechenden Werke späterer Meister wie Camille Saint-Saëns voraus.
Werke ohne Opuszahlen
Werke mit Opuszahlen
Personendaten | |
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NAME | Onslow, George |
ALTERNATIVNAMEN | Onslow, André George Louis (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Komponist |
GEBURTSDATUM | 27. Juli 1784 |
GEBURTSORT | Clermont-Ferrand |
STERBEDATUM | 3. Oktober 1853 |
STERBEORT | Clermont-Ferrand |
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