Görlitzer Pulververschwörung
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Die Görlitzer Pulververschwörung in den Jahren 1466 bis 1467 war ein angeblicher Versuch einer Gruppe von Ratsherren, die dem hussitisch gesinnten, von der Kirche zum Ketzer erklärten und gebannten böhmischen König Georg von Podiebrad nachstrebten, die katholischen Kräfte im Görlitzer Rat zu stürzen. Vorausgegangen war zudem ein Familienstreit wegen der Liebschaft des konservativ katholischen Patriziers Georg Emmerich und der Tochter des königstreuen Stadtrats Nikolaus Horschel.[1]
Der Aufstand wurde verraten und resultierte im Jahr 1468 in fünf Todesurteilen seitens der königstreuen Ratsherren, wobei vier der Verurteilten ihr zuvor erfoltertes Geständnis vor dem Tod widerriefen, und zehn Stadtverweisen.[2] Die katholisch gesinnten Stadträte bzw. insbesondere die 1465 entstandene Grünberger Allianz erreichten ihr Ziel drei Jahre später, als Georg von Podiebrad 1471 verstarb und Matthias Corvinus König wurde.[3]
Ob der Aufstand tatsächlich auch so stattgefunden hat und die Hingerichteten nicht zugunsten politischer Machtinteressen zu Unrecht beschuldigt wurden, ist aufgrund von Zeitzeugenberichten allerdings fraglich.[2]