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Landesfürst von Tirol Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ferdinand Karl von Österreich (* 17. Mai 1628 in Innsbruck; † 30. Dezember 1662 in Kaltern) war ein Erzherzog von Österreich und von 1646 bis 1662 Landesfürst von Tirol.
Ferdinand Karl war der Sohn des Tiroler Landesfürsten Leopold V. und damit Neffe von Kaiser Ferdinand II. Seine Mutter war Claudia von Medici. Nach dem Tode seines Vaters übernahm bis zu seiner Volljährigkeit 1646 seine Mutter die Regierungsgeschäfte. Kanzler, Regierungspräsident und Direktor des Geheimrates war zeitweise der Politiker und Diplomat Maximilian von Mohr, der in der besonderen Gunst Ferdinand Karls stand, den er 1650 in den erblichen Grafenstand erhob.[1] Zur Finanzierung seines ausschweifenden Lebensstils verkaufte und verpfändete er Güter und Rechte. So verschwendete er etwa die riesige Entschädigungssumme, die Frankreich den Tiroler Habsburgern für die endgültige Abtretung der im Krieg verlorenen linksrheinischen Besitzungen (Elsass, Sundgau) sowie Breisach zahlen musste. In seine Zeit fällt auch die Festlegung der staatsrechtlich eindeutigen Grenze zu Graubünden 1652. 1635 wurde er Mitglied des Ordens vom Goldenen Vlies. Ferdinand Karl regierte absolutistisch, berief nach 1648 keinen Landtag mehr ein und ließ seinen Kanzler Wilhelm Biener nach einem Geheimprozess 1651 rechtswidrig hinrichten. 1655 trat die schwedische Königin Christine in der Innsbrucker Hofkirche zum katholischen Glauben über.
Unter seiner Amtszeit gelangte die italienische Oper am Innsbrucker Hof zu einer europäischen Bedeutung. Chorleiter am Hof war der angesehene Komponist Antonio Cesti, zu den italienischen Musikern gehörte der zuvor an Christines Hof engagierte Komponist und Gitarrist Angelo Michele Bartolotti.[2] Ab 1658 war Laurentius von Schnüffis – vorher fahrender Komödiant, nach Ferdinand Karls Tod Kapuziner und als solcher ein bedeutender Prediger und Dichter – Hofschauspieler in Innsbruck.
Mit Anna de’ Medici[3] (1616–1676), Tochter seines Onkels mütterlicherseits Cosimo II. von Florenz, und der Maria Magdalena, seiner Tante väterlicherseits, vermählte er sich am 10. Juni 1646. Er heiratete also seine zweifache Cousine, sowohl mütterlicherseits als auch väterlicherseits; beide Ehepartner hatten die identischen vier Großeltern. Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor:
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